Durch ihre Beteiligung am Kampf um die nationale Unabhängigkeit stellten algerische Frauen die etablierten Geschlechterrollen und Hierarchien sowohl innerhalb der kolonisierten Gesellschaft als auch im Kontakt mit dem Kolonisator immer wieder in Frage. In den Erzählungen algerischer Aktivistinnen kristallisiert sich die Körperpolitik als ein besonders wichtiger Bereich im Kampf gegen und innerhalb des kolonialen Systems heraus. Daraus ergaben sich Herausforderungen, aber auch vielfältige Möglichkeiten der politischen Partizipation für Frauen. Algerische Frauen nutzten körperpolitische Taktiken wie das Spiel mit westlich-orientalisierten Schönheitsvorstellungen, Mimikry und Passing, Ver- und Entschleierung, um sich Räume zu erschließen und anzueignen, die sie zuvor nicht betreten hatten.
Dienstag, 28.05.2024
| 16.00 bis 18.00 Uhr