Im Wintersemester 2019 beginnt ein neuer thematischer Abschnitt unsere Theoriekolloquiums. Wir wollen uns dem Komplex des Erinnerns und Gedenkens widmen. Begriffe wie Geschichtskultur und Erinnerungskultur werden dabei ebenso im Mittelpunkt stehen wie ihr Verhältnis zur Geschichtswissenschaft.
Nachdem wir mithilfe des Textes von Rüdiger Pohl die Konstruktivität menschlicher Erinnerung problematisiert haben, wollen wir uns nun Lösungsmöglichkeiten für dieses Problem widmen.
Deshalb lesen wir „Der Schleier der Erinnerung“ von Johannes Fried (Ders.: Der Schleier der Erinnerung. Grundzüge einer historischen Memorik. München 2004.). Er versucht, die Erkenntnisse der Neurowissenschaften über die Funktionsweise des menschlichen Gehirns zu nutzen, um Geschichtswissenschaft und Naturwissenschaft zu einer neurokulturellen Geschichtswissenschaft zu verknüpfen. Frieds Ansatz wurde innerhalb seiner Disziplin, der Mediävistik, und auch von einer breiten Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. An diese Tradition werden wir anknüpfen.
Das nächste Treffen findet am 3. Dezember. um 20 Uhr im Geschichtstreff (N4.319) auf N4 statt. Interessenten jeder Fachrichtung und jedes Studiengangs (Bachelor, Master und darüber hinaus) sind eingeladen, mitzudiskutieren und ihre Gedanken einzubringen.