Psy­BA­SE (Psy­cho­lo­gi­sches Wis­sen be­grei­fen, an­wen­den, si­chern und er­fah­ren)

Ziel und Hintergrund

Ziel von PsyBASE war die Entwicklung, Implementation und Evaluation von Materialien für eine heterogenitätssensible und autonomieunterstützende Lehre im Fach Psychologie. Im Projekt wurden Maßnahmen zur Förderung selbstgesteuerten Lernens und zur Ermöglichung individueller Lernwege entwickelt und erprobt; am Ende stand die Online-Lernumgebung PsyBASE, in der Studierende sich selbstgesteuert mit dem Erwerb psychologischer Kompetenzen beschäftigen können. Sie ist inzwischen in moodle-Elemente eingegangen, die in Veranstaltungen eingesetzt werden können.

Team

Projektmitarbeiter*innen waren Hanna Müsche, Jan Tünnermann und Alexander Krüger.

Projektleitung: Prof. Dr. Ingrid Scharlau

Details

Weinert (1982, S. 102) definiert selbstgesteuertes Lernen als eine Form des Lernens, bei der „der Handelnde die wesentlichen Entscheidungen, ob, was, wann, wie und woraufhin er lernt, gravierend und folgenreich beeinflussen kann“. Lernarrangements mit einem hohen Selbststeuerungsanteil zeichnen sich demnach durch eine Lernendenzentrierung, das heißt durch hohe Lerneraktivität, flexible Lernzeiten und variable Lernorte, durch Lernzielautonomie, Freiheit in der Auswahl von Lerninhalten sowie durch ein großes Maß an Selbstkontrolle aus. Im Rahmen von PsyBase wird angestrebt, Studierende mit heterogenen Voraussetzungen insbesondere hinsichtlich ihrer Selbstlernkompetenz und ihres Vorwissens möglichst zielgerichtet im Erwerb und in der Anwendung psychologischen Wissens zu unterstützen. Eine zentrale didaktische Besonderheit von PsyBase ist daher das Bemühen, mit Blick auf die integrierten Übungsaufgaben Transparenz hinsichtlich der individuellen Freiheitsgrade und der kognitiven Anforderungen (vom Erinnern und Verstehen über Analysieren und Anwenden bis hin zum Reflektieren und Beurteilen) bei der Aufgabenbearbeitung zu schaffen. Entsprechende Aufgabenprofile zeigen jeweils vorab die Möglichkeiten und Anforderungen der Übungsaufgaben und ermöglichen so eine informierte und gezielte Aufgabenwahl in Selbst- und Kontaktstudium. Des Weiteren sind die Übungsaufgaben im Multiple Choice-Format so konzipiert, dass in der Regel ein Feedback gegeben wird, ergänzt durch Lernempfehlungen, kognitive und meta-kognitive Prompts (teils in Anlehnung an das Phasenmodell der Selbstregulation von Zimmerman, 2000). Übungsaufgaben mit offenem Antwortformat und freier Textproduktion – hierzu zählen vor allem die Arbeit mit den Falldarstellungen und die Aufgaben zur Erarbeitung und Reflexion der eigenen subjektiven Konzepte – lassen den Studierenden viele Freiheitsgrade, stellen aber auch entsprechend höhere Anforderungen an ihre Selbstlernkompetenzen. Darüber hinaus besteht grundsätzlich die Möglichkeit, die Lernumgebung auf unterschiedlichen Wegen zu durchlaufen, beispielsweise nach Themen (Methoden, Motivation etc.) oder nach Studienschwerpunkten (Bildungswissenschaften, Informatik etc.).

Veröffentlichungen

Müsche, H. S. & Scharlau, I. (2012, Mai). Psychologie in der Lehrerbildung: Didaktische Konzeption zur Förderung psychologischen Basiswissens sowie von Selbstlern- und Reflexionskompetenz. Poster präsentiert auf der 9. Fachtagung „Psychologiedidaktik und Evaluation“ der BDP-Sektion „Aus-, Fort- und Weiterbildung“, Münster.

Müsche, H. S. & Scharlau, I. (2012). Psychologie in der Lehrerbildung: Didaktische Konzeption zur Förderung von Conceptual Change, Selbstlern- und Reflexionskompetenz. In M. Krämer, S. Dutke & J. Barenberg (Hrsg.), Psychologiedidaktik und Evaluation IX (S. 249- 257). Aachen: Shaker Verlag.

Müsche, H. S., Klingsieck, K. B. & Scharlau, I. (2013, September). Epistemologische und wissenschaftsbezogene Überzeugungen zur Psychologie in den Bildungswissenschaften. Poster auf der 14. Fachgruppentagung Pädagogische Psychologie (PAEPS), Hildesheim.

Müsche, H. S., Scharlau, I. & Klingsieck, K. B. (2014, September). Subjektive Motivationstheorien von Lehr­­amts­studierenden. Eine qualitativ-quantitative Studie zur Rekonstruktion und Aggregation stu­den­­ti­schen Funktionswissens. Poster auf dem 49. Kongress der Deutschen Gesell­schaft für Psy­cho­logie (DGPs), Bochum.

Müsche, H. S., Klingsieck, K. B. & Scharlau, I. (2014, September). Zum Spektrum empirisch-wissenschaftlicher Evaluation in der Hochschullehre. Möglichkeiten und Grenzen forschungs­basier­ter Evaluation am Beispiel eines Designs zur Qualitätsbeurteilung problemorientierten Lernens.  Vortrag auf dem 49. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs), Bochum.  

Müsche, H. S. & Scharlau, Ingrid (2015, September). Eine Skala zum Umgang mit kognitiven Konflik­ten. Konstruktion und Validierung eines Fragebogens zur Erfassung der Bereitschaft zum Con­cep­tual Change. Poster auf der 15. Fachgruppentagung Pädagogische Psychologie (PAEPS), Kassel.

PsyBASE wurde im Rahmen des Qualitätspakts Lehre gefördert.