Me­Wi-Talk – Be­rich­te aus der Me­di­en­pra­xis

Mit dem Studium am Institut für Medienwissenschaften qualifizieren sich die Studierenden für ein breites Angebot an Berufen. Der MeWi-Talk, organisiert zusammen mit der Fachschaft Medienwissenschaft, bietet den Studierenden Orientierung für den Übergang vom Studium in den Beruf und gibt Einblicke in verschiedene Tätigkeitsfelder. Pro Semester laden wir vier bis fünf Personen ein, die über ihre Arbeit berichten, über ihre Werdegänge, Chancen und Anforderungen in verschiedenen Tätigkeitsbereichen und den Möglichkeiten des Berufseinstiegs. Die Berufsfelder reichen vom Journalismus über Öffentlichkeits- und Verlagsarbeit bis zum Kulturmanagement. Und auch ehemalige Studierende berichten von ihrem Berufseinstieg und geben Tipps für Studium und Praktika.

Der MeWi-Talk ist dabei als ein offenes Format angelegt, in dem Studierende sich frei austauschen können.

Aktuelle Termine sowie die Nachberichte finden Sie auf der Website des Instituts, sowie über den Social Media Kanal der Fachschaft (Instagram).

Sofern nicht anders angekündigt, finden alle Veranstaltungen in E2.122 statt und beginnen um 18 Uhr c.t.

Ak­tu­el­le Ter­mi­ne

Dieses Mal erwarten euch Einblicke, wie es ist, bei uns am Institut für Medienwissenschaften zu lehren und zu promovieren. Zu Gast ist Bastian August, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Medientheorie und Medienkultur. Nach seinem MeWi-Bachelor hier in Paderborn ist er wieder zurück am Institut und erzählt euch, wie sein Weg vom Bachelor bis zur Promotion aussah. 

Ver­gan­ge­ne Ter­mi­ne

23.4. | Maximilian Zindel (Kulturamt Stadt Paderborn): Mehr Kultur als Amt - Der Spagat zwischen kreativer Veranstaltungsplanung und Verwaltungshandeln

Maximilian Zindel leitet seit 2022 das Kulturamt der Stadt Paderborn. In dieser Funktion ist er verantwortlich für die fünf Städtischen Museen und Galerien, ein spartenübergreifendes Veranstaltungsprogramm (bspw. das Secret City-Fassadenfestival, den „Platz der kleinen Künste“ zu Libori“ oder die „PaderNacht“) sowie ein umfassendes Angebot im Bereich der Kulturellen Bildung. Nach seinem Bachelor- und Masterstudium an der Universität Paderborn verschlug es ihn zunächst nach Köln, wo er gut zwei Jahre für eine TV-Produktionsfirma arbeitete. In der Folge wechselte er zunächst zum Kultursekretariat NRW Gütersloh (2016-2019), wo er ein NRW-weites Projekt zur Förderung von Popmusiker*innen leitete und ausbaute, und anschließend als Referent an die Hochschule für Musik Detmold (2019-2022).

Im MeWi-Talk wird Maximilian Zindel über die vielfältigen Berufstätigkeiten im Bereich der öffentlichen Kulturarbeit berichten, vom Management über den Denkmalschutz bis zu Kooperationen mit Künstler:innen. Alle Teilnehmenden sind eingeladen, mit ihm ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen.
 

 

14.5. | Anke Hermneuwöhner (Brill): PR und Social Media im Wissenschaftsverlag

Anke Hermneuwöhner hat Germanistische Sprachwissenschaft und Kunst und Kunstvermittlung im Bachelor an der Universität Paderborn studiert. Sie arbeitet seit fünf Jahren im Verlag De Gruyter Brill, derzeit als PR-Managerin und im Social Media-Bereich. 2020 begann sie neben dem Studium als Hilfskraft in der Presseabteilung des Paderborner Standortes. 2022 übernahm sie als PR-Managerin Presse und Rezensionswesen des Standorts vollständig. Seit März 2025 ist sie außerdem im Social Media Team von De Gruyter Brill tätig. 

De Gruyter Brill gehört zu den größten Wissenschaftsverlagen für die Kultur- und Geisteswissenschaften weltweit mit über 3.500 Publikationen pro Jahr. Neben Standorten in Berlin, Leiden, Wien, Zürich, Boston und Beijing verfügt der Verlag über Büros in Göttingen und Paderborn.“
 

 

8.5. | Roman Schulze (We Play Forward, ehem. RTL Sport): Memes, Trends und Legenden - Sportberichterstattung in den sozialen Medien

Memes über blaue Ferrari Rennanzüge oder ein Skispringer der durch Photoshop fliegt: Um das Interesse an einer Sportart bei der Online-Community zu erschließen und zu steigern sind Sender und Veranstalter im Sportgeschäft beinahe gezwungen neue Wege einzuschlagen um die neue Generation an Sportfans für ihre Sportarten begeistern zu können. Neben Memes zum sportlichen Geschehen und Trends, welche die Helden des Sports und On-Air-Personen machen, um in den Feed der relevanten Zielgruppe gespült zu werden und auf die kommenden sportlichen Highlights hinzuwesien, gilt es die bisherigen Fans des Sports weiterhin abzuholen, um einer Entfremdung entgegenzuwirken.
Wie dieser Spagat gelingt, soll ein zentraler Teil dieses Alumni-Vortrages sein.

Roman Schulze ist selbst Alumni der Universität Paderborn und zog von dort schon vor Ende seiner Studienzeit hinaus in die Welt des Sports. Bei RTL Sport begleitete er unter anderem die EM im eigenen Land zum Teil live vor Ort und arbeitete informativ und satirisch das Geschehen rund um die Sportarten Fußball, Formel 1 und Football auf, ehe er zur Sportmarketingagentur "We Play Forward" wechselte, wo er unter anderem für die Vierschanzentournee auch vor der Kamera über das Skispringen berichtete.

 

 

18.6. | Bastian August (Uni Paderborn): Einblick in die akademische Karriere: Die Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medienwissenschaften

Dieser Mewi-Talk gibt einen Einblick, wie es ist, an unserem Institut für Medienwissenschaften zu lehren und zu promovieren. Neben der Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter wird auch ein möglicher Weg vom Bachelor bis zur Promotion skizziert. Bastian August, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Medientheorie und Medienkultur, ist diesen Weg gegangen. Nach seinem Bachelor in Medienwissenschaft hier in Paderborn ist er nun als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Institut zurückgekehrt.

