Ideen und Aktivitäten des faschistischen Internationalismus in den 1930er Jahren
Der Vortrag thematisiert Ideen, Konzeptionen und Praktiken des faschistischen Internationalismus in den 1930er Jahren. Der Fokus liegt auf zeitgenössischen faschistischen Legitimationsstrategien zum Widerspruch zwischen der ultranationalistischen und rassistischen faschistischen Ideologie einerseits, die auf der Vorstellung von natürlichen Hierarchien zwischen Völkern beruhte, und dem Streben nach internationaler Kooperation mit Partnern aus verschiedene Nationen zur Ermöglichung politischer Ziele andererseits. Als Untersuchungsgegenstand dienen dabei mehrere transnationale Organisationen, die entweder vom italienischen Faschismus oder vom deutschen Nationalsozialismus gegründet und finanziert wurden. Der Vortrag fokussiert sich auf deren Verflechtungsgeschichte mit kleineren faschistischer Parteien aus Nordwesteuropea, die häufig in asymmetrischen Abhängigkeits- und Machtverhältnisse finanzieller als auch ideologischer Art zu ihren Vorbildern in Italien und Deutschland standen. Ein Höhepunkt der Untersuchung stellt der Versuch dar, eine „faschistische Internationale“ unter Vorherrschaft Benito Mussolinis auf einer Konferenz in Montreux im Dezember 1934 ins Leben zu rufen.