Am Mittwoch, 12. Juni, referierte Lukas Brand (Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau) zum Thema „Alexa, bete für mich! – KI und Robotik in der religiösen Praxis aus christlich-theologischer Perspektive“.
Zunächst ging er am Beispiel von „ChatGPT“ der Frage nach, was Künstliche Intelligenz (KI) überhaupt ist und wie sie technisch funktioniert. Dies führte zu der Frage, ab wann der Mensch nicht mehr in der Lage ist zu erkennen, ob er mit wirklicher oder mit künstlicher Intelligenz zu tun hat.
Während Emergentisten davon ausgingen, dass im Computer-Algorithmus tatsächlich so etwas wie räumliches Denken oder gar Bewusstsein entstehen könne, glaubten Reduktionisten daran nicht. Für letztere blieben Künstliche Intelligenzen „stochastische Papageien“.
Im zweiten Teil wurde die Frage diskutiert, ob KI innerhalb von Kirche und Spiritualität sinnvoll eingesetzt werden könnte. So hielt etwa auf den evangelischen Kirchentag 2023 ChatGPT eine Predigt, der Segnungsroboter „Bless U2“ fand großen Anklang.
Als Fazit wurde hier zwar festgehalten, dass eine KI Anregungen im religiösen Berech leisten könne. Eigene religiöse Überzeugungen könne sie jedoch nicht haben, sondern nur vortäuschen.
Die Ringvorlesung beleuchtet Chancen und Herausforderungen von künstlicher Intelligenz für die christliche und islamische Theologie. Dabei werden im Wechsel christliche und islamische Perspektiven auf das Thema vorgestellt. Veranstalter sind Vertr.-Prof. Johannes Grössl und Jun.-Prof. Idris Nassery in Kooperation mit dem Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften.