Hochschuldialog Iran

Theologischer Hochschuldialog Paderborn-Qom

Zwischen den Instituten der Evangelischen und Katholischen Theologie der Universität Paderborn bestand zwischen 2012 und 2021 eine Kooperation zu muslimischen Hochschulen im Iran. Beide Universitäten befinden sich in Qom, dem wichtigsten theologischen Zentrum des Iran. Das Interesse am Hochschuldialog besteht vor allem darin, mit Studierenden und Lehrenden des schiitisch geprägten Landes ins Gespräch zu kommen, anstatt über Muslime und über den Islam zu sprechen. Das Projekt bietet den Teilnehmenden aus beiden Ländern eine einzigartige Chance zu authentischen Begegnungen und ermöglicht ihnen, die Kultur und Religion des Anderen kennenzulernen.

Über das Hochschuldialogprojekt mit dem Iran ist ein Film entstanden, der die Erfahrungen und Erlebnisse der Studierenden und Lehrenden im Dialog in Qom und Paderborn darstellt. Den Trailer können Sie sich hier anschauen!

Besuch der Delegation aus Paderborn im Iran
Besuch der iranischen Delegation beim Bischof von Paderborn

Iran-Reise 2010

Im Sommer 2010 ist eine kleine Delegation der Universität Paderborn in den Iran gereist und hat Vertreter verschiedener Universitäten getroffen. Hierbei sind die ersten Kontakte zu unseren Partnerhochschulen entstanden. Die Reise wurde finanziert durch den DGS-Forschungspreis der Fakultät für Kulturwissenschaften der Universität Paderborn.

Unsere Partnerhochschulen

Die Al-Mustafa International University in Qom wurde vor etwa 30 Jahren gegründet und ist eine Universität mit einer hohen Anzahl an Studierenden wie Lehrenden. Ihre Schwerpunkte liegen im Bereich der Ausbildung von religiösen Gelehrten und der Forschung im Bereich des Qur’an und islamischer Quellen. 
Homepage: http://en.miu.ac.ir/
Die University of Religions and Denominations ist eine gerade neu gegründete Universität, die sich besonders auf das Studium und die Forschung im Bereich der Weltreligionen und des interreligiösen Dialogs spezialisiert hat.
Homepage: urd.ac.ir/en

 

Besuch der iranischen Delegation in Paderborn Dezember 2010

Im Winter sind die Rektoren und einige Hochschullehrer der Partneruniversitäten nach Paderborn zu einem Gegenbesuch gekommen. Neben dem Besuch der Universität, der Stadt, einigen Treffen mit den Vertretern der Kirche und dem Besuch zweier Moscheen in Paderborn haben wir während des Aufenthaltes intensiv über Ziele und Arbeitsweise im Hochschuldialogprojekt sprechen können. Unsere Pressemitteilung mit weiteren Informationen zu diesem Treffen finden Sie hier.

Besuch einer Gruppe von Studierenden in Paderborn, Februar 2011

Im Rahmen einer Europareise hat eine Gruppe von Studierenden der University of Religions and Denominations aus Qom Paderborn besucht. Gemeinsam haben wir erstmals ein Symposium zum Thema „Beziehung zwischen Gott und Mensch im Islam und im Christentum“ veranstaltet und die guten Diskussionen über die Sprachbarrieren hinweg haben unsere Vorfreude auf die Fortsetzung der Hochschulpartnerschaft noch verstärkt. Einen kleinen Einblick erhalten Sie in unserer Pressemitteilung zu dieser Begegnung.

 

Deutsch-Iranischer Forschungsaustausch im Dialog zwischen Christentum und Islam, Februar 2013

Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung durch den Präsidenten der iranischen Partneruniversität aus Qom, Herr Seyed Abdolhassan Navab, und dem Paderborner Universitätspräsidenten Prof. Dr. Nikolaus Risch am 5.2.2013. Die Pressemitteilung mit weiteren Informationen zur Kooperation der beiden Hochschulen finden Sie hier.

Informationen und Fotos zu den Reisen und Seminaren

Im Rahmen des Hochschuldialogprojekts reisten in den Jahren 2012 und 2014 deutsche Studierende in den Iran (Februar/März 2012 und 2014) und iranische Studierende zum Gegenbesuch nach Deutschland (September 2012, August 2014).

