Geschlechterver­hält­n­isse in der Corona-Krise

Liebe* Leser*innen,

Sie finden hier eine Zusammenfassung von unterschiedlichen „Text“-Formaten, die sich inhaltlich auf manchmal recht ähnliche, manchmal sehr unterschiedliche Weise mit den Geschlechterverhältnissen in der Corona-Krise beschäftigen.

Neben Stellungnahmen und Arbeitspapieren, Forschungsprojekten und Studien, Blogs, Beiträgen und Podcasts, Zeitungsartikeln und Dokumentationen, finden sich auch weitere Übersichtsseiten verschiedener Anbieter*innen sowie Informationen zu aktuellen (online) Veranstaltungen.

Falls Sie uns auf weitere Veröffentlichungen oder Veranstaltungen aufmerksam machen möchten, freuen wir uns über eine Mail an: genderzentrum[at]upb[dot]de

Achtung: Die Seite wurde nur bis zum Beginn des Sommersemesters 2022 aktualisiert.

Materialsammlung Covid-19 und Geschlecht

Die Materialsammlung "Covid-19 und Geschlecht" des GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften finden Sie hier

Vergangene Veranstaltungen

05.11.2021 – Jahrestagung des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW „Krise und Utopie. Geschlechterperspektiven auf ein ‚gutes Leben‘  (nicht nur) in der Pandemie“. Mehr Informationen.

Sommersemester 2021 – Ringvorlesung: "(Vor)Sorge und (Un)Gleichheiten in pandemischen Zeiten. Geschichten - Rationalitäten" an der Universität Siegen. Mehr Informationen.

Sommersemester 2021 – (Digitales) Soziologie-Kolloquium der Universität Paderborn unter dem Titel "Nachhaltigkeit und Solidarität: Neue Parameter einer Post-Corona-Gesellschaft“. Mehr Informationen.

ab dem 04.03.2021 Jahrestagung 2021 der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung in der DGfE: Corona und Krise. Perspektiven erziehungswissenschaftlicher Frauen- und Geschlechterforschung. Mehr Informationen.

Open Call für Beiträge #DossierCorona #transnationalfeminisms - TRAFO-Blog für Transregionale Forschung „Der Thread #transnationalfeminisms geht aus der Online-Veranstaltungsreihe „Transnational Feminist Dialogues in Times of Corona Crisis“ hervor. Mehr Informationen.

Stellungnahmen und Arbeitspapiere

Stellungnahme der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft: Geschlechterverhältnisse der Krise und ihre Bewältigung, Statement zum Umgang mit der Corona-Pandemie vom 05.05.2020. Mehr Informationen.

Sage-Wissenschaftler_Innen in Gesellschaftspolitischer Verantwortung: Stellungnahme zur Corona-Pandemie und ihren Folgen. Stellungnahme, in der Risiken und Herausforderungen der Corona Pandemie beleuchtet werden und in der sich besonders auf die Aufwertung der Care-Arbeit fokussiert wird. Mehr Informationen.

Appell der Sektion Politik und Geschlecht in der DVPW zum (wissenschafts-)politischen Umgang mit der COVID 19-Pandemie: Die Notwendigkeit einer feministischen Analyse der Corona-Krise. Ausgangspunkte für eine demokratische, solidarische und intersektionale Gesellschaftsvision. Mehr Informationen.

Stellungnahme der Bundesarbeitsgemeinschaft Mädchen*politik zu CORONA-Pandemie & Mädchen* – still*loving*moving*girls. „In Stellungnahmen, Expertisen und Studienpräsentationen sehen wir Experten (!) zu Wort kommen, die uns als Gesellschaft Hinweise geben und definieren, wie wir uns in der Krise verhalten sollten (vgl. Hensel 2020). Es fehlen grundlegende weibliche* Perspektiven auf die Pandemie. Gerade in der aktuellen Situation brauchen Mädchen* und junge Frauen* Aufklärung und vielfältige Role Models, an denen sie sich orientieren können. Nur so erfahren sie, dass es die Expertise aus verschiedenen Disziplinen und von verschiedenen Geschlechtern braucht, um eine solche Krise zu bewältigen.“ Mehr Informationen.

Arbeitspapier von Dr. Regina Frey: Corona und Gender – ein geschlechtsbezogener Blick auf die Pandemie und ihre (möglichen) Folgen. Setzt sich besonders mit dem Zusammenhang zwischen der Corona Pandemie und der in den Vordergrund gerückten Care-Arbeit auseinander. Mehr Informationen. 

Dazu ein Interview mit Dr. Regina Frey: Corona-Krise und Geschlechterverhältnisse. Mehr Informationen.

Das EQUAL CARE Manifest. „Wir alle sind in unserem Lebensverlauf auf die fürsorgliche Zuwendung und Versorgung anderer angewiesen: Das gilt für Neugeborene ebenso wie für Kinder im Vor- und Grundschulalter, aber auch als junge Erwachsene, als Berufstätige, bei Krankheit oder Behinderung und schließlich als ältere Menschen profitieren wir im Alltag immer wieder von der Care-Arbeit anderer; Gesundheit, Wohlbefinden, Lebensqualität und gesellschaftliches Miteinander hängen davon ab. Diese Care-Arbeiten und die Mental Load werden vor allem von Frauen und Mädchen getragen – unbezahlt oder unterbezahlt. Dadurch bleibt ihnen weniger, manchmal gar keine Zeit für Erwerbsarbeit, zur Aus- und Fortbildung, und sie verfügen deshalb über weniger oder kein eigenes Einkommen. Weltweit übernehmen Frauen täglich mehr als 12 Milliarden Stunden unbezahlte Sorgearbeit (Oxfam-Studie 2020). Würden diese auch nur mit dem Mindestlohn bezahlt, wäre diese Summe 24 Mal größer als der Umsatz der Tech-Riesen Apple, Google und Facebook zusammen. Und das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands würde um circa ein Drittel höher ausfallen, als in den bisherigen Gesamtrechnungen ausgewiesen wird (Wirtschaft und Statistik 2/2016). Aber private Care-Arbeit spielt für diese ökonomische Kennziffer, die als ‘Wohlstandsmaß’ einer Nation gilt, keine Rolle, dabei ist sie das Fundament jeglichen Wirtschaftens.“ Mehr Informationen.

