Ta­gung | Pra­xis­se­mes­ter Re­li­gi­on in NRW Zwi­schen­bi­lanz und Per­spek­ti­ven

 |  Religionsdidaktik

Seit dem Wintersemester 2014/15 ist das Praxissemester in NRW integraler Studienbestandteil des Lehramtsstudiums. Angehende Lehrerinnen und Lehrer absolvieren im Rahmen Ihres Masterstudiums ein fünfmonatiges Schulpraktikum. Das Studium wird dadurch berufsfeldbezogener. An der Universität Paderborn fand am 21. und 22. Februar eine Tagung zum Praxissemester Religion in NRW statt, veranstaltet vom Lehrstuhl für Katholische Religionsdidaktik unter der Leitung von Prof. Dr. Jan Woppowa und Carina Caruso. Akteurinnen und Akteure der verschiedenen Ausbildungsstandorte (Aachen, Bielefeld, Dortmund, Köln, Münster, Siegen, Paderborn, Wuppertal) haben Zwischenbilanzen und Perspektiven formuliert.

Trotz heterogener Ausgestaltung an den verschiedenen Standorten in NRW ist die bildungspolitische Innovation ein Erfolg. Sie birgt das Potenzial, mit- und voneinander zu lernen. Nicht bloße Koordination, sondern eine gelingende Kooperation und Kommunikation soll zukünftig intensiviert werden. Die Professionalisierung im und durch das Praxissemester, so die unterschiedlichen Stichwortgeberinnen und Stichwortgeber, ist nämlich auch ein Zugang zur Verbesserung der Qualitätssicherung von Schule und Unterricht.

Das Praxissemester wird nach den ersten dreieinhalb Jahren bilanzierend von allen Seiten positiv bewertet:

Die Studierenden absolvieren eine wichtige Etappe auf dem Weg zum Lehrberuf, auf der sie besondere Erfahrungen sammeln können. Sie lernen die Schulpraxis mit all ihren Herausforderungen kennen, sind damit besser gewappnet für den späteren Vorbereitungsdienst und entdecken wichtige Zusammenhänge zwischen Hochschulstudium und Schule. Die Vertreterinnen und Vertreter der Hochschule sowie die Fachleitungen (Zentren für schulpraktische Lehrerinnen- und Lehrerausbildung) beurteilen die Impulse durch die Zusammenarbeit im Praxissemester als gewinnbringend. Die Lehrerinnen- und Lehrerausbildung wird dadurch transparenter und man kann voneinander lernen. Zudem werden die Übergänge zwischen den verschiedenen Ausbildungsphasen (Studium, Vorbereitungsdienst, Beruf und Fortbildung) fließender.

Dennoch braucht es weiterhin einen langen Atem! Eine verbesserte Theorie-Praxis-Verschränkung, die bestimmte Inhalte des Studiums mit den Erfahrungen in der Schule in ein kritisch-reflektierendes Gespräch bringt, stellt die zentrale Aufgabe für die Zukunft dar. Das jedoch wird von den Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmern aus der katholischen und evangelischen Religionspädagogik, den Erziehungswissenschaften und anderen Fachdidaktiken positiv bewertet: als produktive Baustelle, an der gemeinsam, d. h. lernortübergreifend und interdisziplinär gearbeitet werden kann.

Hier gelangen Sie zur Programmübersicht der Tagung.

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