Moschee in Qom
Die Gruppe mit Studierenden und Lehrenden aus Paderborn und aus Qom in Isfahan
Großstadt Teheran und das Alborzgebirge

Vom 20. Februar bis zum 6. März 2012 machte sich eine Gruppe von insgesamt 24 Studierenden und Lehrenden aus Christlicher und Islamischer Theologie in Paderborn auf den Weg nach Qom. Begleitet wurden sie dabei von der Organisatorin des Hochschuldialogs Anna-Maria Fischer, der Paderborner Lehrbeauftragten für Islamische Theologie Hamideh Mohaghegi sowie den Professoren Helga Kuhlmann aus der Evangelischen Theologie und Klaus von Stosch aus der Katholischen Theologie. Finanziert wurde das Projekt vom DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst).

Das Thema das den zweiwöchigen Aufenthalt in theologischen Vorträgen aus Islam und Christentum sowie die interreligiösen Arbeitsgruppen und Workshops bestimmte war das „Gottes- und Menschbild im Christentum und im Islam“. Weitere Themen, die in verschiedenen sehr interessanten Aspekten vertieft wurden, waren beispielsweise das Trinitätsverständnis und die Attribute Gottes, feministische Sichtweisen auf theologische Themen und die Genderdebatte, sowie auch praktische Themen wie Gebet in Christentum und Islam. Es wurde oftmals engagiert debattiert und auf diese Weise an vielen Stellen auch ein Einblick in die sonst  scheinbar fremden Denkweisen des anderen gefunden. Auf dem Programm standen außerdem der gemeinsame Besuch von wichtigen religiösen und kulturellen Stätten und Institutionen im Iran in Mahallat, Isfahan und der Hauptstadt Teheran.

Die Studienreise ermöglichte Studierenden und Lehrenden vielseitige prägende Erfahrungen sowohl mit Land und Leuten im Iran als auch mit den Chancen und Grenzen des interreligiösen Dialogs. Die Reise eröffnete einen völlig neuen und sehr lehrreichen Zugang zum schiitischen Islam und besonders auch zur iranischen Kultur und den Menschen dort. Der Dialog auf universitärer Ebene zwischen christlichen und islamischen Theologiestudierenden wurde für alle Beteiligten als sehr bereichernd erfahren.

"Die lauten Deutschen und die leisen Iraner" von Miriam Salzmann. Den Artikel, der die iranisch-deutsche Begegnung aus Sicht einer der deutschen Teilnehmerinnen beschreibt, finden Sie hier.

In einem Radiobeitrag des WDR 5 in der Sendung Diesseits von Eden vom 15.04.2012 gab Theo Dierkes im Interview mit Klaus von Stosch und Daria Schnipkoweit Einblicke in die Reise nach Qom. Den Podcast finden Sie in Kürze hier.

Gruppenbild vor dem Paderborner Dom
Klaus von Stosch im Gespräch

Der Gegenbesuch iranischer Studierender, Promovenden und Lehrender beinhaltete, wie die Iran-Reise, zum einen eine intensive inhaltliche Blockeinheit mit Bezug auf das Jahresthema. Zum anderen reisten wir mit unseren Gästen jeweils für ein paar Tage nach Berlin und Köln. In Berlin stand vor allem ein geschichtliches und kulturelles Programm im Vordergrund, in Köln haben wir uns verschiedene Institutionen von islamischer und christlicher Seite und interreligiöse Initiativen angesehen und über das Zusammenleben verschiedener Religionen und Kulturen in Deutschland diskutiert.

15 spannende, vielseitige und ereignisreiche Tage liegen hinter der Gruppe aus iranischen und deutschen Studierenden, Promovenden und Lehrenden der Universität Paderborn sowie der Universität der Religionen und Denominationen und der Al-Mustafa Universität in Qom, Iran. Nach einem gelungenen Auftakt des Hochschuldialogprojekts im Februar/März 2012 in Qom waren nun die ca. 25 iranischen Studierenden und Lehrenden nach Paderborn gekommen, um den Dialog hier fortzuführen.