Bastian August ist Doktorand und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Medientheorie und Medienkultur am Institut für Medienwissenschaften der Universität Paderborn. Seine Forschungsschwerpunkte sind neue Medientechnologien, insbesondere Plattformen, sowie Fragen von Gouvernementalität und Macht. Bastians Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit der kritischen Analyse von Chatbots und der Art und Weise, wie wir dieses Wissen moderieren.

Leon Meyer-Landrut (Agentur PBL Milk)
Event Management im B2B Segment - (Live) Kommunikation mit hoher Krisenresistenz

Leon gibt Einblicke in seine Arbeit im Agenturwesen, seinen Werdegang vom Azubi bis zum Teamleiter und die langfristige Zusammenarbeit mit großen Unternehmen (wie Mercedes-Benz und Netflix) mit konstantem Kommunikationsbedarf, besonders in Krisenzeiten. Dabei beleuchtet er die Unterschiede zwischen Eventmanagement im B2C und B2B Bereich. Er steht danach gerne für Fragen zur Verfügung. 

Leon arbeitet seit 2017 bei der PBL Milk GmbH, er leitet dort den Eventbereich und hat in 2023 einen neuen Unternehmens-Standort in Berlin gegründet.

 

Uli Loke (WDR)
Sportjournalismus – Unabhängige Berichterstattung oder Teil der Show?

Der internationale Spitzensport ist mittlerweile Teil einer weltumspannenden Unterhaltungsindustrie, in der Milliardenumsätze gemacht werden. Eine riesige PR-Maschinerie läuft für die großen Verbände und Vereine, vornehmlich im Fußball. Eine Glitzerwelt soll konstruiert werden. Und die Protagonisten versorgen ihre Fans selbst mit vorgeblichen Informationen. Allein Cristiano Ronaldo – oder besser CR7 – soll auf Instagram mehr als 600 Millionen Follower haben. Dazu beeinflussen Staaten wir Katar oder Saudi-Arabien mit ihren geopolitischen Strategien zunehmend den Weltsport. 

Kann sich der Sportjournalismus bei diesen Rahmenbedingungen noch ausschließlich auf das bunte Treiben auf dem Fußballrasen, im Stadion- oder Hallenrund konzentrieren? Was ist mit Themen wie Korruption, Steuerhinterziehung, organisierte Kriminalität oder Sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch? 

Uli Loke arbeitet als Redakteur beim WDR in Köln. Er gründete mit Kollegen 2007 die ARD Dopingredaktion und das Hintergrundmagazin Sport inside. Aktuell ist er redaktionell verantwortlich für den Podcast von Sport inside.

 

Claudia Koalenzki (Dr. Oetker)
Auf dem Radar – Vom MeWi zum Issue Manager

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Mehr als nur Übungen. Medienpraktische Angebote an der Universität mit L’UniCo und garage33


Garage33 – Gründungszentrum 

Die garage33 ist das Technologietransfer- und Existenzgründungs-Center der Universität Paderborn. In dem MeWi-Talk berichten Patrick Kludt und Meike Freitag von ihrem Berufsalltag im dynamischen Start-up Umfeld der garage33 und wie die eigene Arbeit in einem Start-up ihnen Klarheit für die eigene Berufswahl gegeben hat.

Das Projekt
Nature Post: Kreative Angebote - besser für dich, deinen Liebsten und die Natur 
Nature Post, ein Impact Start-Up der Garage33, bietet nachhaltige Produkte, einzigartige Naturpatenschaften und inspirierende Lösungen, die dir selbst, deinen Liebsten und unserer Erde einen echten Mehrwert liefern – ihre einzigartigen Angebote schaffen nicht nur Inspiration für einen bewussten Lebensstil, sondern pflanzen auch Korallen, Bäume und schützen bedrohte Arten wie Schildkröten und Elefanten.

Die Vision: Jeden Kauf zu einer Gelegenheit zu machen, bewusst zu handeln, Freude zu schenken und gleichzeitig die Natur zu bewahren. Ob für dich, als Geschenk oder für dein Unternehmen – mit Nature Post wird Nachhaltigkeit greifbar und Impact sichtbar.

Entdecke Nature Post bei „MeWi Talk“

Du studierst Medienwissenschaften und willst wissen, wie du deine Leidenschaft für Kommunikation und Kreativität mit einem positiven Impact verbinden kannst? Dann komm zu unserer Präsentation beim „MeWi Talk“! Hier stellen dir Meike und Patrick ihr Start-Up vor, geben Einblicke in ihre Weltreise und wie sie ein eigenes Venture parallel zum Studium aufgebaut haben. Erfahre, wie vielseitig die Arbeit in einem Impact Venture ist, und erhalte spannende Einblicke in Karrieremöglichkeiten für Medienwissenschaftler:innen – sei es in Start-Ups oder darüber hinaus.

Lass dich inspirieren und werde Teil der Bewegung, die Nachhaltigkeit und Kreativität zusammenbringt! Wir freuen uns auf den persönlichen Austausch!

Dominique Curtis Daly, Banijay Media Germany GmbH, Köln
Entertainment von Morgen - TV Formatentwicklung für die schnelllebige Community

Banijay Germany steht als unabhängiger Entertainment-Produzent mit seinen mehr als 25 Labels und Tochterfirmen für Formate wie „Wer wird Millionär?", „The Masked Singer", „Kitchen Impossible", „Tatort Dresden" oder „Promi Big Brother". Brainpool TV produziert als eine der größten Tochterfirmen erfolgreich „TV total", „Schlag den Star" oder „NightWash" und blickt auf eine lange Geschichte bekannter Formate zurück. Erfolgreicher Content wird heute über mehrere Plattformen konsumiert und soll die Menschen überall dort erreichen, wo sie unterwegs sind. Projekte wie die „TV total WOK WM" zeigen, wie wichtig eine gute Distributionsstrategie im Zusammenspiel mit Markenpartnern und eine einhergehende Social Media Distribution heutzutage sind. 

