Ausgangspunkt des Forschungsfokus ist die Frage, wie sich Lernende Literatur und ästhetische Medien in ihren je spezifischen Erzählweisen von den Literaturklassikern bis zur (diversitätssensibel gelabelten) Kinder- und Jugendliteratur/-medien aneignen und welche Vermittlungswege Lehrende mit den ausgewählten Bildungsmedien im Unterricht gehen. Leitend ist die Frage, welchen Einfluss biografische und kulturelle Vorprägungen auf lern- und lehrseitige Sinnbildungsprozesse nehmen und vice versa, welche Wirkung Lektüren in ihrer spezifischen Weise zu erzählen auf individuelle Vorstellungsbilder entfalten (können). Ziel ist es, den fachlichen Blick für spezifische Erzählweisen und (biografische und sozialisationsgeprägte) Literatur- und Vermittlungsbarrieren zu schärfen und Diversität als Querschnittsaufgabe fachspezifisch zu verankern.
Ausgewählte Publikationen:
Kißling, Magdalena (2025): Legitimationskrise der Klassiker in der diversen Gesellschaft: Was ist und worauf reagiert eine postkoloniale Literaturdidaktik? In: Julia Stetter/Sebastian Susteck (Hg.): Literaturunterricht und Krise Aktuelle Herausforderungen in Welt und Fach. Berlin: Springer Berlin J.B. Metzler (i.E.).
Kißling, Magdalena (2023): Differenzkonstruktionen in Explikation und Beiläufigkeit. Wirkungsästhetischer Vergleich unterschiedlichen kinderliterarischen Erzählens von Diversität. In: Iris Kruse/Julian Kanning (Hg.): "So viel Größenwahn muss sein!". Kinderliteratur - Schule - Gesellschaft. München: Kopaed, S. 75-102.
Kißling, Magdalena (2023): Serielles Erzählen kolonialer Logiken. Ein diskursreflexives Unterrichtsmodell an der Schnittstelle von literaturunterrichtlichem und literarmusealem Lernen. In: Sebastian Schönbeck/Magdalena Hülscher (Hg.): Diversität und Darstellung. Zugehörigkeit und Ausgrenzung im Literaturmuseum und in der Literaturwissenschaft. 1. Aufl. Bielefeld: Transcript, S. 275-299.
Kißling, Magdalena (2022): Wortkritik als Aufgabenfeld einer diversitätssensiblen Literaturdidaktik. Das Verfahren der Dechiffrierung als ein Weg fachintegrativer Verankerung von Diversitätssensibilität. In: Wiebke Dannecker/Kirsten Schinder (Hg.): Diversitätsorientierte Deutschdidaktik. Theoretisch-konzeptionelle Fundierung und Perspektiven für empirisches Arbeiten. Bochum, Germany: Sprachlich-Literarisches Lernen und Deutschdidaktik (SLLD), S. 35-50.
Kofer, Martina/Zierau, Cornelia (2024): Verhandlungen sexueller und kultureller Fremd- und Selbstbestimmungen in Kristina Aamand’s interkulturellem Adoleszenzroman Wenn Worte meine Waffe wären. In: Heiser, Ines/Mikota, Jana/Sudermann, Andy: Interkulturalität neu entdecken: fachwissenschaftliche und fachdidaktische Perspektiven auf Kinder- und Jugendliteratur. Weinheim, Basel: Beltz Juventa, S. 249-263.
Zierau, Cornelia (2023): „Immer ist das Reisen ein Eingriff in das Andere der Kultur“ – Zur Problematik des Fremdverstehens in literarischen Texten und im Literaturunterricht. In: Böker, Ines/Schulte Eickholt, Swen (Hg.): Interkulturelle Konstellationen in Literaturwissenschaft und Didaktik. Würzburg; Königshausen & Neumann.
Zierau, Cornelia (2024): Dominanzkritisch erzählen – Dominanzkritik erkennen. Literarische Erzählstrategien im Umgang mit (kulturellen) Stereotypen. In: Karina Becker (Hg.): Dominanzkritik und Mehrsprachigkeit im diversitätsorientierten Deutschunterricht. SLLD Bd. 14: omp.ub.rub.de/index.php/SLLD/catalog/book/337; S. 68-82.
Zierau, Cornelia (2024): „Dschingis´ Mongolei war ein einziger großer selbst ausgedachter Obo.“ Symmediale Verhandlungen von Fremdem und Eigenem im Roman Der unvergessene Mantel von Frank Cottrell Boyce. In: Bockmann, Jörn/Brink, Margot/Leitloff, Isabelle/Patrut, Iulia-Karin (Hg.): „Transnationale und interkulturelle Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik. Konzeptionelle und digitale Transformationen“. Bielefeld: Transkript, S. 213-228.