Kul­turen des Klein­en

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Lehrver­an­stal­tun­gen

Kleine Formen und Formate
(Workshop)

21. – 24. 5. 2013 ganztägig




16. 4. 2013                            
Einführung
Gegenstand, Programm, Teilnahme, Teams, Scheinerwerb


23. 4.                                     
Feldforschung
Recherche nach kleinen Formen und Formaten im persönlichen Umfeld, Alltag, Familie, Beruf etc.


24. – 26. 4.                           
Tagung
Temporäre Teilnahme Internationales Symposium
„Pragmatik und Ästhetik des Kleinen“ (Universität Paderborn)
Arbeitsauftrag: Was sind „kleine Formen“? Protokoll eines Vortrags, Portfolio mit Begriffen, Thesen, Bildern, Texten etc.


30. 4.                                     
(Selbst-)Bildung / Fortsetzung Feldforschung (S 2.101)
Gemeinsame Überlegungen für eine theoretische Annäherung (Expertenteam/mündliche Präsentation) oder praktische Umsetzung (künstlerisches Projekt) des Themas. Fortsetzung der Recherche, Sammlung, Archivierung kleiner Formen


7. 5.                                       
Nele Waldert, Superhelden (2009)
Textgrundlage: Theodor W. Adorno: Kleine Leute. In: Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben. Gesammelte Schriften 4, hg. v. Rolf Tiedemann, Frankfurt/M. 1997, S.119-120.
Ders.: Groß und klein. In: Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben. Gesammelte Schriften 4, hg. v. Rolf Tiedemann, Frankfurt/M. 1997, S. 141-143.
 

14. 5.
Peter Wüthrich: Literarisches Modell (1998)
600 Bücher für 600 Parlamentarier
Textgrundlage: Ernst Bloch: Das Merke. In: Ders.: Spuren, 2. Aufl. Frankfurt/M. 1979, S. 16-17.


21. 5. – 24. 5.                                   
Lesewoche PB - Workshop Atelier
Grundlage: Eigenes Portfolio/Archiv mitbringen!


28. 5.                                     
Ai WeiWei, Sunflower Seeds (2010/11)
Textgrundlage: Siegfried Kracauer, Das Ornament der Masse. In: Ders.: Essays, Frankfurt/M. 1977, S. 50-63.
 

4. 6.                                       
Wolfgang Laib, Blütenstaub von Haselnuss (1980/2013)
                                          

11. 6.                                     
Thomas Bayrle, Flugzeug (1984/2012)


18. 6.                                     
Karsten Bott, Hosentaschensammlung (1995)


25. 6.                                     
Dieter Roth, Große Tischruine (1970-1998)
 

2. 7.                                       
Jake and Dino Chapman, Hell (1999)
Grundlage: Tom Holert: Mikro-Ökonomie der Geschichte. Das Unausstellbare en miniature. In: Texte zur Kunst, Jg. 11, H. 41, (2001), S. 57-68.


9. 7.                                       
Damaris Odenbach, Modelle        

16. 7.                                    
Präsentation der eigenen künstlerischen Arbeiten
 

