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Gründung des Seminars für Jüdische Studien

Der Fakultätsrat der Kulturwissenschaften sowie das Präsidium der Universität Paderborn haben Ende April einstimmig beschlossen, das Seminar für Jüdische Studien zu gründen. Dieses trägt den Namen „Pnina Navè Levinson Seminar für Jüdische Studien“. Die Gründung geht auf die Initiative von Rabbinerin Prof. Dr. Elisa Klapheck zurück, die eine Professur für Jüdische Studien innehat und am Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften mitwirkt. Ziel des Seminars ist es, verstärkt den eigenen Stellenwert der Jüdischen Studien im Kontext der Komparativen Theologie und Kulturwissenschaften sichtbar zu machen.

Geschäftsführende Direktorin des Seminars ist Prof. Dr. Elisa Klapheck. Sie hatte 2017 ihre Antrittsvorlesung an der Universität Paderborn der judaistischen Theologin Pnina Navè Levinson gewidmet. (Siehe Anhang, veröffentlicht als „Pnina Navè Levinson - jüdische Feministin, rabbinische Theologin, Pionierin des jüdisch-christlichen Dialogs“, Antrittsvorlesung Jüdische Studien, 25.10.2017, in "Paderborner Universitätsreden", hg. v. Peter Freese, Heft 146, Dezember 2017) Als Ideengeberin für die Errichtung der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg in den 1980er Jahren, als Hochschullehrerin mehrerer Generationen von judentumsinteressierten Studierenden sowie als Autorin wichtiger Werke über jüdisch-feministische Theologie, rabbinische Theologie und den jüdisch-christlichen Dialog ebnete Pnina Navè Levinson thematische Felder, die Klapheck auch für das Paderborner Seminar als maßgeblich sieht.

In Zusammenarbeit mit dem „Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften“ (ZeKK) strebt das neu gegründete Seminar eine Weiterentwicklung der Jüdischen Studien unter anderem durch akademische Diskurse mit den Theologien und Kulturwissenschaften an. Eine hohe Priorität genießt die akademische Auseinandersetzung mit der jüdischen Tradition in Bezug auf die gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart. Wichtige Themenfelder hierzu sind jüdischer Feminismus und Genderstudien, jüdische Rechtstradition und politische Theologie im Zeichen der Demokratie und pluralistischen Gesellschaft, jüdische Wirtschafts- und Sozialethik im globalen Zeitalter. Im Wintersemester 2021-2022 ist eine Ringvorlesung über Jüdische Genderstudien geplant.