Eine gute Woche lang wurden in der Universität Paderborn Vorträge aus christlicher und muslimischer Perspektive zu unterschiedlichsten Thematiken gehört und diskutiert. So wurden beispielsweise Gadamers Überlegungen zur Hermeneutik reflektiert und in den je eigenen theologischen Kontext transferiert. Kirchenhistorisch wurde der Begriff „Heilige Kriege“ in Frage gestellt und deren aktuelle Implikationen diskutiert. Das Menschenbild wurde aus der Sicht christlicher Religionspädagogik beleuchtet und auch systematisch-theologische Fragestellungen wie diejenigen nach Schuld und Erlösung und nach der Freiheit des Menschen wurden lebhaft diskutiert. Besonders die Workshops, die sich thematisch an den Vorträgen orientierten, erwiesen sich für das interreligiöse Gespräch als äußerst fruchtbar. Der Wechsel in die Perspektive des anderen ermöglichte oftmals ganz neue Einsichten, auch in die eigenen theologischen Denkweisen. Möglichkeiten, miteinander ins Gespräch zu kommen, gab es aber auch außerhalb des akademischen Kontextes. So gaben auch Ausflüge und Besichtigungen in Paderborn, Schloß Neuhaus und Münster Anlass zu intensivem interreligiösem und interkulturellem Austausch.

Aus dem westfälischen, doch recht beschaulichen Umfeld ging es dann weiter in zwei der Metropolen Deutschlands: Berlin und Köln. Dort bot sich unseren iranischen Besuchern ein ganz anderes Stadtbild und Stadtleben. Die Besichtigung Berlins beinhaltete nicht nur die üblichen Sehenswürdigkeiten, sondern auch ein Gespräch mit Josef Winkler, Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen, eine Führung durch das Jüdische Museum Berlin, bei der jüdisches Leben in Deutschland vor und nach 1933 im Vordergrund stand, sowie die Möglichkeit, das muslimische Leben in Berlin Kreuzberg und Neukölln kennen zu lernen. Neben diesem vielseitigen kulturellen Programm wurde in der Katholischen Akademie in Berlin in Vorträgen und anschließenden Diskussionen über ethische Implikationen der Religionen aus Sicht des Islam und den Zusammenhang von Religion und Gesellschaft in Deutschland – ein Thema, das gerade in Berlin äußerst brisant ist – debattiert. Auch stellte die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften ihr Projekt Corpus Coranicum vor, das auf großes Interesse bei unseren iranischen Freunden stieß, die mit Bedauern feststellen mussten, dass eine Übersetzung der Forschungsergebnisse ins Englische oder Persische bislang noch nicht in Planung ist.

Die letzte Station der Reise war Köln. Dort stand im Vordergrund die Besichtigung von Einrichtungen, die sich der Integration von Immigrantinnen und Immigranten widmen, so das Sozialprojekt „HöVi“ der Katholischen Kirche in Köln-Höhenberg/Vingst und das Begegnungs- und Fortbildungszentrum muslimischer Frauen in Köln-Neuehrenfeld. Muslimisches Leben in Köln wurde auch bei der Besichtigung der neu erbauten Moschee der DiTiB zum Thema. Auch in Köln mangelte es nicht an akademischem Programm. In der Katholischen Fachhochschule Köln wurden die in der Stadt gesammelten Eindrücke vertieft mit Vorträgen zur Struktur und Repräsentation des Islam in Deutschland und zum interreligiösen Dialog und dessen praktischen Erscheinungsformen. Abgeschlossen wurde das akademische Programm durch einen Vortrag zu den Islamwissenschaften im universitären Kontext an der Universität Bonn.

Das vielseitige akademische und kulturelle Programm ermöglichte unseren iranischen Besuchern, aber auch den deutschen Studierenden und Lehrenden unerwartete und intensive Einblicke in Theologie und Lebensweise des jeweils anderen. Freundschaften, die in Qom entstanden waren, konnten vertieft und gefestigt werden, so dass der Austausch während und neben dem offiziellen Programm deutlich spürbar an Intensivität und Offenheit gewann. Als besonders bereichernd wurden von beiden Seiten auch die gemeinsamen spirituellen Erlebnisse empfunden. Ob beim Gottesdienst im Paderborner Dom mit Mädchenchor, Taizé-Gebet bei abendlichem Kerzenschein im Berliner Dom oder Abendgebet im Kölner Dom, das gemeinsame Erleben dieser ganz unterschiedlichen liturgischen Feiern eröffnete für alle Beteiligten neue Perspektiven. Auch bei muslimischem Gebet und Koranrezitation der Iranerinnen und Iraner waren die christlichen und sunnitisch-muslimischen deutschen Gruppenmitglieder herzlich willkommen. Der Höhepunkt des spirituellen Erlebens bildete eine gemeinsam organisierte multireligiöse Andacht mit Gebet und Gesang aus muslimischer und christlicher Tradition.