Texte / Abbildungen:
  • Karsten Bott, Von jedem Eins, Frankfurt/M. 1993 (Kat.) Ders. In: Schaffner/Winzen (Hrsg.): Deep Storage. Arsenale der Erinnerung, München 1997, S. 82-84.
  • Ai WeiWei, Sunflower Seeds (2010/11), Installation, Tate Modern, London, in: Kunstforum International, Bd. 205, S. 388
  • Wolfgang Laib, Blütenstaub von Haselnuss (1980/2013), Interview in: Art, 28.1.2013
  • Thomas Bayrle, Flugzeug (1984), Installation, (Documenta 13, 2012), in: documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs-GmbH (Hrsg.): dOCUMENTA (13). Das Begleitbuch. Katalog 3/3, S. 182-183.
  • Alya Yonnis, The Soldiers (2010/11), in: Kunstforum International, Bd. 212, S. 247.
  • Walid Raad, Forschungsprojekt seit 2008, in: documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs-GmbH (Hrsg.): dOCUMENTA (13). Das Begleitbuch. Katalog 3/3, S. 400-401.
  • Pedro Reyes: Transmigration Express. Museum of Hypothetical Lifetimes (2011), in: documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs-GmbH (Hrsg.): dOCUMENTA (13). Das Begleitbuch. Katalog 3/3, S.292-293.
  • David Deutsch, Sun-Frost (1994), in: Schaffner/Winzen (Hrsg.): Deep Storage. Arsenale der Erinnerung, München 1997, S. 117-119.
  • Marcel Duchamp, Boîte-en-valise, in: In: Schaffner/Winzen (Hrsg.): Deep Storage. Arsenale der Erinnerung, München 1997, S.120-123.
  • Peter Wüthrich: Literarisches Modell (1998), in: Freie Sicht aufs Mittelmeer. Junge
  • Schweizer Kunst, Kunsthaus Zürich/Schirn Frankfurt/M., 1998, S. 262-263.
  • Tom Holert: Mikro-Ökonomie der Geschichte. Das Unausstellbare en miniature. In:
  • Texte zur Kunst, Jg. 11, H. 41, (2001), S. 57-68.
  • Siegfried Kracauer, Das Ornament der Masse. In: Ders.: Essays, Frankfurt/M. 1977, S. 50-63.
  • Ernst Bloch: Das Merke. In: Ders.: Spuren, 2. Aufl. Frankfurt/M. 1979, S. 16-17.
  • Theodor W. Adorno: Kleine Leute. In: Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben. Gesammelte Schriften 4, hg. v. Rolf Tiedemann, Frankfurt/M. 1997, S.119-120.
  • Ders.: Groß und klein. In: Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben. Gesammelte Schriften 4, hg. v. Rolf Tiedemann, Frankfurt/M. 1997, S. 141-143. 


Künstlerinnen und Künstler:

  • Oksana Mas, Speaking of Eggs, Ukrainischer Pavillon und Kirche, Biennale Venedig (2011), in: KF, Bd. 211
  • Karsten Bott, Von jedem Eins (1993)
  • Gerhard Richter, Atlas (für 48 Porträts, 8 Tafeln), (1971); Atlas (seit 1969)
  • Marcel Duchamp, Boite-en-valise (1941)
  • David Deutsch, Sun-Frost (1994)
  • Pedro Reyes
  • Walid Raad (Documenta 13)
  • Alya Yonnis, The Soldiers (2010/11)
  • Hanne Darboven, Kontrabassolo, opus 45 (1998-2000)                                       
  • Tony Cragg, New Stones, Kunststoffmüll (1982)
  • Georges Adéagbo, Afrikanischer Sozialismus (2001/2002)
  • Thomas Hirschhorn, Bataille Monument u.a.
  • Pascale Marthine Tayou, Verrückter Nomade (1999) documenta 11
  • Peter Wüthrich, 600 Bücher für 600 Parlamentarier

Kleine Formen, sei  es im Bereich der Literatur, der Medien, der Künste, erweisen sich in Zeiten historischer und soziokultureller Umbrüche als besonders populär. Sie lassen sich, was die Literaturwissenschaften betrifft, nicht nur auf den Kanon literarischer Kurzformen wie Aphorismen, Anekdoten, Embleme, Fabeln u.a. beziehen, sondern nehmen in der Moderne und Postmoderne Formate an, die über feste Gattungsgrenzen hinausgehen und in medialer Hinsicht hybrid ausgerichtet sind: ob als literarische ´Bilder´ (Musil), Stenogramme (Canetti), Mikrogramme (R. Walser), Betrachtungen (Kafka), Denkbilder (Benjamin), als Feuilletons mit kulturkritischem Zuschnitt in zum Teil illustrierten Zeitschriften, als Miniaturen in der zeitgenössischen Kunst, Displays im Ausstellungswesen, Werbespots, wie serielle Formate im Fernsehen oder gar journalistische und bildliche Snapshots, die Ereignisse moderner und postmoderner Zerstreuungs- und Populärkultur fokussieren: Miniatur- und Mikroformaten der Moderne und Postmoderne eignet eine kulturkritische und kulturpolitische Funktion, die Gegenstand der Ringvorlesung „Kleine Form – Medium der Kulturanalyse“ im Wintersemester 2012/13 ist. Kolleginnen und Kollegen verschiedener Institute der Paderborner KW haben sich unter Beteiligung externer Wissenschaftlerinnen zu einer Arbeitsgruppe zusammengeschlossen, die im zweiwöchigen Turnus im Rahmen der Ringvorlesung ihre Überlegungen präsentieren wird.  Alle Interessierten sind herzlich zu den Vorträgen und Diskussionen der Veranstaltung eingeladen. Eine detaillierte Übersicht der Termine und des Programms entnehmen Sie bitte dem angehängten Programmflyer.

