Starten wird der Workshop mit dem Impulsvortrag »LLIST überträgt das Programmlisting auf den Drucker«[1] Paperware (Preservation) des Homecomputer-Zeitalters von Stefan Höltgen. Der Vortrag geht von der Beobachtung aus, dass die mit großem Abstand älteste und langlebigste Form der Datenspeicherung auf Papier stattfand und -findet. In der Vergangenheit wurden Papierspeicher sowohl von den Computern selbst (als Lochstreifen oder Lochkarten) als auch von Menschen verwendet, um sowohl Daten als auch Programme zeitlich und räumlich zu übertragen.
Der Vortrag rückt die Textsorte des Programmlistings in den Fokus, bei der symbolisch kodierte Software in alphanummerischen Zeichen auf Papier gedruckt oder geschrieben wurde, um „weiterverarbeitet“ werden zu können. Diese Weiterverarbeitung erfolgte zuerst jedoch nicht durch Computer, sondern durch Menschen, die das Programmlisting in ihren Computer eingeben mussten. Dabei wurde die Programmiersprache und die in ihr formulierten Programme zu einem Kommunikat zwischen Menschen und Maschinen.
Die spezifischen medienepistemologischen und -archäologischen Fragen, die hiermit einhergingen, werden im Vortrag sowie im weiteren Workshop ebenso beleuchtet, wie etwa Fragen zum Status des papiernen Softwarearchivs, seiner Erschließung, Bewahrung und Auswertung.
Wann: Donnerstag, den 25. Mai 2023 von 14:00 – 18:00 Uhr
Wo: E2.133, Universität Paderborn
Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Wir bitten um vorherige Anmeldung bis zum 19. Mai 2023 unter: wohnen@mail.uni-paderborn.de
Kontaktadresse bei Rückfragen: felix.huettemann@upb.de
[1] Memotech (1983): BASIC-Lehrgang, Technisches Handbuch, MTX-500/512. Witney/Oxon: Memotech, S. 150.