Den Bericht über das gemeinsam Gelernte und Erlebte in Paderborn, Berlin und Köln können Sie auch in unserer Pressemitteilung nachlesen.

In einem Radiobeitrag des Deutschlandfunks gibt die Sendung "Hochschuldialog Paderborn" vom 16.10.2012 Einblicke in die iranisch-deutsche Begegnung in Köln. Den Podcast finden Sie hier.

Vom 8. bis 12. Mai besuchte der iranische Theologe und Philosoph Prof. Dr. Mohammad Modjtahed Schabestari (Teheran) die Universität Paderborn. In einem fünftägigen muslimisch-christlichen Doktorandenseminar wurde über das Thema „Glaube und Freiheit“ diskutiert. Neben Vorträgen von Prof. Dr. Klaus von Stosch, Dr. Naeimeh Pourmohammadi (Qom, Iran), Dr. Roman Seidel (Zürich) und Prof. Dr. Schabestari selbst beinhaltete das Seminar Workshops zum Thema sowie die Möglichkeit für Doktoranden ihre eigenen Projekte vorzustellen und zu diskutieren. Interessierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler der Universität Paderborn sowie des Graduiertenkollegs Islamische Theologie hatten somit die besondere Gelegenheit einen international renommierten islamischen Theologen und Philosophen persönlich zu erleben und Fragen zu stellen und zu diskutieren.

Studienreise nach Qom im Iran

Am Mittwoch, dem 19. Februar,  waren 15 Studierende und Doktoranden aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und dem Libanon gemeinsam  nach Qom im Iran gereist. Begleitet wurde die Fahrt von Prof. Dr. Klaus von Stosch, Professor für Katholische Theologie und Vorsitzender des Zentrums für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften (Universität Paderborn), sowie Prof. Dr. Reinhold Bernhardt, Professor für evangelische Theologie (Universität Basel) und Prof. Dr. Margareta Gruber OSF, Professorin für Katholische Theologie (Philosophisch-theologische Hochschule Vallendar). Die Studienreise fand  im Rahmen des vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderten Projekts „Hochschuldialog mit der islamischen Welt“ teil, das 2010 von Anna Fischer und Hamideh Mohagheghi ins Leben gerufen worden war.

Eingeleitet wurde die Studienreise durch eine zweitägige öffentliche theologische Konferenz zum Thema „Jesus in Bibel und Koran“, an der iranische und deutsche Professorinnen und Professoren als Referenten vortrugen und diskutierten. Studierende und Doktoranden antworten aus ihrer Perspektive auf die Vorträge und stiegen in die oft sehr lebendig geführten Diskussionen mit ein. Eine besondere Ehre war es, dass auch die international renommierte Islamwissenschaftlerin, Prof. Dr. Angelika Neuwirth, an dieser Konferenz und an den ersten Tagen der Begegnung teilnahm. In ihrem Vortrag stellte sie den Koran und seine vielfältige Verbindung zur europäischen Geschichte und Kultur heraus. Das Programm dieser Konferenz können Sie hier einsehen.

Das theologische Programm  zum Thema „Jesus in Bibel und Koran“ wurde im Anschluss an die Konferenz dann für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der iranisch-deutsch-libanesischen Begegnung fortgesetzt. In den weiteren Vorträgen  und Diskussionen wurde beispielsweise Jesus als Wort Gottes und Jesus als Prophet bedacht. Dabei ergaben sich überraschend viele Gemeinsamkeiten im Verständnis aus schiitischer und christlicher Perspektive, aber auch bleibende Unterschiede wie die Identifizierung Jesu Christi mit dem innertrinitarischen Logos wurden ernst genommen und diskutiert. Neben den Vorträgen standen auch Workshops auf der Agenda, so dass eine intensive Begegnung der Studierenden und Doktoranden auch in Kleingruppen möglich war.

