Die Universität Paderborn ist vom Deutschen Hochschulverband (DHV) am 1. Juni mit dem DHV-Gütesiegel für faire und transparente Berufungsverhandlungen ausgezeichnet worden.
Berufungsverhandlungen an der Universität Paderborn verlaufen dem DHV zufolge gleichförmig und sachgerecht. Nicht zuletzt durch einen Berufungsmonitor sei sichergestellt, dass für Bewerber*innen auf eine Professur zu jeder Zeit eine hohe Transparenz über die Verfahrensabläufe herrsche. Sehr wertschätzend sei auch, dass nahezu jede*r Rufinhaber*in unabhängig von der Besoldungsgruppe einen persönlichen Verhandlungstermin bei der Hochschulleitung erhalte. Dank gründlicher Vorbereitung durch Dekanate und Hochschulleitung fänden Berufungsverhandlungen generell in einer entspannten, konstruktiven und auch von den Teilnehmer*innen als sehr gut empfundenen Atmosphäre statt. Zu den Stärken der Paderborner Berufungsverfahren zählten darüber hinaus gute bis sehr gute Ausstattungs- und Besoldungsangebote. Besonders hervorzuheben sei in diesem Zusammenhang, dass die Universität Paderborn auf den Abschluss von Ziel- und Leistungsvereinbarungen verzichte und dadurch ein großes Vertrauen in die Leistungsstärke der neugewonnenen Professor*innen beweise. Neuberufenen werde der Einstieg durch einen speziellen Neuberufenen-Empfang oder das sogenannte „Neuberufenen-Netzwerk“ erleichtert. Hinzu komme ein breites Unterstützungs- und Informationsangebot. Auch würden externe Coachings für Neuberufene finanziert. Ein umsichtiger „Dual Career“-Service sowie ein gut funktionierender Familienservice, der u. a. bei der Suche nach Kinderbetreuungsplätzen unter die Arme greife und sich z. B. durch die Kinderkurzzeitbetreuung „Puki“ sowie eine Babysitter- und „Ersatz-Großeltern“-Vermittlung besonders intensiv um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf kümmere, zeichneten die Universität Paderborn ebenfalls aus.
„Für eine erfolgreiche Profilierung in Forschung und Lehre bleibt ein kluges und vorausschauendes Berufungsmanagement entscheidend. Das DHV-Gütesiegel unterstützt Hochschulen mit einem gleichermaßen kritischen wie konstruktiven Feedback dabei, Berufungsverhandlungen positiv fortzuentwickeln“, erklärte der Präsident des DHV, Prof. Dr. Dr. h.c. Lambert T. Koch. „Berufungsangelegenheiten genießen an der Universität Paderborn höchste Priorität. Wir freuen uns sehr, dass uns mit der Vergabe des DHV-Gütesiegels ein sehr persönlicher, wertschätzender Umgang in Berufungsverhandlungen bestätigt wird“, betonte die Präsidentin der Universität Paderborn, Prof. Dr. Birgitt Riegraf. „Der mit dem Verleihungsprozess verbundene Bericht ist durchweg positiv und hilfreich, weil er auch punktuell wertvolle und noch eingehender zu prüfende Hinweise gibt, wo wir noch besser werden können“, so Riegraf weiter.
Wesentliche Grundlage des DHV-Gütesiegels ist ein gewichteter Fragebogen mit 42 Fragen, den der DHV aufgrund seiner Beratungserfahrung in Berufungsverfahren entwickelt hat. Der DHV berät Wissenschaftler*innen in ca. 70 Prozent aller Berufungs- und Bleibeverhandlungen in Deutschland. Der Schwerpunkt in der Bewertung liegt dabei jeweils auf Fairness, Wertschätzung, Transparenz und Verlässlichkeit in den Berufungs- und Bleibeverhandlungen. Auch Stellungnahmen der begutachteten Hochschulen fließen in die Bewertung ein. Hinzu kommen Interviews mit an die jeweilige Hochschule berufenen Professor*innen zu ihren Erfahrungen im Berufungsverfahren sowie das Erfahrungswissen der DHV-Justitiar*innen.