Ge­mein­sam für mehr Be­we­gung im Klassen­raum: Neue Ko­op­er­a­tion bringt be­son­dere Sitzmö­bel für Schu­len her­vor

 |  ForschungTransferPressemitteilungFakultät für NaturwissenschaftenDepartment Sport & GesundheitKindheits- und Jugendforschung im Sport

In einem neuen Gemeinschaftsprojekt haben die Mitglieder des Bewegungs-, Spiel- und Sportlabors „besslab“ der Universität Paderborn zusammen mit dem Innenarchitekten und Tischler Alexander Ostermann (Heimweh-Paderborn), der Lehrerin Frederike Schöningh von der Rudolf-Steiner-Schule Schloss Hamborn und Steffen Strasser vom Unternehmen Playparc spezielle Sitzmöbel entwickelt, die Bewegung und Lernen vereinen. Die Projektteilnehmer*innen hinterfragen das herkömmliche Stillsitzen im Unterricht und wollen neue Impulse für aktive Lernumgebungen setzen. Dr. Nicole Satzinger und Yvonne Fögen von der Arbeitsgruppe Kindheits- und Jugendforschung im Sport begleiten die Implementierung der neuen Bänke, die aktuell bereits in der Rudolf-Steiner-Schule stehen, wissenschaftlich. Damit wollen sie eine Grundlage für bewegungsorientiertes Lernen schaffen: „Durch den Praxistransfer wird gezielt die Bewegung im Schul-, Ganztags- und Kita-Alltag gefördert“, so Satzinger. Die Partner*innen arbeiten Hand in Hand, um Kindern eine aktive und gesundheitsfördernde Schulzeit zu ermöglichen.

„Ergebnisse aktueller Studien zeigen, dass Bewegungsmangel im Kindes- und Jugendalter einen deutlichen Risikofaktor für die Entwicklung verschiedener gesundheitlicher Beeinträchtigungen darstellt. Unterbrechungen der Sitzzeit und gezielte Aktivitäten können die Aufmerksamkeit im Unterricht fördern“, so Satzinger weiter. Im Projekt lag der Fokus zunächst auf der Funktionalität der Bänke. „Maximale Flexibilität und platzsparende Lagerung waren uns wichtig“, so Alexander Ostermann. Dank der modularen Bauweise eignen sich die Sitzmöbel vielseitig für Kindergärten, Schulen und Ganztagseinrichtungen. Die Sitzbänke können für unterschiedliche Arbeitsformen umgebaut werden. Neben der Kreisaufstellung für Gruppenarbeiten und Diskussionen sind Stehpulte für Sitzunterbrechungen sowie Gruppen- und Leseecken für unterschiedliche Sozial- und Lernformen vorgesehen. Die ergonomische Gestaltung der Sitzbänke mit geneigter Sitzfläche unterstützt eine aktivierende und ergonomische Sitzhaltung. „Wir wissen dank zahlreicher Studien, dass Bewegung im Unterricht die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler fördert und Bewegung und Lernen gemeinsam gedacht werden müssen“, sagt Satzinger.

Schöningh zählt weitere Vorteile auf, die von großer Bedeutung sind: „Anpassbare Bänke erleichtern das Einrichten verschiedener Gruppen- und Sozialformen, was das sogenannte Classroom Management unterstützt. Pädagogischer Nutzen ergibt sich durch die Förderung einer bewegungsorientierten Raumgestaltung, was wiederum die kindliche Bewegungsfreude unterstützt und eine lernfördernde Umgebung schafft. Insgesamt lässt sich eine wesentliche Steigerung der Motivation der Schülerinnen und Schüler beobachten.“ Die flexible Möblierung trägt den unterschiedlichen Lern- und Arbeitsbedürfnissen der Kinder und Jugendlichen Rechnung, indem sie eigenständiges Arbeiten ermöglicht. Die Nutzung flexibel einsetzbarer Sitzgelegenheiten fördert somit die Schaffung einer optimierten Lernatmosphäre, die sich durch eine verbesserte Raumnutzung und flexible Anpassung des Lernumfeldes an verschiedene Unterrichts- und Sozialformen auszeichnet. Nach Abschluss der Pilotphase des Projekts ist vorgesehen, dass die Bänke in weiteren Schulen zum Einsatz kommen, wie Strasser festhält.

Foto (Universität Paderborn): (v.l.n.r.) Steffen Strasser, Ida, Alexander Ostermann, Dr. Nicole Satzinger, Frederike Schöningh mit Greta sowie Yvonne Fögen.

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