
Im Sommersemester 2025 war Prof. Vivien Goldman als sechste Pop-Dozentin auf Einladung von Prof. Dr. Christoph Jacke zu Gast am Forschungszentrum „C:POP – Transdisciplinary Research Center for Popular Music Cultures and Creative Economies“ der Universität Paderborn. Unterstützt wurde die Pop-Dozentur vom Zentrum für Geschlechterstudien/Gender Studies (GZ).
Vivien Goldman ist international bekannt als Musikjournalistin, Autorin, Musikerin und feministische Vordenkerin und leitete im Rahmen der Kulturwoche ein interaktives Blockseminar mit dem Titel „ARTIVISM – Creativity and Activism“. Das Seminar stand Studierenden verschiedener Studiengänge offen und verknüpfte Goldmans langjährige Erfahrung an der Schnittstelle von Popkultur, Politik und Gesellschaft.
Goldman, auch bekannt als „Punk Professor“, die unter anderem für ihre wegweisenden Beiträge zu Punk, Reggae, Afrobeat und Jazz bekannt ist, schöpfte dabei aus einem reichen Fundus an Erfahrungen. In ihrem aktuellen Buch „Rebel Musix, Scribe on a Vibe“ (2024) blickt sie auf fünf Jahrzehnte feministische Popmusikgeschichte zurück. Bereits mit „Die Rache der She-Punks“ (deutsch 2021) hatte Goldman ein Werk vorgelegt, das weltweit in Seminaren zur feministischen Musikgeschichte rezipiert wird. Sie lehrt außerdem am renommierten Clive Davis Institute of Recorded Music an der New York University.
Neben ihrer journalistischen Arbeit prägt Goldman die Szene auch als Biografin von Bob Marley, als Regisseurin von Musikdokumentationen und als Musikerin – etwa mit The Flying Lizards, als Songwriterin für Massive Attack oder solo.
In ihrem dreitägigen Seminar vom 11. bis 13. Juni 2025 stellte Goldman die Frage, wie genau kreative Arbeit gesellschaftliche Wirkung entfalten kann, ohne dabei parteipolitisch zu sein. Neben theoretischen Impulsen ging es um konkrete Strategien künstlerischer Intervention am Beispiel von z.B. Bob Marley oder Fela Kuti und dem kreativen Arbeiten im Team, das gemeinsam ein künstlerisches Projekt entwickelt. Unterstützt wurde das Seminar durch einen Gastauftritt von der Musikjournalistin Christina Mohr (Frankfurter Rundschau, Musikexpress, Missy Magazine, Spex), die extra nach Paderborn anreiste, um vor den Studierenden einen Vortrag über deutsche feministische Punkgeschichte zu halten.
Als Abschluss der Pop-Dozentur wurden die Ergebnisse des Seminars universitätsöffentlich im AStA Stadtcampus präsentiert. Die Veranstaltung markierte das gelungene Finale des Seminars. Wir danken Vivien Goldman für die sechste Pop-Dozentur und hoffen, sie bald wieder in Paderborn begrüßen zu dürfen.
Fotos: Paul Schuldig, Joshua Wick, Dr. Johanna Sackel





Am 23. Mai 2024 beendete Sonja Eismann die 5. Popdozentur der Studiengänge Populäre Musik und Medien mit einer Veranstaltung im Gewölbe Paderborn (gwlb). Prof.in Dr.in Beate Flath moderierte durch den Abend.
In Eismanns Vortrag mit dem Titel „Das sogenannte Frauenspecial“: Warum Musik immer noch nur ein Gender hat – und was Musikjournalismus damit zu tun hat“ machte sie auf die Rolle der Frau sowohl im (Musik-) Journalismus als auch im Musikbusiness aufmerksam. Der Titel lässt bereits erkennen, dass es sich bei dem Vortrag um eine Hommage an die vielen „Frauenspecials“ von z.B. Musikmagazinen wie Rolling Stone handelt. Frauen wird in diesen „Specials“ eine besondere Rolle zugeschrieben, was jedoch deutlich macht, dass Frauen in der Musikwelt einen Sonderstatus haben. So ist es heute noch schwer in Festival-Lineups eine Vielzahl von Frauen zu finden. Auch Musikpreise gehen oft an Männer, da viel weniger Frauen zur Wahl stehen, außer natürlich in den Kategorien, die explizit als weiblich gekennzeichnet sind, wie „Beste Künstlerin“.
Im Musikjournalismus haben Frauen ebenfalls diesen Sonderstatus. Es sind selten Frauen auf Magazincovers zu finden und in Führungspositionen der führenden Musikmagazine überhaupt nicht. Die Diskriminierung der Frau findet im Musikjournalismus auf allen Ebenen statt.
