Nach dem wohlverdienten Gang in den Ruhestand von Prof. Dr. Angelika Strotmann hat der Fachbereich für Biblische Theologie eine neue Professorin. Mit Prof. Dr. Andrea Taschl-Erber konnte die Universität Paderborn eine ausgewiesene Expertin der Exegese gewinnen.
Die Österreicherin kann bereits eine beachtenswerte Hochschulkarriere vorweisen. Nach dem Studium der Katholischen Theologie und der Klassischen Philologie/Griechisch promovierte sie 2006 an der Universität Wien mit Auszeichnung. Ihre mit einem Doc-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften geförderte Dissertation „Maria von Magdala – erste Apostolin? Joh 20,1–18: Tradition und Relecture“ wurde mit dem Förderpreis der Dr. Maria Schaumayer-Stiftung sowie dem Elisabeth-Gössmann-Preis ausgezeichnet. Prof. Dr. Andrea Taschl-Erber ist in der scientific community international vernetzt und bringt eine breite Lehrerfahrung mit: an den Katholisch-Theologischen Fakultäten der Universität Wien und der Universität Graz, an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz, an den Instituten für Katholische Theologie an der TU Dresden und an der Universität Kassel, sowie an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems. Ihre Mitarbeit beim internationalen Großprojekt „Die Bibel und die Frauen: Eine exegetisch-kulturgeschichtliche Enzyklopädie“ am Institut für Alttestamentliche Bibelwissenschaft der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz weist sie als Expertin für biblische Frauen- und Geschlechterforschung wie auch als Grenzgängerin zwischen Altem und Neuem Testament aus. 2018 erhielt sie an der Universität Graz die venia docendi im Fachbereich „Neutestamentliche Bibelwissenschaft und Biblische Theologie“ mit ihrer Habilitationsschrift „Schriftauslegung im Neuen Testament – Angelpunkt für „the Parting of the Ways“? Fallstudien zur Rezeption alttestamentlicher Traditionen, Motive und Figuren“. Bis vor kurzem war sie an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems tätig, wo sie als Vizerektorin für Religiöse Bildung und Interreligiösen Dialog die Aus- und Fortbildung der Religionslehrkräfte der in Österreich anerkannten Kirchen und Glaubensgemeinschaften verantwortete, bevor sie sich zum Schritt nach Paderborn entschloss. Seit April ist sie auch 2. Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft katholischer Neutestamentlerinnen und Neutestamentler (AKN).
„Ich freue mich auf die Arbeit an der Universität Paderborn und möchte mich bei meiner Vorgängerin Prof. Dr. Angelika Strotmann herzlich bedanken. Auf dem Fundament ihrer Arbeit, gerade auch im Bereich des jüdisch-christlichen Dialogs, kann ich meine Forschung und Lehre aufbauen und weiterentwickeln. Insbesondere freue ich mich über die gute Vernetzung der theologischen Institute an der Universität Paderborn und die gelebte interdisziplinäre und interreligiöse Zusammenarbeit.
Bei einem kleinen Institutsfest bedankte sich Institutsleiter Prof. Dr. Oliver Reis für die hervorragende Arbeit von Prof. Dr. Angelika Strotmann und hieß Prof. Dr. Andrea Taschl-Erber herzlich willkommen: „Frau Strotmann hat viele Jahre in Forschung und Lehre das Institut geprägt. Mit ihrer Arbeit zur Nächstenliebe, zur Rolle der Frau in der Theologie und der historischen Jesusforschung hat sie über Paderborn hinaus Maßstäbe gesetzt. Wir wünschen ihr alles Gute für die Zukunft! Frau Taschl-Erber tritt somit in große Fußstapfen, aber wir sind überzeugt, dass sie diesen gewachsen ist und für Paderborn die optimale Besetzung ist.“