Blog von Gender & Society: Revolution Nicht Installiert?: Die Auswirkungen Der Covid-19-Krise Auf Die Innerstaatliche Arbeitsteilung In Ungarn. „Ob für Löhne oder kostenlos, Kinderbetreuung und Hausarbeit werden in erster Linie von Frauen organisiert und durchgeführt. Die inländische geschlechtsspezifische Arbeitsteilung hat sich in den letzten dreißig Jahren leicht verschoben, da Frauen im Durchschnitt ihre Arbeitsbelastung verringert haben und einige Männer in einigen Zeiträumen mit dem Pitching begonnen haben. Die Veränderungen waren jedoch in sozialen Gruppen und Ländern gering und ungleichmäßig.  Dennoch verbringen Frauen in den meisten Ländern mindestens doppelt so viel Zeit wie Männer, die unbezahlte Pflegearbeit leisten. Wird die COVID-19-Pandemie dies ändern oder wird sie bestehende Ungleichheiten in der häuslichen Arbeitsteilung noch tiefer in das soziale Gefüge einprägen?“ Mehr Informationen.

Großputz! Care nach Corona neu gestalten. Ein Positionspapier zur Care-Krise aus Deutschland, Österreich, Schweiz. Mehr Informationen.

Forschungsprojekte und Studien

Digitalisierung der Arbeit aus Sicht der Beschäftigten. „Das Vorhaben soll beleuchten, welche Herausforderungen sich für Angestellte durch die Digitalisierung ergeben und wie sich deren persönliche Situation durch die Umstellung ändert. Schon jetzt wird klar: „Männer und Frauen verbinden unterschiedliche Versprechungen und Befürchtungen mit der Digitalisierung. […] Frauen sehen sich eher Nachteilen ausgesetzt als Männer“, sagt Dr. Lena Weber vom Institut für Humanwissenschaften, die das auf ein Jahr angelegte Forschungsprojekt leitet.“ Mehr Informationen.

Die Corona-Krise trifft Frauen doppelt, weniger Erwerbseinkommen und mehr Sorgearbeit von Bettina Kohlrausch und Aline Zucco. „Grundlage unserer Analysen ist eine im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung durchgeführte Erwerbstätigenbefragung. In dem vorliegenden Policy Brief untersuchen wir empirisch, inwiefern und in welchem Ausmaß Frauen von den Auswirkungen der gegenwärtigen Krise betroffen sind. Dabei konzentrieren wir uns zum einen auf die Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt und zum anderen auf ihre Situation im Hinblick auf die Verteilung der familiären Sorgearbeit.“ Mehr Informationen. Den Artikel dazu finden Sie hier.

Corona Alltag, Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung. „Der Alltag der Menschen hat sich durch das Corona-Virus in kurzer Zeit gravierend verändert. Mit unserer Online-Umfrage zum Corona Alltag (www.corona-alltag.de), untersuchen wir, welche konkreten Auswirkungen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie auf die Arbeitssituation und das Familienleben der Menschen in Deutschland hat: Wie wirken sich Geschäftsschließungen, die Stilllegung von Produktion und das Schließen von Kitas und Schulen auf Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts und Herkunft aus? Wie geht es den Familien? Wie verändern sich Arbeitssituation und Einkommen? Worüber machen sich Menschen am meisten Sorgen, und wie variieren diese Sorgen zwischen den Bevölkerungsgruppen?“ Mehr Informationen. Ein Interview zur Studie finden Sie hier; eine Übersicht über weitere Themen gibt es hier.

SOEP-CoV.: Sozio-ökonomische Faktoren und Folgen der Verbreitung des Coronavirus in Deutschland. „Wie verändert die Coronakrise schon jetzt unseren Alltag? Und wie wird sich die Pandemie auf Dauer auf den Einzelnen und die Gesellschaft auswirken? Diesen Fragen gehen die Forschenden in der Studie „Sozio-ökonomische Faktoren und Folgen der Verbreitung des Coronavirus in Deutschland“ (SOEP-CoV) nach.“ Mehr Informationen.

Die Mannheimer Corona-Studie: Schwerpunktbericht zu Erwerbstätigkeit und Kinderbetreuung, von Katja Möhring, Elias Naumann, Maximiliane Reifenscheid, Annelies G. Blom, Alexander Wenz, Tobias Rettig, Roni Lehrer, Ulrich Krieger, Sebastian Juhl, Sabine Friedel, Marina Fikel, Carina Cornesse. „Die Corona-Pandemie verändert das Leben und den Alltag der Deutschen. In diesem Schwerpunktbericht der Mannheimer Corona-Studie richten wir den Blick auf die Arbeitswelt und darauf wie die Kinder in Deutschland betreut werden. Welche Auswirkungen auf Beruf und Erwerbstätigkeit sehen wir rund drei Wochen nachdem die ersten Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung eingeführt wurden? Und wie gelingt es den Menschen in Deutschland neben der Arbeit die Betreuung ihrer Kinder zu organisieren, wenn Kindertagesstätten und Schulen geschlossen sind?“ Mehr Informationen.

Studien der MaLisa-Stiftung: Geschlechterverteilung in der Corona-Berichterstattung, wer wird in Krisenzeiten gefragt? „Wie steht es um die Geschlechtergerechtigkeit in der Corona-Berichterstattung im Fernsehen und in den Online-Auftritten von Printmedien in Deutschland? Wie oft kommen Frauen und Männer zu Wort? Wie oft und zu welchen Themen werden sie als Expert*innen befragt? Diesen Fragen gehen zwei Studien der MaLisa Stiftung nach.“ Mehr Informationen.

Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG): Erste Ergebnisse einer Online- Umfrage zur gesellschaftlichen Wahrnehmung des Umgangs mit der Corona-Pandemie in Deutschland von Jonas Rees, Michael Papendick, Yann Rees, Franziska Wäschle, Andreas Zick: In dieser Studie zeigt sich u.a., dass eine Aufwertung von Pflegeberufen durch die Corona-Krise dringlicher geworden ist: „Zudem für Ärzte und Schwestern bessere Bezahlung. Pflegeberufe müssen aufgewertet werden.“ Mehr Informationen.

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW): Frauen in Corona-Krise stärker am Arbeitsmarkt betroffen als Männer von Anna Hammerschmid, Julia Schmieder und Katharina Wrohlich: In der Studie wird die jetzige Situation insbesondere mit der von 2009 verglichen, in der der „Riss“ zwischen den Geschlechtern (arbeitsmarktbezogen) nicht so groß war wie jetzt. Mehr Informationen. 

Institut der Deutschen Wirtschaft: Arbeitsmarkt in Corona-Zeiten: Kein Nachteil für Frauen von Holger Schäfer, Jörg Schmidt: „Frauen sind per saldo bislang nicht häufiger arbeitslos geworden oder haben seltener eine Beschäftigung aufgenommen als Männer. Hinsichtlich der Kurzarbeit deutet die Branchenverteilung darauf hin, dass Frauen sogar unterproportional betroffen sein könnten.“ Mehr Informationen.

