Im Bereich der Serialitätsdidaktik, die ein Teilbereich der Gattungsdidaktik darstellt, liegt der Fokus auf Vermittlungs- und Aneignungswegen von Medien, die einer seriellen Erzählstruktur folgen. Ziel der Grundlagenforschung ist eine Theoriebildung serieller Erzähltextvermittlung (im audiovisuellen Medium) mit dem Anspruch qualitativ-empirischer Begründung einer Serialitätsdidaktik. Methodik: fokussierte Ethnografie.

Ausgewählte Publikationen:

Magdalena Kißling: Serialität als narratologisches und kulturelles Phänomen. Zur Funktion impliziten Serienwissens für schulische Schreibaufgaben, in: kjl&m 1/2025, S. 43-51.

Del Valle, Victoria / Kißling, Magdalena (Hg.) (2024): Fernsehserielles Erzählen im fächerübergreifenden Unterricht. Forschungs- und unterrichtspraktische Perspektiven. Universitätsbibliothek Paderborn. 10.17619/UNIPB/1-2094.

Magdalena Kißling: Vom ‚Komaglotzen‘ zum literar- und medienästhetischen Lernen. Konzeptualisierung eines fernsehseriellen Lehr-Lern-Settings am Beispiel des Teen Dramas ANNE WITH AN E, in: Der Deutschunterricht 2/2021, S. 89-94.

Ausgangspunkt des Forschungsfokus ist die Frage, wie sich Lernende Literatur und ästhetische Medien in ihren je spezifischen Erzählweisen von den Literaturklassikern bis zur (diversitätssensibel gelabelten) Kinder- und Jugendliteratur/-medien aneignen und welche Vermittlungswege Lehrende mit den ausgewählten Bildungsmedien im Unterricht gehen. Leitend ist die Frage, welchen Einfluss biografische und kulturelle Vorprägungen auf lern- und lehrseitige Sinnbildungsprozesse nehmen und vice versa, welche Wirkung Lektüren in ihrer spezifischen Weise zu erzählen auf individuelle Vorstellungsbilder entfalten (können). Ziel ist es, den fachlichen Blick für spezifische Erzählweisen und (biografische und sozialisationsgeprägte) Literatur- und Vermittlungsbarrieren zu schärfen und Diversität als Querschnittsaufgabe fachspezifisch zu verankern.

Ausgewählte Publikationen:

Kißling, Magdalena (2025): Legitimationskrise der Klassiker in der diversen Gesellschaft: Was ist und worauf reagiert eine postkoloniale Literaturdidaktik? In: Julia Stetter/Sebastian Susteck (Hg.): Literaturunterricht und Krise Aktuelle Herausforderungen in Welt und Fach. Berlin: Springer Berlin J.B. Metzler (i.E.).

Kißling, Magdalena (2023): Differenzkonstruktionen in Explikation und Beiläufigkeit. Wirkungsästhetischer Vergleich unterschiedlichen kinderliterarischen Erzählens von Diversität. In: Iris Kruse/Julian Kanning (Hg.): "So viel Größenwahn muss sein!". Kinderliteratur - Schule - Gesellschaft. München: Kopaed, S. 75-102.

Kißling, Magdalena (2023): Serielles Erzählen kolonialer Logiken. Ein diskursreflexives Unterrichtsmodell an der Schnittstelle von literaturunterrichtlichem und literarmusealem Lernen. In: Sebastian Schönbeck/Magdalena Hülscher (Hg.): Diversität und Darstellung. Zugehörigkeit und Ausgrenzung im Literaturmuseum und in der Literaturwissenschaft. 1. Aufl. Bielefeld: Transcript, S. 275-299.

Kißling, Magdalena (2022): Wortkritik als Aufgabenfeld einer diversitätssensiblen Literaturdidaktik. Das Verfahren der Dechiffrierung als ein Weg fachintegrativer Verankerung von Diversitätssensibilität. In: Wiebke Dannecker/Kirsten Schinder (Hg.): Diversitätsorientierte Deutschdidaktik. Theoretisch-konzeptionelle Fundierung und Perspektiven für empirisches Arbeiten. Bochum, Germany: Sprachlich-Literarisches Lernen und Deutschdidaktik (SLLD), S. 35-50.

Kofer, Martina/Zierau, Cornelia (2024): Verhandlungen sexueller und kultureller Fremd- und Selbstbestimmungen in Kristina Aamand’s interkulturellem Adoleszenzroman Wenn Worte meine Waffe wären. In: Heiser, Ines/Mikota, Jana/Sudermann, Andy: Interkulturalität neu entdecken: fachwissenschaftliche und fachdidaktische Perspektiven auf Kinder- und Jugendliteratur. Weinheim, Basel: Beltz Juventa, S. 249-263.

Zierau, Cornelia (2023): „Immer ist das Reisen ein Eingriff in das Andere der Kultur“ – Zur Problematik des Fremdverstehens in literarischen Texten und im Literaturunterricht. In: Böker, Ines/Schulte Eickholt, Swen (Hg.): Interkulturelle Konstellationen in Literaturwissenschaft und Didaktik. Würzburg; Königshausen & Neumann.

Zierau, Cornelia (2024): Dominanzkritisch erzählen – Dominanzkritik erkennen. Literarische Erzählstrategien im Umgang mit (kulturellen) Stereotypen. In: Karina Becker (Hg.): Dominanzkritik und Mehrsprachigkeit im diversitätsorientierten Deutschunterricht. SLLD Bd. 14: omp.ub.rub.de/index.php/SLLD/catalog/book/337; S. 68-82.

