For­schungs­kol­lo­qui­um Neu­e­re/Neu­es­te Ge­schich­te: Prof. Dr. Pe­ter Kram­per (Uni­ver­si­tät Bie­le­feld)

Ort: N5 101

Konzeptionelle Überlegungen zur Geschichte der Wohnungsfrage

 

Wohnen ist eine zentrale soziale Frage unserer Zeit. Der langjährige Anstieg der Immobilienpreise legt zwar derzeit eine Verschnaufpause ein, aber die Mieten in den Großstädten gehen weiter in die Höhe, auch Gutverdiener:innen haben Mühe, bezahlbaren Wohnraum zu finden und der Neubau steckt in einer handfesten Krise. Angesichts dieser Entwicklungen verwundert es kaum, dass seit einiger Zeit eine erbitterte Debatte über die Frage geführt wird, ob und wie der Staat sie steuern sollte.

An der historischen Forschung ist die Konjunktur des Themas „Wohnen“ bisher allerdings spurlos vorübergegangen. Der Vortrag ist Teil eines Versuchs, das zu ändern. Zu diesem Zweck diskutiert er am deutschen Beispiel konzeptionelle Probleme, wesentliche Etappen und übergreifende Aspekte einer Geschichte der Wohnungsfrage seit etwa 1850. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Frage nach dem Verhältnis von Markt und Staat im Wohnungssektor, das auch den Kern der gegenwärtigen Debatten ausmacht.