Neben Sonja Eismanns Vortrag stellten Studierende ihres Seminars „Musikjournalismus und Gender“ ihre Projekte in kurzen Pitches vor. Beispielsweise wurde ein Magazin namens „Female Gaze“ präsentiert, Projekte mit Bezug auf bestimmte Künstler*innen, wie z.B. Billie Eilish, oder Songs und viele weitere. Die Projekte sollen im Nachhinein gebündelt veröffentlicht werden.
Wir bedanken uns bei Sonja Eismann für die gelungene Veranstaltung und 5. Popdozentur!



Im Wintersemester 2023/24 durfte der Studiengang Populäre Musik und Medien zum zweiten Mal Prof. Dieter Gorny für die vierte Pop-Dozentur an der Universität Paderborn begrüßen. Damit setzte er sein Engagement im Rahmen der Lehr- und Forschungsaktivitäten des Studiengangs sowie des angeschlossenen Forschungszentrums „C:POP – Transdisciplinary Research Center for Popular Music Cultures and Creative Economies“ fort, dem er inzwischen als Beiratsmitglied angehört.
Als einer der wohl bekanntesten Popmusik-Politiker und -Förderer Deutschlands gründete Prof. Dieter Gorny unter anderem Institutionen wie den Musiksender „VIVA“, die „Popkomm“-Popmusikmesse und das „european centre for creative economy (ecce)“. Gorny unterstützte zudem gemeinsam mit Prof. Dr. Christoph Jacke den Aufbau des Instituts für Pop-Musik an der Folkwang Universität der Künste in Essen/Bochum. Außerdem ist Gorny sowohl Vorsitzender des Aufsichtsrates der Initiative Musik sowie der Filmstiftung NRW als auch Präsidiumsmitglied des Deutschen Musikrates und lehrt als Professor für Kultur- und Medienwissenschaften an der Hochschule Düsseldorf.
Die Lehrveranstaltung, die er im Rahmen der Pop-Dozentur durchführte, stand unter dem Titel „Pop, Medien und Märkte – historische, transformatorische und kulturökonomische Entwicklungen einer der zentralen Branchen der Kreativwirtschaft“. Das Seminar war transdisziplinär angelegt und richtete sich nicht nur an Studierende der Populären Musik und Medien, sondern auch an Interessierte aus der Medienwissenschaft sowie aus dem Studium Generale.
Abgerundet wurde die Dozentur durch einen öffentlichen Talk mit anschließendem Q&A über die Zukunft des Musik(fern)sehens in TV und Internet, der am 11. Januar 2024 auf dem Campus stattfand. Die Veranstaltung bot allen Interessierten die Möglichkeit, mit Prof. Gorny über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im Spannungsfeld von Popkultur und Medienökonomie ins Gespräch zu kommen.
Durch den langjährigen Kontakt zum Studiengangsleiter Prof. Dr. Christoph Jacke war Prof. Gorny bereits im Sommersemester 2017 zu einem Vortrag und Talk zu Gast an der Universität Paderborn, und es bestand großes Interesse an einem weiteren Besuch und intensiverer Zusammenarbeit. So durfte der Studiengang „Populäre Musik und Medien BA/MA“ den wohl in Deutschland prominentesten Popmusik-Politiker und jahrzehntelangen Musikindustrie-Kenner Gorny erneut willkommen heißen. Gorny hat u.a. die Musikmesse „Popkomm“ und den Musikfernsehsender „VIVA“ gegründet und ist Aufsichtsratsvorsitzender der „Initiative Musik“.
Nach einem viertägigen Blockseminar unter dem Titel „Pop und Digitalisierung. Über die technologische, ökonomische und kulturelle Transformation einer kulturwirtschaftlichen Branche“ folgte ein öffentlicher Vortrag am Montag, den 27. Januar. Im Seminar sowie auch im Vortrag ging es Gorny darum, den fundamentalen Wandel der populären Musik und ihrer Vermarktung durch Digitalisierung zu vermitteln, zu diskutieren und den Studierenden Einblicke in internationale Popmusikindustrien und Kulturpolitiken auf hohem Niveau zu ermöglichen. Die Problematiken rund um die Themen Urheberrecht, Wertschätzung von KünstlerInnnen und Wertigkeit von Musik im Zuge der technischen Fortschritte kamen zur Sprache, und die beachtliche Abhängigkeit zwischen Musikschaffenden und (Distributions-)Technik wurde deutlich gemacht.
