Dieser theoretische Beitrag zeigt auf, dass in Prokrastinationsepisoden neben den viel beforschten bewussten Prozessen auch, oder gerade, unbewusste Prozesse eine Rolle spielen. Er vertritt den Standpunkt, dass ein Einbezug dieser Prozesse dazu führen wird, Prokrastination auf einer noch tieferen Ebene zu verstehen und entsprechend nachhaltiger zu reduzieren. Damit wird der Aspekt des sogenannten Selbstzugangs in den Fokus gerückt und Prokrastination sowie Prokrastinationsinterventionen werden in den größeren Zusammenhang von Selbstverwirklichung, Selbstentfremdung und des Selbstwachstums gerückt.
Klingsieck, K. B. (2024). Procrastination: Having or not having self-access. That’s the question. European Psychologist, 29, 123–135.