Wie funktioniert die Formatentwicklung für alle Kanäle? Wie kann ich dabei die DNA der Produktionsfirma herausstellen und damit zielgerichteter Formate entwickeln und verkaufen? Welche Rolle spielt dabei die richtige Positionierung im Markt und wie können derartige neue Inhalte von Markenpartnern mitfinanziert werden? Anhand der von Banijay Media Germany und Brainpool Produktionen klärt Head of Strategic Development Dominique Curtis Daly diese Fragen und bringt Beispiele aus der Praxis mit. Dominique arbeitet seit 2017 bei Banijay und entwickelt mit seinem Team 360-Grad-Formatideen für Brainpool als auch die gesamte Banijay Gruppe.

 

 

Dunja Schnäbelin, Journalismus Lab der Landesanstalt für Medien NRW, Düsseldorf
Create Media Innovation – das Journalismus Lab der LFM NRW

Das Journalismus Lab der Landesanstalt für Medien NRW setzt sich seit 2015 für die Stärkung der Vielfalt des Journalismus in NRW ein. Wir unterstützen Unternehmen Projekte und Teams an den Schnittstellen von Content, Technologie und Distribution. Wir setzen uns für alles ein, was den Medienmarkt in NRW stärkt und nachhaltige Effekte auf redaktionelle Strukturen und Geschäftsmodelle hat – ob Audio, Radio, TV oder Online. 

Guter Journalismus ist so vielfältig wie sein Publikum. Und so facettenreich wie das Land oder die Region, über die berichtet wird. Wir möchten einen Beitrag für ein stabiles und unabhängiges Mediensystem in NRW leisten und Raum für Innovation schaffen, Impulse setzen und zu neuen Wegen und Experimenten ermutigen.

Seit Januar 2023 arbeitet Dunja Schnäbelin als Referentin für Journalismus und Innovation im Journalismus Lab. Nach einer Ausbildung zur Bankkauffrau hat sie Betriebswirtschaftslehre an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf studiert und arbeitete fast 30 Jahre für die Bankenbranche. Zuletzt als Spezialistin Online-Vertrieb und Projektmanagerin bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank. Nach so langer Zeit in der Bankenwelt war es für sie längst überfällig, sich einer neuen persönlichen Herausforderung zu stellen und daher entschied sie sich Ende 2022 dafür, in der Medienbranche noch einmal neu anzufangen. 

 



Dominik Nösner, Wohlsein GmbH, Paderborn
Disko, Doktor, Domstadt Zwischen Promotion und Gründung in der Veranstaltungsbranche

Dr. Dominik Nösner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Eventmanagement mit den Schwerpunkten Popmusikkulturen und digitale Medienkulturen (Prof. Dr. Beate Flath). Neben seiner akademischen Laufbahn ist er unternehmerisch in der Veranstaltungswirtschaft aktiv. Als Co-Founder der Paderborner Wohlsein GmbH betreibt er u.a. das gwlb, den Club Wohlsein, das Tausendquell- und Wohlsein Open Air in Paderborn und ist als deutschlandweiter Veranstalter im Bereich Kabarett, Comedy aktiv. Darüber hinaus ist er einer von zwei Gründern des geplanten Kreativwirtschaftsquartiers in der ehemaligen Alanbrooke Kaserne im Paderborner Riemekeviertel welches im Mai dieses Jahrs in den Umbau der dortigen Gebäude geht.

Abby Baheerathan
Journalismus vs. Aktivismus – Beweggründe in die Medien zu gehen

„Klimakrise“, Rechtspopulismus, Kriege, Genozide und sozialpolitische Probleme begleiten aktuell unseren Alltag. „Den Medien“ wird bei der Berichterstattung gerne mal vorgeworfen „links-grün versifft zu sein" – besonders den öffentlich-rechtlichen. Die Inhalte seien zu einseitig, zu aktivistisch, nicht neutral.
Wer für Vielfalt, soziale Gerechtigkeit und Gleichbehandlung einsteht und sich das fett auf die Fahne schreibt, wird in Bewerbungsprozessen auf die Probe gestellt. Sie sollen beweisen, dass sie journalistisch arbeiten wollen und nicht da sind, um ihre Agenda in die Programme zu bringen; dass sie keine Aktivist_innen sind.

Dabei ist ganz klar, wann ein Beitrag journalistisch aufbereitet ist und wann nicht. Wer hier das grundlegende Handwerk des Journalismus drauf hat, sollte gut weg kommen, auch wenn er_sie Haltung zeigt.

Aber was muss ich dafür können? Was sollte meine Agenda sein, um im Journalismus dem Journalismus gerecht zu werden? Wie komme ich gut durch Bewerbungsprozesse. Und wie verbessere ich meine eigene Medienkompetenz, um gute Inhalte überhaupt zu erkennen?

Diese und weitere Fragen klärt Abby Baheerathan (keine Pronomen) mit euch im „MeWi Talk“. Abby arbeitet als Redakteur bei Quarks, dem Campus Wissenschaft im WDR. Außerdem ist Abby seit 2017 als Medienkompetenz-Trainer unterwegs und hostet den CIVIS-nominierten Podcast „Acca Pillai“ über tamilische Kultur und das Leben in der Diaspora. 

 

Garage 33
Die Vielfalt der Markenkommunikation verlangt nach deinen Kompetenzen - Warum Medienwissenschaftler:innen im Design und Marketing gebraucht werden

Wer anfängt Medienwissenschaften zu studieren, stellt sich in den meisten Fällen einen kreativen Studiengang vor und ist mit einer weitaus theoretischeren Realität konfrontiert, in der medienpraktisches Handeln hinter dem Diskurs über Medien zurücktritt. Uns wird nicht primär gezeigt, wie wir Medien gestalten. Vielmehr wird uns das Handwerkszeug gegeben, mit dem wir komplexe Themen inhaltlich aus verschiedenen Blickwinkeln analysieren und durchdringen können. Diese Fähigkeit ist ein maßgeblicher Vorteil, wenn wir als Medienwissenschaftler:innen nach dem Studium als Designer:innen oder im Marketing arbeiten möchten. Wir können diesen Job nicht, weil uns jemand die Funktionsweisen von Programmen gezeigt oder Grundlagen der Gestaltungslehre vermittelt hat, dazu sind wir selbst in der Pflicht. Aber zum Glück bedeutet Design und gute Markenkommunikation nicht einfach nur, etwas hübsch aussehen zu lassen, sondern darüber hinaus auch in der Lage zu sein, die Bedürfnisse von Marken und Kunden, Sendern und Empfängern in Einklang zu bringen und komplexe Sachverhalte in neuen Formen darzustellen um die Rezipient:innen auf den richtigen Wegen zu erreichen. Und genau hier liegt unsere Stärke als Medienwissenschaftler:innen.

