IMPULSE – Texte und Bilder zur Kunstvermittlung

IMPULSE – Texte und Bilder zur Kunstvermittlung

»Abhängen« – Ein interdisziplinäres Projekt zur documenta fifteen

Die sechste Ausgabe der Zeitschrift IMPULSE – Texte und Bilder zur Kunstvermittlung ist im Juli unter dem Titel »ABHÄNGEN« – Ein interdisziplinäres Projekt zur documenta fifteen erschienen.

Die documenta fifteen fand vom 18. Juni bis 25. September 2022 statt und wurde durch das Künstler*innenkollektiv ruangrupa aus Jakarta (Indonesien) kuratiert. Ihr interdisziplinärer Ansatz basierte auf Grundsätzen von Kollektivität, Freundschaft, Ressourcenaufbau und gerechter Verteilung (Lumbung). Die documenta fifteen verstand sich als globale Kunst- und Kulturplattform. Ein Anliegen war es, zu untersuchen, wie »Ort« bzw. »Raum« durch den gemeinsamen Austausch, durch gemeinsames Arbeiten und Gestalten von Ressourcen hervorgebracht und genutzt werden kann. Eingeladen waren Gruppen aus unterschiedlichen Gemeinschaften, Kollektive, multiple Autor*innen und Künstler*innen, an diesem »Ort« teilzuhaben, d.h. ihn gemeinsam zu aktivieren.

In drei Seminaren der Fächer Kunst und Musik (Populäre Musik und Medien) im Sommersemester 2022, die sich laufend informierten und überschnitten, haben wir aus einer kunst-, kultur-, medien- und popmusikkulturwissenschaftlichen Perspektive die Praxis von Nonkrong (»Abhängen«) reflektiert und mit rund 60 Studierenden auf einer zweitägigen Exkursion auf der documenta fifteen erprobt. Die Exkursion nach Kassel fand vom 3. - 4. Juli 2022 statt. Durch unterschiedliche Lehr- und Lernformate (Projekt, Seminar, Exkursion, Gruppendiskussion, freie Teamarbeit, Blog dt./engl.) waren nach zwei Jahren sozialer Distanz und digitaler Lehre mit diesem interdisziplinären Projektseminar zugleich unterschiedliche Ziele, wie Präsenz & Mobilität, Begegnung & Zusammensein, Kommunikation & Selbstorganisation, Öffnung von Lern-Orten & Räumen sowie das Einüben und die Ausbildung von Transformationskompetenzen, intendiert.

Die Beiträge dieser Ausgabe der Impulse bilden unseren Prozess, der aufgrund der politischen Geschehnisse und Diskussionen um die documenta fifteen herum zusätzlich tagesaktuell komplexer und komplizierter wurde, ab. Sie folgen keiner chronologischen Anordnung oder linearen Abfolge. Wir haben uns bewusst für eine collagierende Darstellungsweise entschieden, die unsere Form des Miteinanders und des Austauschs ebenso kennzeichnet wie auch Raum für Fragen, Kritik oder ein Sich-Einschreiben und Weiter-Erzählen ermöglicht – ganz so wie in den zahllosen Überschneidungen und Vermengungen von Kunst und Pop selbst. Hier greift also das Prinzip des Abhängens als Umhängen, Auswählen, An- und Umordnen und somit auch des Sich-Selbst-Positionierens.

Das Heft kann für 10 EUR am Lehrstuhl Kunst/Kunstgeschichte und ihre Didaktik erworben werden.

Herausgegeben von Prof. Dr. Sabiene Autsch und Dr. Tim Pickartz

Mit Texten und Bildern von
Sabiene Autsch, Irina Baryseva, Marisa Eul Bernal, Lennart Brauwers, Diana Dillmann, Lisa Marie Entsfellner, Jule Fee Hamers, Lam-Anh Hülsbeck, Christoph Jacke, Lina Kaliske, Antonia Klein, Marietta Mann, Pina Nichelmann, Hannah Nittka, Emanuel Pettkau, Tim Pickartz, Eleonore Seiferth, Mela Vollmer, Irina Zacharias

Inhaltsverzeichnis

Sabiene Autsch, Christoph Jacke, Tim Pickartz: Editorial – S. 3
Notiz: ruangrupa – S. 9
ABHÄNGEN: Die Seminare – S. 10
Sabiene Autsch: Grand Tour. Reisen und Fotografieren – S. 14
Grand Tour: Emanuel Pettkau, Lina Kaliske, Hannah Nittka, Lam-Anh Hülsbeck, Pina Nichelmann
Christoph Jacke: Abhängenwerden. Fühlen und Denken – S. 26
Notiz: Kollaboration – S. 32
Tim Pickartz: Fiktive Gemeinschaften. Wie kommen wir zusammen, werden zusammengebracht? – S. 34
Lennart Brauwers: Auditive Orte. Die Klänge der documenta fifteen – S. 39
Tim Pickartz: Harvest – S. 42

 

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