Medien prägen die kulturellen Grundlagen unserer Gesellschaft: Sie vermitteln sinnliche Wahrnehmung und erzeugen Wissen, stiften Gedächtnis und Erinnerung, formen und transformieren soziale Beziehungen und politische Öffentlichkeiten. Medien überbrücken Raum und Zeit und organisieren damit ganz grundlegend unseren Weltbezug.
Die kulturwissenschaftliche Medienforschung geht von einem weiten Medienbegriff aus: Neben den klassischen (Massen-)Kommunikationsmedien – Buch, Zeitung, Film, Radio, Fernsehen, Internet – und symbolischen Kulturtechniken – Bild, Schrift, Zahl, Ton – steht die Operativität medialer Vorgänge im Vordergrund. Medien regulieren die Zirkulation und Aufbewahrung von Zeichen und Energien, Dingen und Körpern.
Zu den Gegenständen der Medienwissenschaften zählen auch Verkehrsmittel und Architekturen, Messinstrumente und Standards, ökonomische und ökologische Prozesse, Aufmerksamkeits- und Affektpolitiken. Dabei geraten nicht nur Technologien und Apparate, sondern auch die mit ihnen verknüpften Handlungsprogramme und Praktiken, Institutionen und Machtbeziehungen in den Blick.
Medien sind nicht lediglich Werkzeuge oder neutrale Kanäle: Sie transportieren und transformieren, verbinden menschliche und nicht-menschliche Akteur*innen, schaffen jene Netzwerke und Umwelten, in denen wir empfinden und denken, leben und handeln.