Juliane Wetzler hat Medienwissenschaften an der Universität Paderborn studiert. Während des Studiums hat sie erste Erfahrungen im Marketing eines Start-ups gesammelt und dort ihre Leidenschaft für Design entdeckt. Seit 2019 ist sie zunächst als studentische Hilfskraft und anschließend als Marketing- und Designmanagerin für die visuelle Sprache der garage33 zuständig.

Vanessa Naumann hat International Business Studies an der Universität Paderborn und BWL mit Schwerpunkt auf Marketing und Distribution in Göttingen studiert. Schon während des Studiums sammelte sie Erfahrungen in den Marketingbereichen Kommunikation, Social Media Management und Online-Marketing. Nach dem Studium entdeckte sie ihre Leidenschaft für das Content Marketing im Marketingteam von Urlaubsguru und ist seit 2020 als Marketingmanagerin für das Content Management der garage33 zuständig und verantwortet die Social-Media-Kanäle, das Newsletter-Marketing und die Website. 

In der Tool Time berichten Juliane Wetzler und Vanessa Naumann von ihrem Berufsalltag im dynamischen Start-up Umfeld der garage33 und wie die eigene Arbeit in einem Start-up ihnen Klarheit für die eigene Berufswahl gegeben hat.

 

 

Joëlle Hermes (Radio Sauerland)
Abliefern beim Radio – Redaktionsarbeit und Moderation im Lokaljournalismus

Wie komme ich ins Radio? Ist es nicht schwer, da Fuß zu fassen? Wie werde ich Moderator*in? Und wie läuft überhaupt ein Volontariat ab?

Diese und viele weitere Fragen beantwortet Joëlle Hermes Euch bei ihrem MeWi-Talk. Dabei geht es zunächst um ihren eigenen Werdegang im Lokaljournalismus; von Praktika und freier Mitarbeit in verschiedenen Redaktionen während ihres Studiums an der Universität Paderborn über ein Volontariat bei Radio Hochstift bis hin zu einer Festanstellung als Redakteurin und Moderatorin bei Radio Sauerland.

Auch wenn die Praxis während des Studiums der Medienwissenschaften nicht im Vordergrund steht, hat man als Student*in einige Möglichkeiten, neben den Vorlesungen und Seminaren Radio-Erfahrungen zu sammeln. Es besteht die Möglichkeit, Fragen an Joëlle Hermes zu stellen und mehr über den Berufseinstieg beim Radio und im Journalismus zu erfahren.

 

Leonie Kampmeyer, Talk-Journalistin im NDR FERNSEHEN
Reden ist Silber, Talken ist Gold – Arbeit in der buchstäblichen Unterhaltungsbranche

Bereits seit 1953 werden im deutschen Fernsehen Talk Shows ausgestrahlt. Bis heute haben sich sowohl im Privatfernsehen als auch im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk Talk Shows etabliert – mal reine Unterhaltungssendungen, mal mit politischem Anspruch. Dazu zählen zum Beispiel „Markus Lanz“, „Maischberger“, „3nach9“ oder die „NDR TALK SHOW“, die im Oktober dieses Jahres schon ihre 1000. Ausgabe feiert. Einige historische Momente der Sendung sind Fernsehgeschichte geworden: Angela Merkel gerät in eine so hitzige Diskussion, dass schließlich sogar Gläser zerschmettert werden oder die skurrile Situation, als Klaus Kinski der damaligen Moderatorin Alida Gundlach die Welt erklären will.

In der aktuellen Medienlandschaft müssen sich Talk Shows gegen jede Menge Konkurrenz durchsetzen. YouTube-Formate und Podcasts, in denen auch das reine Quatschen im Vordergrund steht, erfreuen sich großer Beliebtheit. Wie Talk Shows im Fernsehen es schaffen, genau ihr Publikum anzusprechen und was genau eigentlich ein guter Talk ist, wird Leonie Kampmeyer in der Tool Time erzählen und auch erläutern, wie sich eine gute Runde an Gesprächsgästen zusammensetzt, worauf es bei der Fragenvorbereitung ankommt und warum das Geschäft mit der Unterhaltung jede Menge Arbeit hinter den Kulissen bedeutet.

Die Journalistin hat sich beruflich schon immer nur für einen Punkt interessiert: Lebensgeschichten, -wege und -linien von Menschen. Bevor sie als Journalistin für Talk und Unterhaltung anfing, hat sie nach dem Abitur in Osnabrück den Bachelor im Fach „Angewandte Kulturwissenschaften“ an der Universität Lüneburg abgeschlossen und einige Jahre später den Master in „Kommunikationswissenschaft“ an der Uni Münster absolviert. Dazwischen hat Leonie Kampmeyer genau das gemacht, was der damals gängigen Generation Praktikum entsprach: Praktika, Hospitanzen, redaktionelle Mitarbeit in Radio-, Pint- und Fernsehredaktionen, mal regional, mal überregional. Was ihr diese Erfahrung für ihre jetzige Tätigkeit als Talk-Journalistin gebracht hat, wird sie in der Tool Time erklären.

 

 

Franziska Pohlmann CEO (Bold & Salty GmbH, Filmregisseurin, Komponistin)
Gründen in der Medienbranche – von der Vision zum Machen, von Schloss Einstein zum Kino

Zu Gast ist Unternehmerin und Filmregisseurin Franziska Pohlmann, die gemeinsam mit uns über die Gründerinnen-Serie createF - The Female Founders Show, Netzwerken, Visionen und Entschlossenheit spricht. „Die Höhle der Löwen“ hat sie inspiriert, in der Startup-Welt mehr Vorbilder sichtbar zu machen.

