Be­richt des Work­shops "Wo­men & Eco­no­mics – New Paths and Out­li­nes"

Geschlechtergerechtigkeit als wirtschaftsphilosophische Kategorie: Prof. Dr. Kateryna Karpenko zu Gast in Paderborn

Noch vor der Winterpause, am Freitag, 18.12., veranstaltete der Lehr- und Forschungsbereich »EcoTechGender« im Fach Philosophie einen Workshop zu Fragen der Geschlechtergerechtigkeit als wirtschaftsphilosophischer Kategorie. Unter dem Titel „Women & Economics – New Paths and Outlines“ wurden aktuelle Forschungsprojekte zur Diskussion gestellt.

Den Auftakt des Workshops bildete ein Impulsvortrag von Kateryna Karpenko (Charkiv, Ukraine), die derzeit als DAAD Visiting Scholar an den Paderborner Lehr- und Forschungsbereichen »EcoTechGender« und »History of Women Philosophers« gastiert. Kateryna Karpenko ist Professorin für Philosophie und Direktorin des Gender Education Center an der Kharkiv National Medical University, Ukraine. Ihr Vortrag widmete sich einer kritischen Sichtung der Tradition des „ecofeminism“, die die Geschlechterungleichheiten mit ökologischen und technikkritischen Themen zu verbinden sucht. Sie gab einen Einblick in die reichhaltige Rezeption ökofeministischer Theorien in der Ukraine.

Daraufhin stellten Doktorandinnen und Doktoranden aus den Bereichen Philosophie und Ökonomie in interdisziplinärer Perspektive ihre Projekte zur Diskussion. Silke Adam fokussierte die Frage, ob und, wenn ja, welche Antworten der Politische Liberalismus auf die Frage der Geschlechtergerechtigkeit zu bieten hat. Um Fragen der Verteilungsgerechtigkeit in philosophisch-ökonomischer Perspektive ging es anschließend in den Vorträgen von Kevin M. Dear und Sören Middeke. Linda Kaplan stellte den Zusammenhang von Gerechtigkeitsfragen, Steuern und dem deutschen Eherecht her. Den Abschluss bildete Ruth Hagengrubers wirtschaftsphilosophische Analyse über Wert- und Funktionszuschreibungen, die auch und vor allem die ökonomische Theoriebildung betrafen. Hier wurden Fragen der Geschlechtergerechtigkeit als notwendige Bestandteile der ökonomischen Kategorisierung „produktiver Funktionszusammenhänge“ aufgefasst.

Die ausgiebige Diskussion zeigte fruchtbare Verbindungslinien der einzelnen Beiträge und Themen sowie deren anhaltende Aktualität in interdisziplinärer Perspektive. Auch international ist deutlich zu erkennen, dass viele Forschungssegmente sowohl wirtschaftsphilosophische Probleme als auch Fragen der Geschlechtergerechtigkeit zusammendenken, um theoriebildend Einfluss auf gesellschaftliche Verhältnisse nehmen zu können.

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