Aber auch das kulturelle Programm kam nicht zu kurz. Während in der ersten Woche spirituelle Stätten in Qom wie der Schrein der Fatima Masuma, der Schwester des 8. Imams, und die Jam Karan Moschee besucht wurden, standen in der zweiten Woche Städtetouren in der historischen Stadt Isfahan und in der Hauptstadt Teheran auf dem Programm. Dabei hatten die iranischen und deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit auch christliche und jüdische Gemeinschaften zu besuchen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. So öffnete beispielsweise eine Synagoge in Isfahan ihre Türen zum Shabbat-Gebet und der Erzbischof der Teheraner Diözese der Armenisch-Apostolischen Kirche, Sebouh Sarkissian, lud ein zum Gespräch in seinem Empfangssaal. Ein intensiver Einblick in die religiöse Landschaft des Irans wurde somit möglich. Während der Spaziergänge auf den Basaren voller Gerüche und Farben, in den Parks in gemütlicher Atmosphäre zwischen picknickenden iranischen Familien und beim Essen, typisch iranisch auf dem Teppich sitzend mit einer Vielfalt iranischer Speisen vor sich, ergaben sich Gespräche die das Verstehen des anderen auch über die theologisch-wissenschaftlichen Diskurse hinaus ermöglichten.

Als die deutschsprachige Gruppe am frühen Morgen des 5. März in den Bus stieg um ihre Reise zurück nach Deutschland anzutreten, sang wie zum Abschied noch einmal der Muezzin über den Dächern von Teheran. Traurig über die Abreise, aber auch voller Vorfreude auf das Wiedersehen bei der Gegenbegegnung in Paderborn im August 2014, verabschiedeten sich die Teilnehmenden von den iranischen Freundinnen und Freunden.

Im Rahmen des DAAD geförderten Projekts „Hochschuldialog mit der islamischen Welt“ ist auch in diesem Jahr eine Gruppe aus Studierenden und Professoren der Partneruniversitäten in Qom/Iran und Beirut/Libanon zu Gast an der Universität Paderborn gewesen. Eine Woche lang arbeiteten sie in gemeinsamen Workshops zum Thema „Jesus in Islam and Christianity“. Dabei boten die Vorträge aus christlicher und muslimischer Perspektive vielseitige Möglichkeiten miteinander ins Gespräch zu kommen. Als besonders spannend stellte sich dabei auch der unterschiedliche Hintergrund der Vortragenden heraus, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Qom, Beirut, Georgetown und Paderborn gaben Einblick in ihre theologischen Perspektiven. Das Thema „Jesus in Islam and Christianity“war das diesjährige Jahresthema des Hochschuldialogs und stand schon während der Studienreise der deutschen Studierendengruppe nach Qom im Februar diesen Jahres im Fokus. Somit konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Workshops nutzen um  die in Qom begonnenen Gespräche weiter zu vertiefen und auszuweiten.

Eine Besonderheit in diesem Jahr war weiterhin der Besuch jüdischer, christlicher und muslimischer Religionsgemeinschaften in Paderborn. So hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit das religiöse Leben gläubiger Menschen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit in Paderborn kennenzulernen. Die Ergebnisse dieser Besuche wurden im Anschluss kreativ aufbereitet und im Rahmen einer kleinen Ausstellung vorgestellt. Dabei wurde Paderborn als religiös vielfältige Stadt präsentiert und offen über Chancen und Probleme des Zusammenlebens gesprochen.

Theologische Gespräche aber auch das Kennenlernen des religiösen Lebens in Deutschland, waren auch in Berlin und Köln möglich. Aber auch das kulturelle Programm kam in den Großstädten nicht zu kurz. So besuchte die Gruppe unter anderem das Museum für Islamische Kunst und das Jüdische Museum sowie in Köln neben dem Kölner Dom und der DITIB-Zentralmoschee in Köln Ehrenfeld auch das Begegnungs- und Fortbildungszentrums muslimischer Frauen e.V..

Insgesamt erlebten iranische, libanesische und deutsche Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine intensive Zeit der interreligiösen und interkulturellen Begegnung, die wohl niemand von ihnen so schnell vergessen wird.

 

 

Der Hochschuldialog wurde durch die finanzielle Unterstützung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und des Auswärtigen Amtes ermöglicht.

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