Neben allen Fragen rund ums Gründen soll es vor allem darum gehen, ‚etwas zu wagen‘ / ‚Mut zum Risiko‘ / das ‚Machen‘ in den Vordergrund zu stellen. Denn: Wenn kein Raum für Risiko ist, kann auch nichts Neues entstehen, entsteht keine Leichtigkeit. Franziska Pohlmann ist Unternehmerin, Filmproduzentin und Regisseurin. Ihre Expertise ist das ‘Machen’. Sie bringt andere zum Leuchten, schafft Raum und Plattformen und stellt mit ihren Visionen immer wieder bestehende Systeme in Frage. Mit ihrem Musikfilm DIE KRONE VON ARKUS war sie nach dem Kinostart unter anderem für den Metropolis Regiepreis nominiert. Während ihres Stipendiums in Studio Hamburgs „Haus der jungen Produzenten“ gründete sie ihre erste Filmproduktionsfirma. 2021 brachte sie mit ‘createF - The Female Founders Show’ - in Partnerschaft mit Google for Startups, Linkedin und nordmedia eine Serie für Gründerinnen und Unternehmerinnen an den Start und gründete selbst Bold & Salty, ein Medienhaus, mit welchem sie das Narrativ weiblichen Storytellings verändern möchte. Gerade ist die zweite Staffel gestartet. Neben einer weitreichenden Vernetzung im In- und Ausland arbeitet sie regelmäßig mit musikalischen Klangkörpern wie dem Babelsberger Filmorchester, ist Mitgründerin von track15 - female composers collective, sowie als Regisseurin u.a. für Akteure wie das Süddeutsche Zeitung Magazin („Der NSU Prozess - Das Protokoll des Vierten Jahres“) und den KIKA („Schloss Einstein“) tätig.

 

 

Maike Niehaus (Third Element Aviation)
Marketing & Kommunikation: spannende Geschichten erzählen als Medienwissenschaftler*in oder: Das Beste aus Wissenschaft und Wirtschaft

Marketing ist allgegenwärtig, aber es ist mehr als Zahlen in Excel-Tabellen rumschieben, nervtötende Werbespots oder Social Media Posts. Marketing heißt auch sich mit immer neuen Themen auseinanderzusetzen und spannende Geschichten für die richtigen Leute zu erzählen. Als Medienwissenschaftler*in bieten sich hier hervorragende Möglichkeiten theoretisches und praktisches Wissen inhaltlich, kreativ und systematisch einzubringen.

Seit November 2022 arbeitet Maike Niehaus als Marketingmanagerin bei Third Element Aviation, ein junges Technologieunternehmen aus Bielefeld, das Drohnen entwickelt und produziert. Zuvor war sie bereits ebenfalls im Marketing und als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Paderborn tätig. Neben ihrer Tätigkeit im Marketing promoviert sie zu Mensch-Maschine-Verhältnissen in den Medienwissenschaften und möchte von der nicht immer einfachen, aber immer spannenden Möglichkeit berichten, Wissenschaft und Wirtschaft als Promotion neben dem Beruf zu vereinen.

 

 

Thomas Stolcis (Head of Marketing | Reinhardt GmbH – Tübingen)
Irgendwas mit Medien – Wie mich mein Studium zur Eierlegendenwollmilchsau gemacht hat und warum mir das viel gebracht hat.

Meinen ersten Job habe ich über eine Facebook-Annonce in unserem Studiennetzwerk bekommen. Angefangen habe ich dort mit 10 Stunden pro Woche, heute leite ich die Marketingabteilung“, so Thomas Stolcis.

In der Medienbranche lässt sich ein Werdegang nur schwer im Voraus planen. Klar, es gibt auch diejenigen, die klar wissen, was sie wollen und dann gezielt nur darauf hinarbeiten. Nicht selten aber nimmt man sich das eine vor und dann kommt alles anders. Am Ende geht es deshalb oft darum, für solche Momente die nötige Flexibilität an den Tag zu legen.

Das zeigt zumindest der Werdegang von Thomas Stolcis. Der gebürtige Südtiroler leitet seit 2019 die Marketingabteilung der Bestacoustics Reinhardt GmbH, einem renommierten deutschen Hersteller und Vertrieb für Akustik- und Klassikgitarren. Seine gesamte Studienlaufahn hat er eigentlich auf eine journalistische Karriere ausgelegt. Doch am Ende kommt alles anders. Wesentlich verantwortlich dafür, so sagt er heute, war sein Studium und die Möglichkeit, sich dort frei nach den eigenen Interessen zu entfalten.

In Tool Time berichtet Thomas Stolcis, wie es dazu kam, dass er seine journalistische Laufbahn für diesen Job an den Nagel gehängt hat, über die Wichtigkeit, (auch im Studium) seinen Interessen nachzugehen und sich möglichst breit aufzustellen, flexibel zu bleiben und am Ende darauf zu vertrauen, dass irgendwie schon alles gut gehen wird!

Larissa Rieke-Nutz, garage33
Tool Time mit der garage33 – Start-up-Gründung als alternativer Karriereweg für Medienwissenschaftler:innen

Als größte und vielfältigste Fakultät der Universität Paderborn,  schlummern in den Kulturwissenschaften enorme Gründungspotenziale: Die Aufgabe der garage33 – dem Technologietransfer- und Existenzgründungs-Center der Universität Paderborn – ist es diese Potenziale zu erwecken und gezielt zu fördern. Die Themenvielfalt für potenzielle Gründungen aus den Kulturwissenschaften reicht von Medien, Kunst und Musik, über Psychologie, Soziologie und Pädagogik, bis zu Literaturwissenschaft und Philosophie. Im Zusammenspiel mit wirtschaftlichem Know-how, kreativen Ideen sowie technologischen Lösungen sind viele gründungsrelevante Ansätze denkbar. Mit StudyHelp, PsyCurio, Chinkilla und UFUNDI sind bereits die ersten Start-ups aus der garage33 erfolgreich unterwegs und belegen eindrucksvoll die Relevanz kulturwissenschaftlicher Themen für das Thema Gründung.  
 
Insbesondere die Medienwissenschaften können einen besonderen Beitrag bei der Entwicklung zukunftsträchtiger und gesellschaftsrelevanter Gründungsideen leisten. Aus diesem Grund möchten wir insbesondere Studierende und Promovierende der Medienwissenschaften für die Gründung als alternativen Karriereweg begeistern!

 

 

Karsten Strack
Verleger, Lektor, Texter und Kulturmanager - multioptionale Selbständigkeit

Der Paderborner Karsten Strack hat sich in der Endphase seines Studiums selbständig gemacht - und da ihm der geistig-kulturelle Mehrkampf schon immer näher lag als die Festlegung auf ein Segment, ist er direkt als Verleger, Lektor und Werbetexter gestartet. Nach und nach kamen dann immer komplexere Aufgaben als Kulturmanager dazu. Aktuell ist Strack Geschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter der Lektora GmbH und als selbständige Honorarkraft Künstlerischer Leiter des Literaturbüros OWL.
In seine tägliche Arbeit kann er tatsächlich einiges von dem einbringen, was ihm während des Literatur- und Medienwissenschaftsstudiums vermittelt wurde. Bei Tool Time skizziert er seinen eigenen Weg in die Selbständigkeit und beleuchtet die Dinge sowohl inhaltlich als auch aus der Perspektive des Arbeitgebers.

