Tagung: Katholische Konfessionalisierung in Paderborn? Religiöse Prozesse in der Frühen Neuzeit
Mit der Frage nach der katholischen Konfessionalisierung in Paderborn nahm die Tagung, ausgerichtet von Prof. Dr. Nicole Prieschung (Universität Paderborn) und Prof. Dr. Stefan Kopp (Theologische Fakultät Paderborn), Akteure und Prozesse religiöser Bekenntnisbildung am Beispiel frühneuzeitlicher Kirchenherrschaft in den Blick. Ausgehend von der lebendigen „gut katholischen“ Tradition der Stadt und des Landes Paderborn, sollte untersucht werden, wie der Bestand des Bistums zwischen Reformation und Französischer Revolution gesichert wurde und welche Veränderungen dabei Religiosität, Herrschaftsstil und soziales Gefüge erfuhren.
Die Tagung fand am 27. und 28. Juni 2019 in der Theologischen Fakultät Paderborn statt.
Die Erträge versammelt ein Tagungsband, erschienen im Aschendorff Verlag Münster; zur Publikationsanzeige gelangen Sie hier, das Inhaltsverzeichnis finden Sie hier [PDF, 156 KB, © Aschendorff Verlag].
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Die Überschrift umreißt die drei grundlegenden Fragestellungen:
- Was bedeutete Katholisch-Sein in der Frühen Neuzeit? Welche gesellschaftlichen Voraussetzungen und Folgen hatte die Formierung einer „Bekenntniskirche“? In welchem Verhältnis standen religiöse Normen und praktische Auslegung? Welche Gestaltungsspielräume behaupteten, verloren oder gewannen Menschen wie Institutionen durch Konfessionsentscheidungen?
- Was kennzeichnet die Konfessionalisierung als Stoßrichtung religiöser Prozesse? Wer verfolgte welche Ziele damit, den „Bekenntniszwang“ durchzusetzen, sich ihm zu unterwerfen oder zu verweigern? Worauf reagierten Akteure der Konfessionalisierung oder inwiefern handelten sie in Eigeninitiative? Und in welchem Maß wurden Reformprozesse zum Abschluss gebracht oder auf Dauer gestellt?
- Schließlich: Ist das frühneuzeitliche Paderborn, als Bistum und Herrschaftsraum, Beispiel oder Sonderfall jener Entwicklungen? Welche Normierungen, Variationen und Widerstände erfuhr das katholische Bekenntnis in Stadt, Land und Kirche der Paderborner Diözese? Wie wurde mit Brechungen umgegangen, wie wurden sie überwunden oder sogar in das Selbstbild integriert? Welche Auswirkungen haben frühneuzeitliche religiöse Prozesse vielleicht noch auf heutige Erscheinungsformen der Paderborner Kirche?
Antworten auf diese Fragen sollen auf interdisziplinärem Weg gesucht werden: im Gespräch zwischen Theologie und Geschichtswissenschaft, im vergleichenden Blick auf historische Ausdrucksformen von Religiosität und Konfession sowie auf deren kurzfristige wie „epochemachende“ Wirkungen. Zugleich erlaubt es die Fokussierung auf den „Sehepunkt“ Paderborn, das breite Themenspektrum der neueren Konfessionalisierungsforschung an ein konkretes Beispiel rückzubinden – und es so fruchtbar für Anschlussuntersuchungen zu machen.
27. Juni 2019 | |
14 Uhr | Prof Dr. Bettina Braun, Mainz |
15 Uhr | Prof. Dr. Johannes Süßmann, Paderborn |
16 Uhr | Pause |
16.30 Uhr | Prof. Dr. Jürgen Bärsch, Eichstätt |
17.30 Uhr | Prof. Dr. Stefan Kopp, Paderborn |
19–20 Uhr | Öffentlicher Abendvortrag im Auditorium Maximum |
28. Juni 2019 | |
9 Uhr | Dr. Tilman Moritz, Paderborn |
10 Uhr | Dr. Carolin Pecho, Passau |
11 Uhr | Fabian Voß, Paderborn |
12 Uhr | Pause |
13 Uhr | Prof. Dr. Albert Gerhards, Bonn |
14 Uhr | Joachim Werz, Tübingen |
15 Uhr | Gesine Dronsz, Minden |
16 Uhr | Pause |
16.30 Uhr | Prof. Dr. Werner Freitag, Münster |
17.30 Uhr | Prof. Dr. Siegrid Westphal, Osnabrück |
- Tagungsplakat (PDF, 1,1 MB, © Lehrstuhl für Kirchen- und Religionsgeschichte, Universität Paderborn)
- Tagungsflyer (PDF, 1,2 MB, © Lehrstuhl für Kirchen- und Religionsgeschichte, Universität Paderborn)
Stefan Kopp, Tilman G. Moritz und Nicole Priesching (Hgg.): Katholische Konfessionalisierung in Paderborn? Religiöse Prozesse in der Frühen Neuzeit. Münster: Aschendorff 2021. ISBN 978-3-402-24820-1.
Inhaltsverzeichnis [PDF, 156 KB, © Aschendorff Verlag]