Gorny konnte die Studierenden durch seine langjährige Erfahrung in der Musikbranche und Kulturpolitik mit viel Wissen und Anekdoten aus erster Hand begeistern. Ebenso nahm er Bezug zum aktuellen Zeitgeschehen und bewies, wie er Ereignisse und Entwicklungen genau beobachtet und analysiert, womit er die Studierenden anregen konnte, besonders Fragen zu zukunftsgewandten Themen an Ihn zu richten. Dieter Gorny selbst war äußerst zufrieden mit dem Seminar und begeistert von der sehr interessierten Studierendenschaft. Er schätzt den Studiengang als bedeutenden Ort, an dem etwas bewegt wird, Denkanstöße weitergeführt und gute Grundlagen für Diskussionen geschaffen werden. Dazu Prof. Dr. Jacke: „Kollege Gorny leistet hier v.a. für die Studierenden einen aktuellen, fundierten Transfer zwischen Politik, Industrie und Wissenschaft, wie er kompetenter und erfahrener in Deutschland nicht zu haben ist. Gerne immer wieder.“
Am Abend nach dem Vortrag und zum erfolgreichen und stimmungsvollen Ausklang der Pop-Dozentur folgte eine außeruniversitäre Veranstaltung, die 15. „Popkritik“ im Kultlokal „Sputnik“ im Riemekeviertel. Das Thema lautete „Meine erste Platte“, auf dem Podium nahmen Jenny Koliqi (BA-Studentin „Populäre Musik und Medien“), Katharina Schmecht (MA-Studentin „Populäre Musik und Medien“), Dominik Nösner (Wissenschaftlicher Mitarbeiter) und eben als Special Guest Prof. Dieter Gorny Platz. Moderiert wurde der Abend von Thorsten Drücker (Künstlerischer Mitarbeiter). Durch den gelungenen Altersquerschnitt der Podiumsgäste folgten vielfältige Geschichten, es entstanden sehr rege Diskussionen zwischen den Podiumsgästen und eine sehr aktive Beteiligung aus dem Publikum. So konnte sich im Anschluss nochmals in einem anderen Rahmen über die Erkenntnisse ausgetauscht werden, und die erfolgreiche dritte Popdozentur fand einen gelungenen Schluss mit motiviertem Blick in die Zukunft und der Hoffnung auf einen erneuten Besuch des 3. Pop-Dozenten an der Universität.




Im Sommersemester 2016 kehrte Markus Kavka erneut für die zweite Popdozentur des Studiengangs Populäre Musik und Medien der Universität Paderborn zurück. Auch dieses Mal stand das Seminar unter dem Titel „I Want My MTV! Produktion einer Musikfernsehsendung: Recherche, Interview, Moderation“. Fokus des Seminars lag vor allem auf der gemeinsamen Produktion einer halbstündigen Musikfernsehsendung, die alle Facetten des (Musik-)Journalismus abbildete: Redaktionelle Konzeption, Videoinhalte, Moderation und Interview. Dabei wurde vor allem Wert auf die praxisnahe Vermittlung journalistischer Grundkompetenzen gelegt. Ziel war es, gemeinsam ein sendefähiges Produkt zu schaffen, das am Ende des Seminars öffentlich präsentiert werden sollte.
Ein ganz besonderes Ereignis war darüber hinaus Kavkas Teilnahme als Special Guest an der 10. Ausgabe der Veranstaltungsreihe Popkritik am 27. Mai 2016. Unter dem Titel „Fußball ist unser Leben!“ diskutierte er kurz vor Beginn der Fußball-EM 2016 in Frankreich über die Verbindung von Fußball, Medien und Popkultur. Als Musik- und Fußballjournalist (zuletzt bei RTL Nitro tätig) erwies er sich als idealer Gesprächs- und Streitpartner für einen abwechslungsreichen Abend zwischen Pop, Fußball und Politik.

Im Wintersemester 2014/2015 übernahm der Musikjournalist und Fernsehmoderator Markus Kavka die erste Popdozentur unseres Studiengangs Populäre Musik und Medien an der Universität Paderborn. Unter dem Seminartitel „I Want My MTV! Produktion einer Musikfernsehsendung: Recherche, Interview, Moderation“ vermittelte Kavka den Studierenden zentrale Grundlagen des Musikjournalismus und konnte praxisnah seine langjährige Erfahrung im Musikfernsehen teilen.
Eines der vielen Highlights der Dozentur fand am Ende des Jahres statt: Am 29. November 2014 fand ein gemeinsamer DJ-Auftritt von Markus Kavka und Studierenden in der Residenz Paderborn statt. Dort feierten die Teilnehmenden den gelungenen Abschluss des Seminars.