Freiheit als theologische Schlüsselkategorie. Eine Auseinandersetzung mit Libertarismus, Determinismus und Kompatibilismus
Das DFG-Projekt "Freiheit als theologische Schlüsselkategorie. Eine Auseinandersetzung mit Libertarismus, Kompatibilismus und Determinismus" hat sich von 2016-2019 in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Systematische Theologie der Universität zu Köln mit der Frage nach dem Gebrauch theologischer Freiheitsbegriffe im Spiegel der im Hintergrund wirksamen philosophischen Debatten befasst. Auf zwei projektspezifischen Fachtagungen haben international renommierte Wissenschaftler*innen aus Philosophie und Theologie der Freiheit gegenwärtige Konzepte diskutiert und so neue Denkanstöße für die Konzeption theologischer Freiheitsbegriffe gegeben. Dabei haben sich als zentrale Ergebnisse erwiesen:
- Freiheitstheorien sollten weniger an der Frage nach metaphysischer Kompatibilität als an der konkreten Erfahrung ansetzen, um induktiv zu einem verantwortbaren Begriff von Freiheit zu gelangen.
- Die Pluralität der Freiheitssemantik stellt vor diesem Hintergrund kein epistemisches Problem, sondern einen genuinen Mehrwert dar, der verschiedene Sinnebenen in unterschiedlichen Gebrauchskontexten geltend machen kann.
- Philosophie und Theologie arbeiten oft auf verschiedenen semantischen Ebenen an ähnlichen anthropologischen Problemen. Wechselseitige produktive Diskursanreicherungen sind in diesem Sinne möglich.
- Konkret lässt sich im Bereich der theologischen Anthropologie eine breite Anschlussfähigkeit an liberianische Freiheitskonzepte feststellen, die allerdings im Bereich der dogmatischen Theologie nicht selten problemerzeugend sind. In diesem Sinne erweist sich die Analyse von Freiheit als Eigenschaft Gottes als Desperat des Forschungsprojekts.
Publizierte Projektdokumentation:
Klaus von Stosch/Saskia Wendel/Martin Brel/Aaron Langenfeld (Hg.), Streit um die Freiheit. Philosophische und theologische Perspektiven, Paderborn u.a. 2019.
Projektleiter:
Prof. Dr. Klaus von Stosch
Prof. Dr. Saskia Wendel
Wissenschaftliche Mitarbeiter:
Dr. Martin Breul
Dr. Aaron Langenfeld
Laufzeit des Projekts: 2015-2018/ Fördernde Institution: DFG