Zierau, Cornelia (2024): „Dschingis´ Mongolei war ein einziger großer selbst ausgedachter Obo.“  Symmediale Verhandlungen von Fremdem und Eigenem im Roman Der unvergessene Mantel von Frank Cottrell Boyce. In: Bockmann, Jörn/Brink, Margot/Leitloff, Isabelle/Patrut, Iulia-Karin (Hg.): „Transnationale und interkulturelle Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik. Konzeptionelle und digitale Transformationen“. Bielefeld: Transkript, S. 213-228.

Mehrsprachigkeit wird im schulischen Kontext i.d.R. als Migrations- und Fluchtphänomen diskutiert und als Problemphänomen für Leistungserfolg gerahmt. Im Projektvorhaben soll Mehrsprachigkeit als ästhetisches Verfahren, das Literatur vom historisch-kulturellen Konstrukt der Monolingualität und Nationalliteratur löst, untersucht werden. In den Blick geraten Translingualität und Liminalität und die mit ihnen verbundene Vervielfachung der Sinn-, Deutungs- und ästhetischen Erfahrungsmöglichkeiten. Ausgangspunkt sind kindliche und jugendliche Rezeptionsprozesse mit mehrsprachiger (Kinder- und Jugend-)Literatur, anhand derer Effekte literarischer Mehrsprachigkeit auf ästhetisch bildende Prozesse rekonstruiert und Unterrichtsmodelle ausgearbeitet werden sollen.

Ausgewählte Publikationen:

Kißling, Magdalena (2024): Ähnlichkeit in der Differenz. Zur didaktischen Herausforderung, den Reiz des Ähnlichen in mehrsprachigen Kindertexten zu entdecken. In: Ricarda Freudenberg/Petra Josting (Hg.): Politische und ästhetische Bildung im Deutschunterricht. Kinder- und Jugendmedien aus der Perspektive einer politischen Literatur- und Mediendidaktik. München: Kopaed, S. 131-144.

Kißling, Magdalena / Seidel, Nadine (2025): Vexierbilder als gegenhegemoniales Moment. Strategien postmigrantischen Erzählens bei Andrea Karimé. In: Nazli Hodaie/Michael Hofmann (Hg.): Postmigrantische Literatur. Grundlagen, Analysen, Positionen. Berlin, Heidelberg: J.B. Metzler, S. 201-220.

Zierau, Cornelia (2023): Literarische Mehrsprachigkeit als Übersetzungsraum: Inszenierungen von kultureller Diversität in Emine Sevgi Özdamars Das Leben ist eine Karawanserei. In: Dunker, Axel/Hofmann, Michael/Yowa, Serge (Hg.): Postkoloniale Germanistik und Konflikte im globalen Kontext. Herausforderungen, Möglichkeiten und Ausblicke im 21. Jahrhundert. Berlin: de Gruyter; S. 13-34.

Zierau, Cornelia (2024): „In einer Fremdsprache hat man aber so etwas wie einen Heftklammerentferner“ – Zum dominanzkritischen, sprach- und diversitätssensiblen Potential literarischer Mehrsprachigkeit. In: Hodaie, Nazli/Rösch, Heidi/Treiber, Lisa (Hg.): Literarische Mehrsprachigkeit und ihre Didaktik. Tübingen: Narr Francke Attempto, S. 101-116.

Sprachsensibler Fachunterricht ist nicht nur für die Sachfächer, sondern auch für den Literaturunterricht relevant. Denn zum einen haben literarische Texte ihre eigenen Verstehensschwierigkeiten und für ihre Erschließung ist eine spezifische Fachsprachlichkeit erforderlich. Zum anderen können literarische Texte mit ihren vielfältigen Sprachvarietäten und Sprachhandlungen entscheidend zur Förderung von Sprachbewusstheit beitragen. Von daher stellt sich einerseits die Aufgabe, den Literaturunterricht z.B. mit Hilfe von Scaffolding oder Materialien in Einfacher Sprache in der Form sprachsensibel aufzubereiten, dass eine Teilhabe aller Schüler*innen ermöglicht wird. Andererseits geht es um die Entwicklung von Lehr-/Lernszenarien, die die Erschließung des sprachbildenden und sprachförderlichen Potenzials literarischer Texte unterstützen.

Ausgewählte Publikationen:

Decker, Claudia/Diederichs, Lara/Gefele, Katharina/Mochalova, Maria/Zierau, Cornelia (Hg.) (2023): Sprachbildung und interkulturelle Kompetenz im Lehramtsstudium. 10 Jahre Projekterfahrung Vielfalt stärken an der Universität und in der Bildungsregion Paderborn. Tübingen: Stauffenburg.

Kofer, Martina/Zierau, Cornelia (2024): Language Sensitive Literature Teaching. In: Ruth Whittle/Angela Kalt (Hg.): The Routledge Handbook of German Language Teaching. London, New York: Routledge, S. 50-67.

Kofer, Martina/Zierau, Cornelia (2020): Modul 5: Literarische Texte. In: Hägi-Mead, Sara/Kassem, Amani (Hg.): Deutsch lernen: Sprechen – Zuhören – Lesen – Schreiben. Erweiterte Sprachfähigkeiten. Braunschweig: Bildungshaus Schulbuchverlage, 2020, S. 197-245.     

Kofer, Martina/Zierau, Cornelia (2020): Sprachsensibler Literaturunterricht mit „Tschick“. Sprachliches und literar-ästhetisches Lernen in einem integrativen Deutschunterricht? In: Brüggemann, Jörn/Mesch, Birgit (Hg.): Sprache als Herausforderung – Literatur als Ziel. Kinder- und jugendliterarische Texte und Medien als Ressource für sprachsensibles Lernen Teil 2. Baltmannsweiler, 2020, S. 249-265.