Kalenkoski, Charlene M.; Wulff Pabilonia, Sabrina: Initial Impact of the COVID-19 Pandemic on the Employment and Hours of Self-Employed Coupled and Single Workers by Gender and Parental Status. „This study examines the initial impact of COVID-19 shutdowns on the employment and hours of unincorporated self-employed workers using data from the Current Population Survey. Although the shutdowns decreased employment and hours for all groups, differential effects by gender, couple status, and parental status exist. Coupled women were less likely to be working than coupled men, while single women were more likely to be working than single men. However, fathers of school-age children who remained employed were working reduced hours compared to men without children. Remote work mitigated some of the negative effects on employment and hours.“ Mehr Informationen.

Frodermann, Corinna; Grunau, Philipp; Haepp, Tobias; Mackeben, Jan; Ruf, Kevin; Steffes, Susanne; Wanger, Susanne: Online-Befragung von Beschäftigten: Wie Corona den Arbeitsalltag verändert hat. „Die Covid-19-Pandemie und deren Folgen haben – zumindest temporär – vielfältige Auswirkungen auf das Leben der meisten Menschen. Anhand einer aktuellen Onlinebefragung zeigen wir, wie sich der Arbeitsalltag von Beschäftigten mittelgroßer und großer privatwirtschaftlicher Betriebe in dieser Zeit verändert hat. Dabei geht es insbesondere um Übergänge in Kurzarbeit, Veränderungen bezüglich Arbeitszeit und Arbeitsort, Kommunikation und Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.“ Mehr Informationen.

Geschlechterpolitik in Zeiten von Corona – Ergebnisse einer Umfrage unter den Frauenund Gleichstellungsakteur*innen der außeruniversitären Forschungsorganisationen und Hochschulen. „Im Mai 2020 haben die Allianz der Gleichstellungsbeauftragten der außeruniversitären Forschungsorganisationen (AGbaF) und die bukof gemeinsam eine Umfrage unter den Frauen- und Gleichstellungsakteur*innen in außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Hochschulen durchgeführt. Anlässe hierfür waren die alarmierenden Befunde über die Verstärkung der strukturellen Benachteiligung von Wissenschaftlerinnen und weiterer Statusgruppen in den jeweiligen Organisationen seit Beginn der Corona-Pandemie. Ziel der im Mai 2020 lancierten Umfrage war es, durch standardisierte Nachfragen und damit quantifizierbaren Rückmeldungen eine solide Datenbasis aus den jeweiligen Organisationen zur Gleichstellungssituation und eine Grundlage für gleichstellungsorientierten Handlungsbedarf zu erhalten. Die Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier.“ Mehr Informationen.

Schule während der Corona-Pandemie. Neue Ergebnisse und Überblick über ein dynamisches Forschungsfeld (Detlef Fickermann,  Benjamin Edelstein (Hrsg.)). "Dieses Beiheft der Zeitschrift „DDS – Die Deutsche Schule“ ergänzt das im Juni 2020 erschienene Beiheft „Langsam vermisse ich die Schule …“ – Schule während und nach der Corona-Pandemie und erweitert die Perspektive: In den drei Beiträgen des ersten Teils werden Forschungsbefunde präsentiert, die zum damaligen Zeitpunkt noch nicht vorlagen und die den Stand der Forschung in einigen wichtigen Punkten erweitern. Im zweiten Teil, der den Schwerpunkt dieses Beiheftes bildet, wird anhand einer umfassenden Dokumentation ein Überblick über das neu entstandene und sehr dynamische Forschungsfeld „Schule und Corona“ gegeben. Dies geschieht einerseits anhand von über 80 „Steckbriefen“ zu empirischen Forschungsprojekten, die sich den pandemiebedingten Einschränkungen des Schulbetriebs, dem Fernunterricht und seinen mit Präsenzunterricht kombinierten Varianten widmen sowie andererseits durch eine umfangreiche Bibliografie von bislang zur Thematik erschienenen Veröffentlichungen.
Das Beiheft bietet somit eine breite und schnell zugängliche Informationsgrundlage über Corona-bezogene Forschungsaktivitäten. Es richtet sich daher insbesondere an diejenigen, die Forschungsvorhaben zum Thema „Schule und Corona“ planen, durchführen oder fördern, an thematisch Interessierte aus der Bildungspolitik, der Bildungsadministration und den Schulen sowie natürlich auch an die bildungspolitisch interessierte Öffentlichkeit." Mehr Informationen.

Blogs

Coronarchiv: Ein gemeinsames Forschungsprojekt der Universitäten Hamburg, Bochum und Gießen, das im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 entwickelt wurde und das im Rahmen einer digitalen Plattform Beiträge zu Alltagen unter Covid-19 sammelt. Link zum Projekt: https://coronarchiv.blogs.uni-hamburg.de/

Covid 19 – Center Blog des Cornelia Goethe Centrums für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse der Goethe-Universität Frankfurt am Main. „Gender Studies sind unverzichtbar für die Analyse und Bewältigung aktueller Probleme. In loser Folge beziehen Expert*innen des CGC auf dieser Seite Position zu Herausforderungen durch die Corona Pandemie.“ Mehr Informationen.

Prof. Dr. Sarah Speck: Ungleiche Überlastungen: Who Cares in Times of Crisis? „Dass die mit dem ‚Lockdown’ verbundenen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus SARS-CoV-2 für die ganze Bevölkerung große Entbehrungen und Einschränkungen bedeutet, wurde politisch bereits früh adressiert. Welche Zusatzbelastungen alltäglich dadurch entstehen und wer diese schultert, wurde hingegen kaum thematisiert. Aus Perspektive der Geschlechterforschung zeichnete sich das Bild dessen, was erste Studien nun auch belegen können, bereits ab1 : Der verordnete Rückzug ins Private bedeutet eine immense Mehrarbeit in den Haushalten, die mehrheitlich von Frauen gestemmt wird. Das Homeschooling und die ganztägige Betreuung von Kindern in räumlicher Enge – in den unterschiedlichen Altersgruppen mit verschiedenen Herausforderungen verbunden – bilden nur einen Teil davon…“

In der Pandemie stellt sich die Frage der Systemrelevanz neu – aber die Lösungen gehen auf Kosten der Frauen von Birgit Blättel-Mink. „Die Care-Arbeit, unterbezahlt und größtenteils unsichtbar, erhält in den Zeiten von Corona eine unerwartete Aufmerksamkeit. Die Medien überschlagen sich beinahe in der Würdigung und Anerkennung der Arbeit von Vertreter*innen der Gesundheits- und Pflegeberufe. Die Gesellschaft dankt ihren Care-Arbeiter*innen mit er Einmalzahlung von 500 Euro und einer zugesprochenen Systemrelevanz. Stellvertretend für seine Profession reagiert ein Pfleger mit den Worten „Bitte keine Merci-Schokolade mehr“. Die Frage, die nun zu stellen ist, lautet, ob diese gesellschaftliche „Wertschätzung“ von Pflegeberufen und Care-Tätigkeit in der Pandemie dazu beitragen wird, dass Familien-, Pflege- und Hausarbeit auch in Zukunft den ihr zukommenden Stellenwert in unserer Gesellschaft haben wird. Unnötig zu betonen, dass diese Arbeit zum allergrößten Teil von Frauen erbracht wird.“