 

 

 

Rebecca Prager (Penguin Random House, München)
Berufsvielfalt im Buchverlag – Einstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten in der Penguin Random House Verlagsgruppe

Neben den „klassischen“ Berufsbildern im Buchverlag wie Lektorat, Presse oder Lizenzen bietet das Verlagswesen viele weitere spannende Einstiegsmöglichkeiten für Geistes- und Medienwissenschaftler*innen, z.B. in der Podcast- und Videoproduktion, im Eventmanagement, Digital Development oder Digital Audience Management. Im Vortrag gibt Rebecca Prager Einblicke in die vielfältigen Berufsfelder, Einstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten in der Penguin Random House Verlagsgruppe.

Die Verlagsgruppe mit Sitz in München ist ein Teil der internationalen Verlagsgruppe Penguin Random House, einem Unternehmensbereich des Medienkonzerns Bertelsmann und Teil der Bertelsmann Content Alliance. Mit mehr als 40 Verlagen in den Bereichen Belletristik, Kinder- und Jugendbuch, Sachbuch, Ratgeber und Audio ist sie die führende deutschsprachige Publikumsverlagsgruppe.

Seit November 2020 leitet Rebecca Prager die Abteilung Unternehmenskommunikation der Penguin Random House Verlagsgruppe. Nach dem Magisterstudium (Buchwissenschaft / Theater- und Medienwissenschaft) in Erlangen startete sie mit einem Volontariat in der Presseabteilung der Verlagsgruppe Droemer Knaur in die Verlagswelt. Anschließend war sie drei Jahre auf Agenturseite als PR-Beraterin unter anderem für Kunden aus dem Bereich Wissenschaft und Forschung tätig. Als Referentin für Mitgliederbetreuung im Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Landesverband Bayern ging es zurück in die Buchbranche und 2018 zur Penguin Random House Verlagsgruppe.

 

 

Bastian Klenke (Neue Osnabrücker Zeitung)
Beruf im digitalen Wandel — Zukunftsmodell Zeitung?

Kaum eine Branche hat sich in den vergangenen Jahren so verändert, wie die Medienlandschaft. Streaming statt linearem Fernsehen, Soziale Medien ersetzen direkte Interaktion und Online-Nachrichten statt Print-Zeitungen. Dazu ist die Geschwindigkeit zur entscheidenden Größe geworden. Push-Mitteilungen verteilen die „Breaking News“ blitzschnell um den Globus. Wer hier Zweiter ist, ist schon der erste Verlierer.

Die Mehrzahl der „Deutschen“ vertraut nach wie vor den klassischen Medien - 62 % den regionalen Tageszeitungen und 58 % den überregionalen Tageszeitungen (laut Reader’s Digest-Studie „Trusted Brand 2021“). Doch welchen Einfluss haben Messenger, Blogs und Online-Medien auf die Nachrichtenlandschaft und welche Rolle spielt gut recherchierter Journalismus und vor allem die gedruckte Ausgabe der Tageszeitungen? Wie passt die gedruckte Zeitung, die morgens auf immer weniger Frühstückstischen der Republik liegt, da rein? Muss sich die Branche aktuell neu erfinden und was bedeutet das für den Beruf der klassischen Redakteure?

Bastian Klenke, Jahrgang 1975, ist Redakteur bei der Neuen Osnabrücker Zeitung. Nach Stationen in Mannheim, Köln, Bonn, Flensburg, Bremen und Basel kehrte der studierte Diplom Sozialwirt 2012 in seine Heimatstadt zurück und arbeitet seitdem für die Zeitung, die von kleinauf immer auf dem Frühstückstisch lag.Der Weg dahin führte aber über manchen Umweg und nicht über freie Mitarbeit und Volontariat zum Redakteur, sondern über Unternehmenskommunikation, Marketing, PR.

 

 

Ralph Sina (Köln)
Korrespondenzarbeit für TV- und Radio-Sender – Erfahrungen und Einblicke eines ehemaligen Korrespondenten des WDR

In den Nachrichten sind sie präsent – aber wie sieht der Beruf eine*r Korrespondent*in aus? Als politischer Korrespondent des WDR war Ralph Sina bereits in Köln, Nairobi, Washington und Brüssel. Er kennt die Spielregeln der Berliner und Bonner Republik, erlebte in Zentral- und Ostafrika die Nachwirkungen des Ruanda-Völkermords und den Terror Osama Bin Ladens. Noch immer ist die Politik ein großer Bestandteil seiner Arbeit. Der Vortrag gibt Einblicke in verschiedene Medienformate von Radiosendungen und Politik-Talkshows, von Podcasts bis Fernsehinterviews.

Nach dem Germanistik- und Philosophie-Studium in Bochum und Münster startete Sinas journalistische Laufbahn 1986 als Redakteur und Reporter im WDR-Landesstudio Münster. Darauffolgend wechselte er 1992 in die Kölner WDR-Zentrale und arbeitete dort als Redakteur und Moderator für das WDR2-Morgenmagazin. Von 1998 bis 2003 war Sina ARD-Hörfunk-Korrespondent für Zentral- und Ostafrika. Während der Obama-Präsidentschaft war er sechs Jahre lang Korrespondent in den USA und leitete danach von 2014 bis 2021 das WDR/NDR-Studio Brüssel.

Karl Wratschko (Kurator, Filmemacher und Kunstschaffender, Wien)
Archive / Filmfestivals: Digitalisierung, Präsentieren und Kuratieren 

Die Arbeit von Filmfestivals und Filmarchiven hat sich stark verändert. Festivals und Filmreihen, die sich mit Filmgeschichte auseinandersetzen und dabei auf Archivfilme angewiesen sind, stehen vor neuen Herausforderungen. Die Digitalisierung hat die Arbeit und die strategische Ausrichtung von Filmarchiven grundlegend verändert.  

