Margreth Egidi/Markus Greulich/Marie-Sophie Masse (Hgg.), Hartmann von Aue 1230–1517. Kulturgeschichtliche Perspektiven der handschriftlichen Überlieferung, Stuttgart: Hirzel 2020 (ZfdA-Beiheft 34)
Die Bedeutung Hartmanns von Aue steht in literaturgeschichtlicher wie kulturwissenschaftlicher Perspektive außer Frage. Eine aktuelle umfassende Darstellung zu seinem Œuvre, die sowohl die Materialität der Überlieferung als auch aktuelle Forschungsparadigmen (nicht nur für Einzeltexte) berücksichtigt, war jedoch bislang ein Desiderat der Forschung. Der vorliegende Band möchte zur Schließung dieser Lücke beitragen und führt Handschriftenkunde und Überlieferungsgeschichte einerseits sowie literatur- und kulturwissenschaftliche Frageperspektiven andererseits zusammen. Die versammelten Beiträge befassen sich mit Hartmanns Erec‚ Iwein, dem Armen Heinrich, Gregorius und Klagebüchlein und berücksichtigen die gesamte Zeit ihrer Überlieferung: von den frühesten erhaltenen, um 1230 entstandenen Handschriften und Fragmenten bis zum 1516/17 fertiggestellten Ambraser Heldenbuch. Aufgrund der chronologischen Breite und der aktuellen Analyseparameter beleuchtet der Sammelband nicht nur neue Aspekte des Hartmann'schen Werks, sondern trägt dazu bei, einen integrativen methodischen Zugriff auf mittelalterliche Literatur zu etablieren.