Ringvorlesung "Medien | Utopien"
Utopien wie Dystopien haben gemeinsam, die Gesellschaft der Gegenwart zu beobachten und Alternativen zu entwickeln. Dabei handelt es sich immer auch um Erzählungen über Zukünfte, deren Ausgestaltung in konkreten Medienformaten erfolgt. Medien fungieren hierbei nicht nur als maßgeblicher Träger dieser Narrative, sondern dienen wiederkehrend selbst als „Wunschkonstellationen“ (H. Winkler), wie sich an zahlreichen utopisch konnotierten Diskursen beim Auftreten von neuen Medien ablesen lässt.
Die eingeladenen Vorträge der Reihe bieten Einblicke in aktuelle Forschungen und zeitgenössische Theoriepositionen: Von radikalen Technikutopien und Kritik an digitalem Kolonialismus, über visionäre Beschreibungen des frühen Internets, bis hin zu Veränderungen durch eine ‚freie‘ Verbreitung von Wissen oder hochauflösende Bildmedien.
Die Zukunft ist der ungewisse Horizont unserer Handlungen und Entscheidungen. Die Ringvorlesung will Anstöße geben, Medien als Bestandteil von Veränderungen und Beobachtung von Zukunftsentwürfen zu diskutieren und nach den medialen Bedingungen für eine ‚andere‘ Gesellschaft fragen.
Termine:
22.10.2019 Martin Doll (Düsseldorf): Vergangene Zukünfte. Eine Medienarchäologie auf dem Trümmerhaufen der Geschichte
05.11.2019 Katrin Köppert (Berlin): Afro-Fabulationen im digitalen Kolonialismus
19.11.2019 Sarah-Mai Dang (Marburg): Kommunizieren statt Publizieren! Open Access und andere Möglichkeiten der Zugangsgestaltung in der Wissenschaft
03.12.2019 Elisa Linseisen (Bochum): Ereignishorizonte: Utopien in Hochauflösung
17.12.2019 Isabell Otto (Konstanz): Kammermusik. Die „anderen Zeiten“ des Internets
14.01.2020 Tobias Matzner (Paderborn): Für eine bessere Zukunft mit Technik und Metaphysik – Akzelerationismus als realistische Utopie
28.01.2020 Erhard Schüttpelz (Siegen): Digitale Medien oder „Die kreisförmigen Ruinen“
Beginn ist jeweils Dienstag, 18:15 Uhr. Veranstaltungsort ist der Raum E2.339 (Universität Paderborn, Warburger Straße 100, 33098 Paderborn). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Konzeption: Michel Diester, Christian Schulz und Serjoscha Wiemer