Am Dienstag (09.11.) hält Dr. Felix Schürmann den zweiten Vortrag der Veranstaltungsreihe "Geschichte(n) der Welt? Neue Forschungen aus der Globalgeschichte" mit dem Titel: Vom Kopf der Schlange zur Einheit der Welt: Kartierungen verschwimmender Übergänge an der Kongo-Mündung, 1859–1887.
Das Ende des Sklavenhandels nach mehr als drei Jahrhunderten leitete ab etwa 1860 einen tiefgreifenden Strukturwandel im Mündungsgebiet des Kongos ein. Zur Ausfuhr von Palmöl und anderen Rohstoffen setzten europäische Unternehmen nun auf eigene Niederlassungen und Bootsflotten, um afrikanische Mittelsmänner und Transportspezialisten zu umgehen. In der Annahme, entlang des Kongos würde sich die „Kette des Menschenverkehrs um die Erde“ (August Petermann) in naher Zukunft schließen, begannen Geographen, den Fluss, das Meer und den „Weltverkehr“ in veränderte Relationen zu setzen. Der Vortrag diskutiert, wie Karten diesen Wandel reflektierten und angetrieben von einem kapitalistischen Begehren ihrerseits dazu beitrugen, den unteren Kongo als Portalgewässer zur Herstellung einer zuvorderst ökonomisch gedachten Einheit der Welt zu entwerfen.
Der Vortrag beginnt um 16 Uhr (c.t.) in O2.