Filmrestaurierung hat sich als ein Geschäftszweig der Filmindustrie etabliert, der immer größeren Einfluss darauf nimmt, wie wir Filme aus der Vergangenheit zu sehen bekommen. Filmstudios und -archive werden im großen Rahmen nach prestigeträchtigen Filmen aus der Vergangenheit durchsucht, die eine erfolgreiche Wiederaufführung versprechen. Medienethik spielt hier oft eine untergeordnete Rolle. Für Kurator*innen oder Filmvermittler*innen stellt sich verstärkt die Frage, wie man mit diesem neuen Angebot in Bezug auf Recherche und Programmierung umgehen soll und inwieweit Einfluss auf diese Entwicklungen genommen werden soll oder kann.

Der Vortrag berichtet aus der Praxis eines renommierten internationalen. Archivfilm-Festivals und erläutert welche Herausforderungen diese Entwicklungen für Programmarbeit bilden und welche aktuellen Entwicklungen es in diesem Bereich - vor allem in Hinblick auf Digitalisierung und Filmrestaurierung - gibt.

Karl Wratschko (*1978) arbeitet als Kurator, Filmemacher und Kunstschaffender. Er ist seit 2016 als Kurator beim Il Cinema Ritrovato Filmfestival in Bologna tätig und setzt sich in seiner Arbeit vor allem mit den ersten drei Jahrzehnten der Filmgeschichte und experimentellem/unabhängigem Filmschaffen auseinander. Er arbeitete von 2005-2013 im Filmarchiv Austria als Kustos und Kurator, co-kuratierte historische Filmreihen im Rahmen des Filmfestivals Viennale und war über mehrere Jahre in Digitalisierungsprojekten der Europäischen Union tätig.   Seit einigen Jahren kuratiert er Museumsausstellungen, bei denen Archivfilme eine entscheidende Rolle einnehmen.

Es gelten die 3G.

 

 

Kathrin Ziegler (Medienpädagogin)

Die Medien wandeln sich stetig. Durch die voranschreitende Digitalisierung gibt es immer wieder neue Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Besonders auch die Pandemie hat einen wesentlichen Teil zur digitalen Welt beigetragen. Durch sie waren wir gezwungen auf Online Inhalte umzustellen.

Diese enorme und plötzliche Veränderung war jedoch nicht für alle leicht. Die Medienkompetenz rückte in dieser Zeit besonders in den Vordergrund. Doch was genau ist unter dem Begriff der Medienkompetenz zu verstehen? Und wie genau kann diese eigentlich gefördert werden?

Kathrin Ziegler, ehemalige Studentin der Medienwissenschaften an der Universität Paderborn (2005-2010, damals noch als Diplomstudiengang), arbeitet im Bereich der Medienpädagogik/Medienkompetenz.

Nach ihrem Studium hat sie unter anderem für die Landesmedienanstalt Saarland Medienkompetenzkurse vor allem im Bereich der audiovisuellen Medien oder für das Projekt internet-abc gegeben. Seit 2016 ist sie im Projektmanagement für verschiedene Medienkompetenzprojekte tätig, wie beispielsweise Media & Me – Backstage bei Medienberufen. Seit 2019 leitet sie das Projekt der Kampagne Onlinerland Saar und Virtuelles Mehrgenerationenhaus. Diese Kampagne und ihre Angebote richten sich vor allem an Senior:innen und sollen ihnen den Weg in die digitale Welt erleichtern.

Tool Time Nr. 49, Mo 07.05.2018, 18 Uhr
Gary Vanisian (Filmkollektiv Frankfurt – Projektionsraum für unterrepräsentierte Filmkultur e.V.)
Stirbt das Kino? Unabhängige Kinoprogrammierung und Filmpublizistik im digitalen Zeitalter

Angesichts umfassender Digitalisierung des Kinos stellen sich für das Zeigen von Filmen neue Fragen: Wie kann Filmkultur bewahrt werden bevor sie in die beliebige Heterogenität des ständig verfügbaren „Bewegtbildes“ diffundiert? Warum ist Liebe zum Kino hinsichtlich der „Werke“ und des Publikums wichtig? Wie kann man Vielfalt schaffen in einer Medienwelt, die durch ihre Bilderumwelten auf vielfältigen „devices“ vorgibt, auch eine Vielfalt der Filmwelt abzubilden? Im Vortrag geht es im Besonderen um Film vor seiner scheinbar ständigen technischen Verfügbarkeit durch Digitalität und Mobilität.
Das Filmkollektiv Frankfurt e.V. hat sich 2013 als gemeinnütziger Verein gegründet, um „unterrepräsentiertes“ Kino erlebbar zu machen und Filme zu zeigen, die sonst in keinem Kino (mehr) zu sehen waren. Aus einem spontan entstandenen Liebhaberprojekt ist eine inzwischen mehrjährige, weitverzweigte Tätigkeit geworden, die zu deutschlandweit einmaligen Filmreihen, zahlreichen Publikationen und vielfältigen Synergien mit Kulturbetrieben und Archiven geführt hat.
Der Mitbegründer des Filmkollektivs, Gary Vanisian, möchte veranschaulichen, dass Veränderungen in der Kulturlandschaft, wie im gesellschaftlichen Leben, durch Phantasie, Engagement und Mut entstehen, Eigenschaften, die auch im (bezahlten) Berufsleben unerlässlich sind.

 

 

Tool Time Nr. 48, Mo 15.01.2018, 18 Uhr
Tamar Noort (Freie Autorin und Producerin)
Wie aus Fakten Geschichten werden. Wissenschaftsjournalismus für TV-Sender

Am Anfang steht eine Idee. Bis daraus ein fertiger Film wird, durchlebt sie etliche Metamorphosen – in der Recherche, beim Dreh, im Schnitt. Die Aufgabe der Autorin besteht darin, diese Metamorphose so behutsam voranzutreiben, dass die Ursprungsidee nicht verloren geht. Eine besondere Herausforderung, wenn es sich um ein wissenschaftliches Thema handelt: Wie werden wissenschaftliche Fakten zu einer Geschichte? Die freie Wissenschaftsjournalistin erzählt anhand konkreter Beispiele aus ihrem Berufsleben wie dem ZDF/Arte Film „Big Earth Data – die digitalisierte Erde“, wie wissenschaftliche Inhalte im Drehbuch verständlich gemacht werden, wie sich daraus Drehkonzepte entwickeln lassen und welche Herausforderungen bei der Regie und im Schnitt auf Autoren zukommen. Zudem berichtet sie davon, wie sicher sich Selbständigkeit anfühlen kann und wieviel Freiheit wirklich im Dasein als Freie steckt.

