Dr. Dav­id Mot­adel: Pomp und Souver­än­ität: Die Euro­pareis­en per­sis­cher Mon­archen im Zeit­al­ter des Hochim­per­i­al­is­mus

Location: L 2.201

Im Rahmen des Forschungskolloquiums der Neueren/Neuesten Geschichte und Zeitgeschichte referiert am Dienstag, den 26.04. Dr. David Motadel zum Thema "Pomp und Souveränität: Die Europareisen persischer Monarchen im Zeitalter des Hochimperialismus":

Der Vortrag behandelt die Europareisen der iranischen Monarchen Nasir al-Din Schah (1873, 1878 und 1889) und Muzaffar al-Din Schah (1900, 1902 und 1905) im Zeitalter des Hochimperialismus. Beide Schahs wurden in den europäischen Hauptstädten - in St. Petersburg, Istanbul, London, Berlin, Wien, Paris und Brüssel - mit dem damals bei Monarchenbesuchen üblichen Zeremoniell empfangen. Der Vortrag leistet einen Beitrag zur Geschichte der Beziehungen zwischen den europäischen und außereuropäischen Herrschern im imperialen Zeitalter. In ihm gehe ich unter anderem der Frage nach, wie die Monarchen ihr Land während der Staatsbesuche an den Höfen Europas repräsentierten. Es wird dabei zu zeigen sein, inwieweit das Zeremoniell eines Staatsbesuchs - Rituale wie der Austausch von Geschenken, die Verleihung von Orden und die Teilnahme an Militärparaden - die dynastische Legitimität der außereuropäischen Monarchen und die Souveränität des von ihnen repräsentierten Landes untermauerten. Der Vortrag wird darlegen, inwieweit Staatsbesuche außereuropäischen Monarchen, die ständig um die Unabhängigkeit ihres Landes fürchten mussten, eine Möglichkeit boten, ihr Land in eine von den europäischen Mächten dominierte Ordnung der internationalen Beziehungen zu integrieren.

Der Vortrag wird hybrid stattfinden. Für die Zugangsdaten schreiben Sie bitte eine E-Mail an Florian Staffel.

 

Das Kolloquium findet dienstags von 16 - 18 Uhr im Seminarraum L2 201 statt.

Neben der Vorbereitung auf mündliche Prüfungen und Abschlussarbeiten haben Studierende im Kolloquium die Möglichkeit, ihre eigenen Bachelor-, Master-, oder Hausarbeiten vorzustellen und hilfreiches Feedback zu erhalten. Daneben geben Mitarbeiter*innen am Historischen Institut der Universität Paderborn und auswärtige Referent*innen Einblicke in ihre aktuellen Forschungsprojekte und diskutieren diese mit den Teilnehmenden, um die Herausforderungen der Forschungspraxis verstehen zu lernen. Zusätzlich greift das Kolloquium aktuelle historische Debatten und Kontroversen auf und liest zusammen Schlüsseltexte der Neueren/Neuesten und Zeitgeschichte.