In dieser Veranstaltung soll die Entwicklung und Geschichte der Arbeit von der Heimarbeit im Feudalismus über die Arbeit in Fabriken zur Zeit der Industrialisierung hin zur Entwicklung des Homeoffice unter „technologischen Bedingungen“, etwa in einem Diskurs um die „Automatisierung und die Zukunft der Arbeit“ nachverfolgt werden. Eine mögliche Leitfrage der Veranstaltung ist: Kann die Geschichte der Arbeit als eine Digitalisierungsgeschichte analysiert werden und lässt sich – vice versa – die Geschichte der Digitalisierung als eine Geschichte der Arbeit untersuchen?
Zentrale Untersuchungsgegenstände dabei sind zum einen die Umgebungen der Arbeit und wie sich diese durch die heterogenen Mensch-Technik-Relationen verändern, und zum anderen die Frage, inwieweit die These zutrifft, dass mit der Verlagerung der Arbeit durch die digitalen Medien in die menschlichen Wohnumgebungen sich auch eine vermeintliche Refeudalisierung des Arbeitsalltags feststellen lässt.
Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob beispielsweise die noch unter analogen Bedingungen getätigte Analyse Adorno und Horkheimers zutrifft, dass „das Amüsement die Verlängerung der Arbeit unterm Spätkapitalismus“ sei. Sehen wir uns demnach durch die digitale Arbeit im „Heim“ mit einer Nivellierung der Unterscheidung von Freizeit und Arbeitszeit konfrontiert? Was bedeutet diese Nivellierungsbewegung in einer digitalen Gesellschaft für das menschliche Subjekt? Welche Ausschließungen und Hegemonien werden durch Homeoffice und Heimarbeit verfestigt im Hinblick auf zentrale Problemstrukturen von gender, class, race und care? Diese Problemstellung soll im Weiteren unter der Thematisierung der Digitalisierung der Arbeit aufgezeigt werden.
Beginn ist jeweils Dienstag, 18:15 Uhr. Veranstaltungsort ist der Raum E2.339 (Universität Paderborn, Warburger Straße 100, 33098 Paderborn). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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