 

 

Tool Time Nr. 47, Mo 18.12.2017, 18 Uhr
Kathrin Grün (Leiterin Kommunikation der Frankfurter Buchmesse)
Pressearbeit für die Buchmesse oder: „… und was machst du das restliche Jahr über?“

Mit 7.300 Ausstellern aus 102 Ländern, 286.425 Besucherinnen und Besuchern, ca. 10.000 akkreditierten Journalistinnen und Journalisten und rund 4.000 Veranstaltungen in der Messewoche ist die Frankfurter Buchmesse das größte Buch- und Medienevent der Welt. Darüber hinaus ist sie ein branchenübergreifender Treffpunkt für Player aus der Filmwirtschaft und der Gamesbranche. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bildet der jährlich wechselnde Ehrengast, der dem Messepublikum auf vielfältige Weise seinen Buchmarkt, seine Literatur und Kultur präsentiert. Das 2016 entwickelte Format THE ARTS+ richtet sich als Messe und Business Festival an die internationale Kultur- und Kreativindustrie. Die zahlreichen Diskussionen rund um Literatur, Politik und Veränderungen in der Branchesorgen stets für viel Aufmerksamkeit beim Fachpublikum und in der Öffentlichkeit. Eine große Aufgabe für die Kommunikationsabteilung, besonders auch in diesem Jahr. Kathrin Grün, Leiterin der Kommunikationsabteilung, gibt einen Überblick über die Aktivitäten der Frankfurter Buchmesse im In- und Ausland und einen Einblick in die Pressearbeit vor und während der Messe.

 

 

Tool Time Nr. 46, Mo 18.01.2016, 18 Uhr
Alexander Sängerlaub (Chefredakteur und Gründer „Kater Demos“)
Wie wahnsinnig muss man sein, heute noch ein Printmagazin zu gründen?“

Im Transformationsprozess der Medienlandschaft von analog zu digital sind nicht nur gutdotierte Jobs für den Nachwuchs verloren gegangen, sondern auch Qualitäten. „Clickbaiting“, „Advertorials“ und „postfaktisch“ sind nur drei Schlagwörter einer zunehmenden Entwicklung: Das Digitale scheint überwiegend Raum für hysterischen Schlagzeilenwahnsinn zu sein, der Redaktionen vorrangig Geld kostet, während die „Un-Sozialen Medien“ ihren ganzeigenen Diskurs und eigene Echokammern kreieren. Ein Symptom davon: Brexit, Trump, AfD. Kater Demos besinnt sich „längst vergessener Tugenden“ mittels eines Medienformats der alten Tage: Print. Ein Medium der Ruhe, der langen Gedanken und des tiefen Eintauchens. Dazu: konstruktiver Journalismus, der statt nur Analysen auch mögliche Lösungswegeaufzeigt. Das 2015 erstmals erschienene Magazin zählt zum Independent Publishing, heißt: Fast alles ist handgemacht. Wie man ohne Verlagsstrukturen ein Magazin gründet, das es bis an den Kiosk schafft und 54 Mitarbeiter auf Trab hält, soll Thema des Vortrags sein. 

 

 

Tool Time Nr. 45 (in Kooperation mit dem Alumni-Netzwerk), Mo 13.06.2016, 18 Uhr
Karsten Strack (Poetry Slammer und Geschäftsführer Lektora Verlag)
Verlagswesen und Lektorat

Das Verlagswesen ist seit Jahren ein geeignetes Arbeitsgebiet für Geistes- und Medienwissenschaftler. Allerdings gibt es zahlreiche Bewerber auf die weniger zahlreichen qualifizierten Jobangebote für Akademiker. Darum ist neben den im Studium erworbenen Kenntnissen ein Praxisaufbau von Vorteil um einen Job in diesem Bereich zu bekommen. Karsten Strack hat sich aus der Universität heraus im Verlagswesen selbstständig gemacht. Bei Tool Time gibt er Auskunft über die praktischen Inhalte seines Berufes und beantwortet gerne Fragen.

 


Tool Time Nr. 44 (in Kooperation mit dem Alumni-Netzwerk), Mo 01.02.2016, 18 Uhr
Hartmut Winkler und Jörg Müller-Lietzkow (Professoren für Medientheorie und Medienkultur bzw. für Medienökonomie und Medienmanagement, Universität Paderborn)
Wissenschaft als Beruf

Wie wird man eigentlich Professor/in? Was macht man als wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in? Was sind Promotion oder Habilitation? Was sind Forschungsstellen? Da das Studium der Medienwissenschaft selbstverständlich auch den Weg an die Universität eröffnet, wollen wir Sie in Tool Time über dieses Berufsfeld informieren. Der zweite Grund ist pragmatischer: als Studierende/r sollte man ein bisschen wissen, wie die Uni von der anderen, der professionellen Seite her funktioniert. Zum dritten soll es um wissenschaftliche Tätigkeiten außerhalb der Unis gehen.

 


Tool Time Nr. 43, Mo 18.01.2016, 18 Uhr
Holger Böckner (Strategischer PR-Berater & Leiter der Entertainment-Unit bei eastside communications, Berlin/München)
Entertainment und PR

Die Entertainment-Industrie befindet sich seit Jahren in einem rasanten Prozess der Transformation. Mit der zunehmenden Digitalisierung verändern sich nicht nur Content-Produktion, Nutzungsverhalten und Distributionskanäle. Betroffen sind auch die begleitenden Kommunikationsmaßnahmen. Printmedien und lineare TV-Berichterstattung nehmen an Bedeutung ab und werden mehr und mehr durch Facebook, Twitter, Blogs oder YouTube-Channels ersetzt. Umso wichtiger ist es heute, seine Zielgruppe genau zu kennen und das richtige Vokabular zur Ansprache zu finden. Holger Böckner entwirft seit über sieben Jahren PR- und Marketingkampagnen für Entertainment-Inhalte, meist für Indie-Filmproduktionen sowie für Musikveröffentlichungen. Im Rahmen von Tool Time berichtet er über seine Arbeit und die aktuellen Chancen und Herausforderungen, denen sich zeitgemäße PR-Kommunikation stellen muss.