24-Stunden-Pflege im Sperrmodus: Care-Migration in Zeiten von Covid 19 von Prof. Dr. Helma Lutz. „Corona macht die Schwächen eines Beschäftigungsmodells sichtbar, das - vergleichbar mit der saisonalen Arbeit von Migrant*innen aus Osteuropa in der Landwirtschaft - auf die ökonomischen Asymmetrien in Europa setzt. Seit der EU-Osterweiterung werden Arbeitskräfte aus dieser Region zu Löhnen eingestellt, die weit unter dem hierzulande geltenden Mindestlohn liegen. 24-Stunden-Care verrichten heute geschätzt 500 000 Migrantinnen, die – von transnational agierenden Agenturen oder über private Netzwerke vermittelt – in deutschen Haushalten pflegebedürftige alte Menschen rund um die Uhr versorgen.“

Blog des Gunda-Werner-Instituts (Feminismus und Geschlechterdemokratie) der Heinrich Böll Stiftung. Mehr Informationen.

Abrupter Rückfall in alte Rollenmuster von Dr. Thomas Gesterkamp. „Millionen Eltern, überwiegend Mütter, wurden über Nacht zu Heimlehrkräften. Auch viele Väter arbeiten von zu Hause aus, sie sind aber weniger engagiert in der Care-Arbeit. Wie eine Pandemie zur Retraditionalisierung führt.“ Mehr Informationen.

Die neue Geschlechterstrategie der EU: Ostmitteleuropäische Frauen werden im Stich gelassen von Elena Zacharenko und Eszter Kováts. „Die Corona-Epidemie fördert die Pflegekrise sowie darunterliegende klassen- und regionalbedingte Ungleichheiten zutage – die neue Strategie der EU bietet jedoch kein Rüstzeug für deren Bewältigung.“ Mehr Informationen.

Misstraut dem neoliberalen Mantra des „Weiter so!“ Kommentar von Uta Meier-Gräwe. „Im Moment wird viel über die Systemrelevanz der Sorgeberufe und ihre finanzielle Aufwertung gesprochen. Damit dies in der Zeit nach Covid-19 nicht vergessen wird, braucht es Einmischung.“ Mehr Informationen.

Wenn Corona auf Piraten und Prinzessinnen trifft Feministischer Zwischenruf von Heide Oestreich. „Erst jetzt machen erste Politikerinnen auf den Notstand in Frauenhäusern aufmerksam - Folgeschäden einer langen, zähen Ignoranz.“ Mehr Informationen.

Blog der Friedrich-Ebert-Stiftung: Corona & Care: Wer kümmert sich? Um wen wird sich
gekümmert - und um wen nicht? Und wen kümmert's? „Die Friedrich-Ebert-Stiftung will mit ihrem neuen Blog „Corona & Care“ einen Raum anbieten, um die gegenwärtige Corona-Situation bezüglich ihrer Auswirkungen auf bezahlte und unbezahlte Sorgearbeit(er_innen) zu beleuchten. Mit der Benennung der vorhandenen Nöte und Bedarfe wollen wir Solidarität unter den Sorgearbeitenden ermöglichen, die sich mit ihrer Situation allein fühlen, und Entscheidungsträger_innen Anregungen bieten für steuernde bzw. nachbesserende Maßnahmen.“ Mehr Informationen.

Ökonomie neu denken! Ein Beitrag von Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe, in dem es um wirtschaftliche Folgen und die Nicht-Berücksichtigung der Care-Arbeit bei politischen Entscheidungen geht: „Nach Corona muss die systemrelevante Care-Arbeit endlich als  fundamentaler Bestandteil unseres Wirtschaftssystems gelten.“ Mehr Informationen.

Familie als Gefahrenort. Beitrag von Asha Hedayati, in dem es um die Zunahme von häuslicher Gewalt in der Corona Pandemie geht: „Die Berliner Anwältin Asha Hedayati zeigt anhand eines Falles aus ihrer Berufspraxis, wie sich Corona auf von Gewalt betroffene Frauen auswirken kann und was einen besseren Gewaltschutz jenseits von Soforthilfen ermöglicht: Geschlechtergerechtigkeit. Mehr Informationen.

Die Corona-Krise als Anstoß für einen doppelten Paradigmenwechsel. Beitrag von Dr. Stefanie Elies: „Jetzt ist das Zeitfenster, die Gesellschaften und die Wirtschaft zu „immunisieren“!“ Thematisiert werden zwei grundlegende Paradigmenwechsel: Einerseits gerechte Entlohnung von Sorgearbeit, andererseits Stärkung der Maßnahmen zur menschlichen Sicherheit. Mehr Informationen.

Bundeszentrale für politische Bildung: Themenseite Coronavirus. „Die Ausbreitung des Coronavirus sowie die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie betreffen derzeit fast alle Aspekte unseres Lebens und stellen die Gesellschaft vor große Herausforderungen. Unsere Themenseite bietet Hintergrundinformationen zu politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen rund um die Pandemie.“ Mehr Informationen.

Corona-Krise: Was sind soziale Folgen der Pandemie? Von den Auswirkungen der weltweiten Corona-Krise sind auch in Deutschland nicht alle Menschen gleichermaßen betroffen. Ein Interview mit dem Soziologen Jan Paul Heisig über unterschiedliche Risiken und Folgen von Kurzarbeit, Schulschließungen und Einsamkeit. Mehr Informationen.

Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen e.V. (bukof): Corona: Gleichstellung und Hochschule in der Pandemie. Die Seite beinhaltet einige Links zu externen Seiten und sammelt Informationen zum Thema „Gleichstellung und Hochschule“ in Corona-Zeiten. Mehr Informationen.

blog interdisziplinäre geschlechterforschung. Die Notwendigkeit einer feministischen Analyse der Corona-Krise. Mehr Informationen.

blog interdisziplinäre geschlechterforschung. Pandemie // Corona und intersektionale Ungleichheit in Gesellschaft und Wissenschaft. Mehr Informationen.

