Datum: Dienstag, 19.07.2016
Uhrzeit: 14.00 - 16.00 c.t.
Raum: W 1.101
Zum Vortrag:
Die gegenwärtigen Bestattungsarten sind vielfältig. Neue Beisetzungsorte stellen den Menschen vor bisher ungewohnte Entscheidungen. In nur einer Generation hat sich die jahrtausendealte rituelle Sicherheit des kirchlich geprägten Handlungsablaufes, der nach dem Tod üblich war, aufgelöst. Heutzutage sind mehr denn je Eigenverantwortlichkeit und persönliche Gestaltung des Geschehens nach dem Tod gefragt. Barbara Happe deckt die Ursprünge der heutigen Begräbnisformen auf und verfolgt die jahrhundertelangen Prozesse, die zur Vielfalt der heutigen Grabkultur führten. So ist beispielsweise der Friedwald als „neuer“ Bestattungsort bereits von Martin Luther als Grab „ymm Walde“ angedacht worden.
Zu dieser Veranstaltung sind alle Interessenten herzlich eingeladen.
Zur Person:
Barbara Happe studierte Sozialpädagogik, Politikwissenschaft, Kunstgeschichte und Empirische Kulturwissenschaft in Tübingen. Sie wurde mit einer Arbeit über die Entwicklung der deutschen Friedhöfe von der Reformation bis 1870 im Fach Empirische Kulturwissenschaft an der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Universität Tübingen promoviert. Sie ist freiberuflich als Kulturwissenschaftlerin tätig, unter anderem als Lehrbeauftragte der Universitäten Zürich und Tübingen, sowie als freie Mitarbeiterin der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal (AFD) – Zentralinstitut und Museum für Sepulkralkultur in Kassel und des Landesamtes für Denkmalpflege in Erfurt. Auch ist sie Kuratorin von Kunstausstellungen im Alten Straßenbahndepot in Jena z.B. Frank Stella, Peter Halley und aktuell ROTRAUT.