Im Rahmen des Historikertags wurde Johanna Sackel am 8. Oktober mit dem Dissertationspreis der AG Internationale Geschichte im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands ausgezeichnet. Ihre Studie "Wem gehört das Meer? Debatten um globale Ressourcen und die dritte UN-Seerechtskonferenz (1968-1994)" beleuchtet diese große UN-Konferenz, die über zehn Jahre andauerte, erstmals in historischer Perspektive. Dabei richtet Johanna Sackel ihr Augenmerk weniger auf die völkerrechtlichen Aspekte der Konferenz, sondern untersucht die Aushandlungen und Debatten um Verteilungsgerechtigkeit und globale Ressourcen über die verschiedenen Verhandlungsebenen hinweg. Anhand der Gruppe 77 der Entwicklungsländer, der bundesdeutschen Hochseefischerei und Elisabeth Mann Borgese, Meeresaktivistin und-diplomatin sowie Tochter von Thomas Mann, arbeitet sie die unterschiedlichen Argumentationsmuster und Handlungsmotive heraus, die die Meerespolitk bis heute prägen. Dieses Spannungsfeld zwischen Politik, Wirtschaft, Recht und Umwelt mache die Besonderheit von Johanna Sackels Arbeit aus und erschließe eine neue Perspektive für die Internationale Geschichte, so Guido Thiemeyer in seiner Laudatio.
Die Studie erscheint Ende 2021 bei De Gruyter als 52. Band der Reihe "Studien zur Internationalen Geschichte".