Beispielhafte Artikel: 

  • Brunsbach, Sandra/Weber, Ines: Pandemie // Karriere von Wissenschaftlerinnen? Nur ohne Kind(er)!. Mehr Informationen.
  • Yavuz, Sedagul: Pandemic // The Anti-Gendered Face of the Corona Crisis: The Case of Turkey. Mehr Informationen.
blog interdisziplinäre geschlechterforschung. Schönpflug, Karin // A feminist economics view on racialized, gendered, and classed effects of the COVID-19 crisis. Mehr Informationen.
blog interdisziplinäre geschlechterforschung. Wolff, Kerstin // Prostitution unter Corona: Was die Pandemie auch lehren kann. Mehr Informationen.
blog interdisziplinäre geschlechterforschung. Gilges, Giovanna; Hofstetter, Joana Lilli. Pandemie // Sexarbeit und Corona: Die Pandemie als Druckmittel der Verdrängung. Mehr Informationen.
Soz Päd Corona. Der sozialpädagogische Blog rund um Corona. Mehr Informationen.

meintestgelände. Das Gendermagazin. In eigenen Texten, Raps, Songs, Videos, Poetry Slam-Texten oder Comics veröffentlichen junge Menschen Beiträge zu Geschlechterfragen (und Corona). Mehr Informationen.

Blog zum Buch von Michael Volkmer und Karin Werner (Hg.) Die Corona-Gesellschaft – Analysen zur Lage und Perspektiven für die Zukunft. „Die Corona-Pandemie hat die Gesellschaft abrupt verändert – und ihre Folgen werden lange nachwirken. Zu Beginn beherrschte die Expertise der Virologie die öffentliche Debatte. Angesichts der Tragweite der Veränderungen ist jedoch klar, dass auch sozial- und kulturwissenschaftliche Sichtweisen auf die Pandemie unverzichtbar sind, denn: Die Corona-Krise ist eine gesellschaftliche Krise. Jenseits von Ansteckungs- und Mortalitätsraten hat sie tief greifende Auswirkungen auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das alltägliche Leben der Menschen.“ Mehr Informationen.

Krohn, Phillip (2020) Retraditionalisierung? Care-Arbeit und Geschlechterverhältnisse in der Corona-Krise – Essay. APUZ 45/2020 Care-Arbeit. Mehr Informationen.

Altenstädter, Lara; Klammer, Ute; Wegrzyn, Eva: Corona verschärft die Gender Gaps in Hochschulen. Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut. Mehr Informationen.

Beiträge und Podcasts

SWR 2

Kinder, Küche, Corona – Was macht die Pandemie mit dem Geschlechterverhältnis? Es diskutieren: Robert Franken (Gründer der Bewegung & Male Feminists Europe), Jana Hensel (Autorin und Journalistin) Prof. Dr. Katja Möhring (Soziologin Universität Mannheim) Moderation: Doris Maull. Mehr Informationen. 

Deutschlandfunk Kultur

Podcast: Rückfall in alte Geschlechterrollen? Prof. Dr. Sabine Hark. „Kein normaler Schulbetrieb bis zu den Sommerferien, Kitaöffnungen nur schrittweise: Die Corona-Pandemie verlangt Eltern einiges ab. Die Situation trifft vor allem Alleinerziehende – und das sind in den meisten Fällen Frauen. Werden Mütter wieder in klassische Rollenklischees gedrängt? Verschärft sich die ohnehin vorhandene Ungleichheit? Und gibt es jetzt eine breitere Bewegung dafür, endlich bessere Bedingungen für die so genannten Frauenberufe zu schaffen? Darüber sprechen wir mit der Soziologin Sabine Hark.“ Mehr Informationen.

Folgen der Coronakrise - Rennefanz: Gefahr eines Rückfalls in klassische Rollenmuster. „Sabine Rennefanz im Gespräch mit Änne Seidel: Die Autorin Sabine Rennefanz beobachtet bei Familien in der Coronakrise, dass Frauen und Männer wieder in klassische Rollenklischees zurückfallen. Auch gesellschaftlich würden Frauen die Krise viel stärker tragen, da sie oft in Berufen wie der Pflege, der Erziehung oder im Einzelhandel arbeiteten.“ Mehr Informationen.

Politisches Feuilleton: Frauen in patriarchalen Systemen, Daheim ist es nicht am schönsten von Jasamin Ulfat-Seddiqzai. „Corona zwingt uns derzeit, zu Hause zu bleiben. Für Frauen in patriarchalen Systemen ist das oft Alltag. Wer das Konzept „Häuslichkeit“ als Chance feiert, sollte besser noch mal nachdenken, meint die Literaturwissenschaftlerin Jasamin Ulfat-Seddiqzai.“ Mehr Informationen.

Frauen in der Wissenschaft: Wissenschaftliche Karriereambitionen werden „mit Männlichkeit verknüpft“. „Die Genderforscherin Heike Mauer hat im Dlf für ein Umdenken in der Wissenschaft plädiert. Frauen würden noch immer benachteiligt, hätten weniger Karrierechancen und veröffentlichten seltener wissenschaftliche Beiträge. Das liege nicht zuletzt an einem veralteten Bild, das viele Hochschulen von Frauen hätten. Heike Mauer im Gespräch mit Stephanie Gebert auf Deutschlandfunk.de. Mehr Informationen.

TAZ: Podcast „We care!“:Who cares? We care! „Wer tröstet? Wer kümmert sich? Wer sorgt sich? Wer übernimmt Verantwortung dafür, dass unsere Beziehungen funktionieren? Nicht erst seit der Krise zeigt sich: Es sind vor allem Frauen und Queers, die diese emotionale Arbeit leisten. Der taz Podcast soll sich insbesondere diesem Teil von Care-Arbeit widmen, der oftmals unsichtbar bleibt. Journalistin Sarah Ulrich wird monatlich mit eingeladenen Personen unterschiedliche Perspektiven auf das Thema diskutieren und dabei auch der Frage nachgehen, wie wir unsere Fürsorge- Strategien (nicht nur in der Krise) stärken und gerechtere Verteilung von Care erreichen können.“ Mehr Informationen.

1. Folge: Magrit Brückner: Was ist eigentlich emotionale Arbeit? „In der ersten Folge unseres neuen feministischen Podcast sprechen wir mit Soziologin Margrit Brückner darüber, was emotionale Arbeit oder Beziehungsarbeit und Fürsorge sind, wie grundlegend diese Arbeit für das Funktionieren unserer Gesellschaft sind und warum es vor allem Frauen und Queers sind, die diese meist unsichtbare und unbezahlte Arbeit leisten. Außerdem ist die Folge ein Plädoyer für radikale Selbstfürsorge, emanzipatorische Beziehungspraxis und ein gesellschaftliches Umdenken in der Sorgestruktur.“ Mehr Informationen.

Podcast: Friedrich-Ebert-Stiftung, Care Arbeit - Wer kümmert sich? Und wen kümmert`s. „In den letzten Wochen und vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Corona-Situation ist die Care Arbeit in den Fokus gerückt. Endlich, so scheint es. Viel ist die Rede von Anerkennung, Systemrelevanz, Umbruch, bessere Arbeitsbedingungen. Boni für den Pflegebereich sind eingeplant. Aber reicht das? Welche konkreten Reformen sind angedacht? Welche konkreten Maßnahmen braucht es, um Menschen im Care-Bereich zu unterstützen? Welche Auswirkungen auf bezahlte und unbezahlte Sorgearbeit(er_innen) hat die neue Situation? Wie sieht Solidarität bezüglich Care Arbeit aus? Welche Risiken und Nebenwirkungen zieht die gegenwärtige Corona-Krise, insbesondere aus einer Geschlechter-Perspektive nach sich, die oft auch eine Sorgearbeits-Perspektive ist? Welche Personengruppen tragen welche unterschiedlichen Lasten und Pflichten in dieser Zeit?“ Mehr Informationen.

