Ta­gun­gen und Ver­an­stal­tun­gen

Ak­tuelle Ta­gun­gen und Ver­an­stal­tun­gen

Ver­gan­gene Ta­gun­gen und Ver­an­stal­tun­gen

Sektionsleitung: Lisa Schüler (Universität Bremen/Europa-Universität Flensburg), Sara Rezat (Universität Paderborn)

Sektionstext zur Einführung

Die Sektion nimmt das Schreiben als komplexe Handlung aus sehr unterschiedlichen Perspektiven in den Fokus: Die Spannbreite der Beiträge erstreckt sich von der Primarstufe bis zur Sekundarstufe II und eröffnet so Einblicke in den Verlauf schulischer Schreibvermittlung und -förderung. Die Vorträge im ersten Teil der Sektion widmen sich verschiedenen Teilhandlungen des Schreibens wie dem Formulieren oder Revidieren und ermöglichen so vertiefende Einsichten in Schreibprozesse und geben Antwort auf Fragen nach den Effekten spezifischer Schreibfördermaßnahmen auf die Schreibkompetenz von Schülerinnen und Schülern. Das Wechselspiel von Lesen und Schreiben und das Aufgabenformat des materialgestützten Schreibens bilden den Schwerpunkt der Beiträge im zweiten Teil der Sektion. In den Vorträgen werden empirische Befunde und damit verbundene didaktische Implikationen sowie Förderkonzepte vorgestellt.Die thematische wie methodische Vielfalt der Sektionsbeiträge spiegelt die enorme Ausdifferenzierung der empirischen Forschung in der Schreibdidaktik der letzten Jahre wider. Mit Bezug auf das übergeordnete Tagungsthema soll die Frage, welche Konsequenzen sich aus den aktuellen Forschungsbeiträgen für die Professionalisierung im Schreibunterricht ergeben, als roter Faden der Diskussionen in der Sektion fungieren.

Der neue Aufgabentyp „Materialgestütztes Schreiben“ im Abitur wird 2017 fünf Jahre alt – und ist doch kaum aus der Taufe gehoben. Es gibt erste konzeptionelle Publikationen und Aufgabensammlungen, die Implementation in die Kerncurricula und Abiturprüfungen beginnt; es gibt erst wenige, noch ganz frische Forschungsarbeiten. In der fachdidaktischen Diskussion verbinden sich einerseits große Erwartungen, andererseits aber auch Befürchtungen mit dem neuen Aufgabentyp.

Die in vieler Hinsicht offene und Fragen provozierende Situation ist eine Chance, den Austausch zum Thema zu intensivieren und Praxiserfahrung und Forschungsperspektiven zu verbinden. Die Tagung führt zum ersten Mal Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich der schulischen Praxis, der Kultusministerien, der fachdidaktischen Forschung und der Bildungsforschung zu einem Erfahrungsaustausch und zu einer Diskussion über das materialgestützte Schreiben zusammen.

Weitere Informationen: Flyer zur Tagung Materialgestütztes Schreiben

Abstract

Beim gemeinsamen Schreiben müssen die Beteiligten ihre Textpraxis miteinander aushandeln. Dies betrifft Fragen des Vorgehens bei der Planung und Strukturierung des Textes ebenso wie die Aushandlung konkreter Formulierungen. Unter methodologischer Perspektive liefert die Notwendigkeit zur Verbalisierung und Offenlegung eigener Gedanken Zugang zu Prozessen, die normalerweise verborgen bleiben. Die Interaktion der SchreiberInnen bedingt, dass die Beteiligten einander begründen und erläutern, wie sie den Text gern hätten, bzw. sie bedingt, dass die InteraktantInnen im Gespräch gemeinsame Ideen und Vorschläge entwickeln und über Ko-Konstruktionen ein gemeinsames Aufgaben- und Textverständnis hervorbringen. Naturgemäß bleiben solche Aushandlungen an vielen Stellen implizit und werden eben nur zum Teil ausgesprochen. Umso interessanter ist es, danach zu fragen, welche Vorstellungen und Normen und welches Wissen die gemeinsame Arbeit am Text steuern.

Im Workshop wird am Beispiel unterschiedlicher Videoausschnitte kooperativer Schreibgespräche untersucht, wie sich solche Vorstellungen (auch Task Schemes) in der Analyse rekonstruieren und beschreiben lassen. Dazu sollen konkrete Daten schulischen und hochschulischen Schreibens angeschaut und (gemeinsam) interpretiert/diskutiert werden.

Der Workshop verfolgt auf dieser Basis zwei Ziele:

a) Einblick in ein Auswertungsverfahren von kooperativen Schreibprozessen

b) Sensibilisierung für die Frage der intersubjektiven Überprüfbarkeit von Annahmen und Interpretationen bei der qualitativen Untersuchung von Schreibprozessen

TEXTPROZEDUREN – DISKUSSIONEN, FRAGEN, PERSPEKTIVEN

Das Konzept der Textprozeduren hat sich mittlerweile in der deutschdidaktischen Forschung etabliert und Eingang in den Deutschunterricht gefunden. Forschungsergebnisse und Rückmeldungen aus der Praxis zeugen vom Potential des Konzepts, werfen aber auch offene Fragen auf. Ziel der Tagung ist es, drei Spannungsfelder, in denen Textprozeduren u.a. stehen, genauer in den Blick zu nehmen und auf diese Weise das Konzept aus unterschiedlichen Perspektiven zu schärfen.

MÜNDLICHKEIT – SCHRIFTLICHKEIT
Inwiefern ist das Konzept der Textprozeduren auch für die Analyse und Didaktik mündlicher Praktiken geeignet? Wo sind die Grenzen des Textprozedurenkonzepts bezogen auf Praktiken des Mündlichen, wo besteht Modifizierungsbedarf?

SEMANTIK – SYNTAKTIK – PRAGMATIK
Inwiefern berührt das Konzept der Textprozeduren, das bislang stark textpragmatisch ausgerichtet ist, auch die semantische und syntaktische Ebene von Texten?

TEXTHANDLUNGSTYPEN – TEXTSORTEN
Wie kann das Textprozedurenkonzept, das in erster Linie auf der Ebene der Texthandlungstypen zu verorten ist, mit einer sinnvollen Vermittlung von Textsorten in unterrichtlichen Kontexten verbunden werden?

Das Programm zur Tagung "Textprozeduren in Spannungsfeldern" zum Download: Web-Ansicht (1.65 MB) | Druck-Ansicht (16.61 MB)

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