Das interdisziplinär angelegte Seminar möchte in Anlehnung an die Silo-Gespräche des Faches Kunst im Sommersemester 2014 kleine Formate in Kunst und Literatur in den Blick nehmen: Vielfältige Miniaturen (künstlerische Postkartenformate, Künstlerbücher, (Foto-)alben, architektonische Miniaturmodelle, molekulare Dingkulturen, installative Archiv- und Atelierräume, Handyfotografie, Collage, literarische Klein-und Kleinstformen, die literarische Zimmerreise etc.), deren Wirkungsabsicht bzw. ästhetische Ausrichtung ein Spektrum umfasst, das von radikaler Sichtbarmachung bis hin zu Techniken des Verbergens reicht. Im Seminar soll es dabei zunächst um eine historische Funktionsbestimmung des Kleinen gehen; dabei werden auch Impulse aus den Nachbardisziplinen wie der Psychologie, Anthropologie, Philosophie, Kulturgeschichte und Medientheorie aufgenommen. Es wird dann um eine nähere Bestimmung dessen gehen, was Form und Format im jeweils gegebenen disziplinären Kontext heißen kann. An exemplarischen Beispielen aus Kunst und Literatur wollen wir schließlich unsere theoretischen Überlegungen mit Blick auf die Spezifik und Relevanz des Kleinen konkretisieren und diskutieren.

Programm

16.4.             
Einführung
Bau von Welt

23.4.             
„Plötzlich diese Übersicht“ (1981) – Fischli / Weiß


30.4. 

                        
Franz Kafka: Betrachtung (1912)

7.5.               
„Hell“ (2000) – Jake and Dinos Chapman
 Materialität

14.5.                         
Robert Walser: Mikrogramme (Mikrogrammblatt 425, Teil des Honorar-Avis des Berliner Tageblattes vom 28.8.1927)

20.5.             
Silogespräche mit Sabine Nessel: „Kleine Tiermeldungen“

28.5.              
„Leicht bewölkt“ (2000) – Nanne Meyer
Wahrnehmung, Physiognomien, Gleichgewichtsstörungen

4.6.                
Robert Musil: „Bilder“ aus dem „Nachlaß zu Lebzeiten“ (1936)                 
Unterirdisches (Lesewoche)

11.6.              
Eingänge, Ausgänge, Übergänge
Franz Kafka: Der Bau (1923/24)
Exkursion zur Ausstellung „Unter der Erde. Von Kafka bis Kippenberger“ (Quadriennale/K 21 Düsseldorf)          
Archiv. Spuren, Notiz, Notieren

18.6.             
„Zurück Blicken“ (2012) – Cécile Hummel

24.6.              
Silogespräche mit Thomas Brandt: „Das Gedächtnis der Dinge”                                

2.7.              
Leanne Shapton: Important Artifacts and Personal Property from the Collection of Lenore Doolan and Harold Morris, Including Books, Street Fashion and Jewelry (2009)
Formate

9.7.                           
Textbeispiele aus einem Band mit dem Titel „Twitterature"
(Transformationkanonisierter literarischer Texte - (insbesondere englischsprachiger) in Texte mit Twitterformat)

16.7.             
Modell / Transformation
Thomas Düllo, Kultur als Transformation, Bielefeld 2012 (S. 19-33)