Der lange Weg aus der Krise von Jutta Allmendinger. „Die in den vergangenen Wochen unabhängig voneinander erhobenen Daten der WZB-Studie zum Alltag in Corona-Zeiten, des Soziooekonomischen Panels und der Mannheimer Corona-Studie zeigen die Realität unter dem Brennglas: die Lebenssituation vieler Familien mit kleinen Kindern in Deutschland. Sie belegen eine Rollenverteilung zwischen Müttern und Vätern, die jener in der Generation unserer Eltern und Großeltern entspricht – und die wir nicht mehr für möglich gehalten hätten. Zumindest all jene von uns, die mit viel Geduld optimistisch nach vorne geblickt haben, voller Vertrauen in die Kraft eines neuen, egalitären Rollenverständnisses und die Umsetzung des in allen Befragungen geäußerten Strebens junger Menschen – Frauen wie Männern – nach Gleichberechtigung.“ Mehr Informationen.

Corona Gespräche. Das Format der Corona-Gespräche entstand angesichts der digitalen Umstellung der Universität im Zusammenhang mit der Verbreitung des Corona-Virus. In einem wöchentlichen digitalen Gespräch (jeden Donnerstag) werden Aspekte und Folgen der gegenwärtigen Krise aus einer erziehungswissenschaftlichen Perspektive reflektiert und diskutiert. Damit wird u.a. die Absicht verfolgt, die Auseinandersetzung mit den gegenwärtigen Verhältnissen zu suchen, unter denen wir unseren Alltag verbringen und so auch unser erziehungswissenschaftliches Studium und unsere Lehre absolvieren. Mehr Informationen. 

Knauf, Helen: Corona – Familien am Limit (Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.Berlin Informationen & Recherchen) „Die Corona-Krise hat durch den Lockdown unmittelbare Auswirkungen auf das Leben der 11,4 Millionen Familien in Deutschland. Die Schließung von Kindertageseinrichtungen und Schulen, die Notwendigkeit zum Homeoffice, die Kontaktsperre und die Sperrung von Spielplätzen und anderen öffentlichen Einrichtungen haben den Alltag von Familien tiefgreifend verändert. Diese Auswirkungen spiegeln sich deutlichin Familienblogs wider. Sie eröffnen in dieser ungewöhnlichen Situation einen differenzierten und zugleich unmittelbaren Zugang zu den Perspektiven und Erfahrungen von Eltern. Um einen Einblick in den Familienalltag in dieser Ausnahmesituation zu erhalten, wurden in einer empirischen Untersuchung Familienblogs analysiert.“ Mehr Informationen.

Video-Kompendium „De-/Gendering Corona: Kritische Geschlechterforschung und die Corona-Pandemie“. Die Effekte der Corona-Pandemie auf die Geschlechterverhältnisse waren und sind immer wieder Thema medialer Auseinandersetzungen. Trotzdem werden Geschlechterforscher*innen bzw. Wissenschaftler*innen im Feld der kritischen Geschlechterforschung nur bedingt als „Expert*innen der Krise“ angerufen. Aus diesem Grund wurde das vorliegende Video-Kompendium De-/Gendering Corona initiiert. Es ist eine Sammlung unterschiedlicher Stimmen, Analysen und Perspektiven von Wissenschaftler*innen, Studierenden und Aktivist*innen der Universität Innsbruck. Die einzelnen Beiträge zu den vergeschlechtlichten Implikationen und Effekten der Corona-Pandemie spiegeln somit die individuellen Positionen und Zugänge der jeweiligen Sprecher*innen wieder, zeigen aber auch die disziplinäre, thematische als auch theoretisch-epistemologische Vielfältigkeit der Gender Studies auf. Mehr Informationen.

Müssig, Magdalena/Goetzke, Louka Maju: Familismus in der Coronakrise, in: Blogreihe #8: Soziologische Impulse während Corona/Familie/Krisen, Umbrüche und Wandel. Mehr Informationen.
 
Betrifft Mädchen 1/2021 - Corona! Mehr Informationen.
Femina Politica 2/2020: Politiken der Generativität und Reproduktive Rechte. Mehr Informationen.

Zeitungsartikel und Dokumentationen

Familie in der Corona-Krise: Die Frauen verlieren ihre Würde von Jutta Allmendinger. „In der Krise erleben wir einen Rückfall auf eine Rollenteilung wie zu Zeiten unserer Großeltern. Alle Staatshilfen müssen überprüft werden, ob sie auch den Frauen helfen.“ Mehr Informationen.

Care-Arbeit: Gleichberechtigung muss wehtun von Daniel Gerhardt. „Corona macht die ungleiche Verteilung von Care-Arbeit sichtbar. Und selbst progressive Väter nutzen die Elternzeit lieber, um feministisch zu twittern, statt zu handeln.“ Mehr Informationen.

Gender Gap im Konjunkturpaket: Dem Backlash ausgeliefert. „Die Corona-Krise ist eine Gender-Krise. Trotzdem spielt geschlechtergerechte Budgetierung keine Rolle im Konjunkturpaket der GroKo. Geht’s noch?“ Mehr Informationen.

Mütter und Familien in der Corona-Krise: Nicht systemrelevant. „Wir haben uns auf eine Infrastruktur verlassen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglicht. Die wird derzeit mit Füßen getreten.“ Mehr Informationen.

Frauen trifft Krise besonders hart. „Wir haben eine große Untersuchung gemacht mit über 7000 Befragten. Wenn man nach der Lebenszufriedenheit und der Arbeitszufriedenheit fragt, sind die jungen Mütter diejenigen, wo der Ausschlag am dramatischsten ist“, erklärt Allmendinger im Interview.“ Mehr Informationen.

Belastung in Corona-Krise – Giffey sieht Rückschritt bei Gleichstellung. „Wir erleben jetzt häufiger einen Rückfall in traditionelle Rollenbilder.“ Mehr Informationen.

