Viele Religionen – welche Wahrheit?
Der Interiorismus als neues Paradigma in der Theologie der Religionen
18. Juni um 16 Uhr c.t. in Hörsaal O2
Das Institut für Katholische Theologie lädt herzlich ein zum öffentlichen Gastvortrag von Prof. Dr. Gerhard Gäde. In seinem Vortrag wird er den von ihm entwickelten Ansatz in der Theologie der Religionen vorstellen, der einen innovativen Weg im interreligiösen Dialog in Kontinuität mit dem II. Vatikanischen Konzil aufzeigt. In einer Welt zunehmender religiöser Vielfalt stellt sich die Frage: Wie kann das Christentum anderen Religionen begegnen, ohne den eigenen Wahrheitsanspruch zu relativieren? Der Interiorismus ermöglicht die Anerkennung unüberbietbarer Wahrheiten in anderen Religionen, ohne den christlichen Glauben zu kompromittieren. Prof. Gäde wird diesen Ansatz erläutern und diskutieren, wie er zu einem fruchtbaren interreligiösen Dialog beitragen kann.
Gerhard Gäde ist römisch-katholischer Priester des Bistums Osnabrück, war Professor für Dogmatik an der Päpstlichen Hochschule Sant’Anselmo im Rom und lehrte an der Päpstlichen Universität Gregoriana sowie an der Facoltà Teologica di Sicilia in Palermo. Seit 2012 ist er außerplanmäßiger Professor für Dogmatik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er promovierte beim Frankfurter Fundamentaltheologen Peter Knauer und habilitierte bei Gerhard Ludwig Müller mit einer Studie über John Hicks pluralistische Religionstheologie. Gäde ist Autor von „Islam in christlicher Perspektive: Den muslimischen Glauben verstehen“ (Schöningh 2008) und „Viele Religionen – welche Wahrheit? Ein neuer Blick auf die nichtchristlichen Religionen“ (Herder 2021). Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Fundamentaltheologie, insbesondere in der Auseinandersetzung mit dem Offenbarungsbegriff und der Anerkennung religiöser Pluralität.