Die Home-Sorge – Die Arbeit und das private Leben verschwimmen. Aber die Wohnung war immer schon ein Ort voller Arbeit: vor allem für Frauen von Agnes Striegan. „Was ist also von dem Hinweis zu halten, es sei auch im Home-Office wichtig, Arbeit und Privates zu trennen? Dass es in Ordnung sei, sich in der Mittagspause Zeit zum Kochen zu nehmen? Arbeit, Kochen und Privates sind oft dasselbe. Das Home-Office müsse abends ein Ende kennen, heißt es - Hausarbeit aber kennt keines. Und wem im Home-Office die Kolleginnen und Kollegen fehlen – früher fragten sich Feministinnen, wie Frauen überhaupt gemeinsam für ihre Rechte einstehen sollen, wenn sie einander nicht bei der Arbeit sehen.“ Mehr Informationen.

Kinder, Küche, Corona – Die Krise ist die Bühne des Patriarchats von Carlolin Wiedemann (Soziologin und Publizistin). „Am krassesten zeigt sich dieser Unterschied in heterosexuellen Paarhaushalten mit Kindern, also in der Kleinfamilie. Dazu, wie sich diese Situation in Zeiten von Corona und Kita-Schließungen verschärft, gibt es noch keine Studien. Doch Herausgeberinnen wissenschaftlicher Zeitschriften vermelden, dass Einreichungen von Männern in den vergangenen Wochen um 50 Prozent gestiegen sind, während Wissenschaftlerinnen quasi überhaupt keine Texte mehr vorlegen. Das erklärt sich wohl auch dadurch, dass letztere zu Hause mit den Kindern beschäftigt sind – egal in welchem Fach sie sich habilitiert haben. Männer denken hingegen offensichtlich eher, sie müssten anderen die Welt erklären.“ Mehr Informationen.

Times Higher Education. Pandemic lockdown holding back female academics, data show. Mehr Informationen.

Nature Index. Philippe Vincent-Lamarre, Cassidy R. Sugimoto, Vincent Larivière: The decline of women's research production during the coronavirus pandemic. Preprints analysis suggests a disproportionate impact on early career researchers. Mehr Informationen.

Diversität und Inklusion geraten aus dem Blick. Interview von Monika Probst mit Annika Spahn, wissenschaftliche Mitarbeiterin im hochschulweiten Projekt „Gender als Handlungskompetenz und transdisziplinäre Analyseperspektive – Soziale Innovation in Studium und Lehre“. Mehr Informationen.

Times Higher Education. Women in science are battling both Covid-19 and the patriarchy. „The pandemic has worsened longstanding sexist and racist inequalities in science pushing many of us to say ‘I’m done’, write 35 female scientists.“ Mehr Informationen.

Emanzipation in der Krise: Die beste Zeit für Frauen, um sich aufzulehnen. Weniger Einkommen und mehr Sorgearbeit: Frauen erleben in der Krise eine mehrfache Lose-Situation. Dagegen braucht es ordentlich Gegengewicht! Eine Kolumne.“ Eine Kolumne von Hatice Aykün auf tagesspiegel.de. Mehr Informationen.

Corona-Krise vergrößert Lohnlücke zwischen Männern und Frauen. „Erwerbtätige Mütter tragen die Hauptlast der Krise. Meist sind sie es, die ihre Arbeitszeit reduzieren, um die Kinder zu betreuen – mit schwerwiegenden Folgen für ihre Erwerbsverläufe.“ Mehr Informationen.

Sorgearbeit in der Corona-Krise: "Vom Lächeln der Menschen füllt sich mein Kühlschrank nicht". Tlusty, Ann-Kristin; Meyer, Julia (07.12.2020) Zeit Online. Frauen leisten auch in der Corona-Pandemie mehr Sorgearbeit als Männer, beruflich und privat. Wie geht es ihnen damit? Wir haben mit Leserinnen gesprochen. Mehr Informationen. 

Die Zeitschrift Feminist Studies beschäftigt sich seit 1972 mit sozialen und politischen Themen, die die Geschlechterverhältnisse der Vergangenheit und Gegenwart kritisch hinterfragen und ihre Voraussetzungen und Bedingungen untersuchen. Die aktuelle Ausgabe knüpft an die Herausforderungen unserer Zeit an und stellt Fragen zu Corona und den gesellschaftlichen Implikationen aus globaler und intersektionaler Perspektive. Die Zeitschrift ist z.B. über Jstor zu beziehen und kein Standard Angebot der Universität Paderborn, jedoch lohnt sich ein Blick über Jstor selbst, da die Datenbank spezielle Zugänge während der Pandemie offeriert. Mehr Informationen. 
"The Importance of Queer Safe Spaces in Times of Corona" (Elena Schaetz), in: GAMSzine No 2 - Summer 2021. Mehr Informationen.
"Die schlechte Nachricht: Niemand muss zurück an den Herd – Corona und Gleichstellung" von Lena Böllinger, in: ZEIT Online. Mehr Informationen. 

Veröffentlichungen/Themenhefte/Journale

onlinejournal kultur&geschlecht #26 Diese Ausgabe des "onlinejournal kultur&geschlecht legt einen Schwerpunkt auf die inzwischen seit einem Jahr andauernde Corona-Pandemie, die aus einer medienkulturwissenschaftlichen Perspektive zahlreiche neue Fragen aufwirft, die einer dringenden Bearbeitung bedürfen. So erscheint die Pandemie als Katalysator für das rapide Erstarken des Phänomens des digitalen Faschismus, ebenso wie sie als Grundbedingung für eine veränderte Arbeitssituation wirkt, die geschlechtsspezifische Ungleichheiten wie bspw. die Gender Pay-Gap weiter verstärkt. Ergänzt wird die Ausgabe von einer Diskussion aktueller queertheoretischer Perspektiven auf Männlichkeiten sowie einer Analyse der gesellschaftspolitischen Rolle von Modezeitschriften in der DDR." Mehr Informationen.

"Corona. Pandemie und Krise. APuZ Edition", Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung – "Die Edition versammelt zum einen Texte, die seit August 2020 zur Corona-Pandemie und -bekämpfung und all ihren Folgen in unterschiedlichen Ausgaben von "Aus Politik und Zeitgeschichte" erschienen sind, teils aktualisiert, teils mit einem Postskriptum versehen, teils unverändert wiederabgedruckt. Zwei weitere Beiträge stammen aus der 2015 erschienenen Ausgabe "Seuchen", hier nun in aktualisierter und erweiterter Form. Zudem wurden für diese Edition neue Beiträge verfasst." Mehr Informationen.

Petitionen

Mehrfachbelastungen für Wissenschaftler*innen mit Care-Verpflichtungen dürfen nicht ignoriert werden! Kritische Stellungnahme zur Änderung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) aufgrund der Covid-19-Pandemie vom 22.04.2020. Mehr Informationen.

Internetseiten mit Zusammenstellungen von Beiträgen zu Geschlechterperspektiven auf die Corona Krise

Übersichtsseite des Gendercampus Sachsen-Anhalt. Zusammenstellung von Beiträgen zu Geschlechterperspektiven auf die Corona Krise: CORONA & GENDER, KAMPAGNE #FEMPOWERing, Webseiten, Sammlungen & Dossiers, Artikel & Blogeinträge, Gleichstellung an Hochschulen, Podcasts & Videos zu Corona aus Gender- und Queerperspektiven, Wissenschaftliche Analysen & Studien, Stellungnahmen, Positionen & Petitionen. Mehr Informationen.

European Institute for Gender Equality. „This webpage aims to raise awareness about some of the gendered impacts that Covid-19 is having on our society. The information draws on EIGE’s existing research and gender statistics to highlight the different realities that women and men could be facing in light of this pandemic. It also puts forward ideas for policymakers to ensure that the gender perspective is not forgotten when it comes to making important decisions during and after the pandemic that will affect the lives of every citizen.“ Mehr Informationen.

Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) (GESIS Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften): Zusammenstellung aus dem CEWS-Journal: Materialsammlung: COVID-19 Pandemie und Geschlecht, S. 11-23. Mehr Informationen.

Genderblog der Humboldt Universität zu Berlin: Gender Studies und Corona. „Welche Bedeutung haben Gender und andere interdependent verknüpften Machtverhältnisse, wie Rassifizierungsprozesse, Klasse und körperliche Normen beziehungsweise ability in dieser Krise? Die Auswirkungen des Coronavirus, so unsere Sicht, verlaufen quer durch diese Verhältnisse, mit gravierenden Auswirkungen, vor allem für Menschen, die negativ von Machtverhältnissen betroffen sind. Das sind beispielsweise Menschen, die feminisierte und migratisierte Berufe ausüben, die zum Beispiel Pflegearbeiten leisten oder in anderen medizinischen Berufen angestellt sind, Beschäftigte in der Grundversorgung (Wasser, Strom, Nahrungsmittel), Menschen mit kleinen Kindern oder in prekären Wohnsituationen und Arbeitsverhältnissen, die nun Kurzarbeiter_innengeld erhalten oder ihre Arbeit verloren haben. Diese Themen sind Gegenstand der Geschlechterstudien – sie sind aktueller und gesellschaftlich breit diskutierter als je zuvor.“ Mit einer Linksammlung zu Corona und Machtverhältnisse. Mehr Informationen.

Soziologisches zur Pandemie in loser Folge. „Einerseits schränken die behördlichen Anordnungen den universitären Lehr- und Forschungsbetrieb empfindlich ein. Andererseits erfreut sich soziologische Expertise angesichts der ebenso schlagartigen wie tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen und den damit verbundenen, einstweilen noch nicht absehbaren Folgewirkungen einer ungeahnten Aufmerksamkeit. Dem Bedürfnis nach Orientierung und der entsprechenden Nachfrage korrespondiert auf der anderen Seite ein breites Angebot an wissenschaftlicher Gesellschaftsbeobachtung. Davon zeugen schon jetzt die zahlreichen Stimmen aus der Disziplin, die in den Medien zu Wort kommen. Wir dokumentieren diese Entwicklungen auf Soziopolis in loser Folge mit Übersichten über ausgewählte Aufsätze, Artikel und Berichte sowie durch kürzere themenbezogene Essays. Im Bereich Guck und Horch finden sich ergänzend dazu Podcasts zu einer aktuellen Vortragsreihe des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung mit Bezug zur gegenwärtigen Pandemie.“ Mehr Informationen.

Soziologisches zur Pandemie II, Eine Sammlung aktueller Wortmeldungen von Tanja Carstensen, Imke Schmincke, Isabel Klein. „Da rund um Covid-19 und die sozialen Folgen eine ganze Reihe an Themen mit deutlichem Gender-Bezug auftauchen – darunter die (medizinsoziologisch wichtige) Beobachtung, dass nach bisherigen Zahlen die Mortalitätsrate bei an Covid-19 erkrankten Männern sehr viel höher ist als bei Frauen – und in Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln zudem bereits seit Mitte März verschiedene Aspekte zum Thema Gender diskutiert werden, halten wir eine „Übersicht aktueller Wortmeldungen“ aus diesem Bereich für mehr als angebracht. Daher wollen wir hier in einem ersten Aufschlag geschlechtersoziologische Schlaglichter thematisch zusammentragen und geschlechtertheoretische Erkenntnisse und Perspektiven verdeutlichen, die für die soziologische Analyse sowie den gesellschaftlichen Umgang mit der Krise hilfreich sein können.“ Mehr Informationen.

Genanet, Leitstelle Gender, Umwelt, Nachhaltigkeit. Zusammenstellungen von Artikeln, Genderanalysen, Empfehlungen und Statements. Mehr Informationen.

Stellungnahme der drei Organisationen „GenderCC – Women for Climate Justice“, „genanet – Leitstelle Gender | Umwelt | Nachhaltigkeit“ und „LIFE – Bildung | Umwelt | Chancengleichheit“ zu Gender Studies, der Corona Pandemie und des Klimawandels miteinander in Verbindung gesetzt. Mehr Informationen.

Stabstelle der Gleichstellung der Universität Hamburg: Geschlechterperspektiven auf die Corona-Pandemie. Sammlung von Studien und Artikeln. Mehr Informationen.

Landesfrauenrat Berlin: Corona Dossier. „Nicht erst seit Corona ist klar, dass es beim Thema Gleichstellung noch einige Baustellen gibt. Doch unter dem Corona-Brennglas wird deutlich, wie groß die Schieflage wirklich ist. Die letzten Monate haben gezeigt, wie es um die Gleichstellung steht, wenn soziale und öffentliche Infrastrukturen wegfallen. Das ist beängstigend. Während der Krise werden Frauen unfreiwillig in alte Rollenmuster gedrückt und gebeten Home-Office, Home-Schooling und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen. Gleichzeitig wird die sichtbare Last der Krise hauptsächlich von Frauen getragen, denn die sogenannten systemrelevanten Berufe werden insbesondere von Frauen ausgeübt. Während die Frauen in der Versorgung und Pflege verschwinden, regiert in der Öffentlichkeit die Männerwelt. Das wurde inzwischen auch durch eine Studie der MaLisa-Stiftung (Wer wird in Krisenzeiten gefragt?) und der Corona-Stellungnahme der Leopoldina deutlich.“ Mehr Informationen.

Frauenrat: Berliner Erklärung: Rückschritte Verhindern – Gleichstellung in der Corona-Krise weiter voranbringen! Mehr Informationen.

Philipps Universität Marburg Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung. Feminismus & Corona. Links, Veranstaltungshinweise, Studien, Publikationen und vieles mehr über die Corona-Krise aus einer feministischen Perspektive. Mehr Informationen.

Mendeley Public Group: Gender and COVID-19 „A collection of research, studies and other references covering the sex and gender dimensions of the COVID-19 pandemic, caused by the SARS-CoV-2 coronavirus.“ Mehr Informationen.