Anne Kathrin Westphal (Paderborn): MA-Arbeit: Genderstereotype in der BDM-Postille "Das deutsche Mädel"

Am Dienstag, den 27.06.2023, 16:15 Uhr (Raum L 2.201) stellt Anne Kathrin Westphal aus Paderborn im Rahmen des gemeinsamen Kolloquiums der Neueren/Neuesten und der Zeitgeschichte ihr Masterarbeit-Projekt vor.

Für die Zukunft des nationalsozialistischen Reichs wurde der Jugend eine zentrale Stellung in der Volksgemeinschaft zugeschrieben, wobei die schulischen sowie außerschulischen Erziehungsorganisationen geschlechtsspezifisch ausgerichtet waren. Der ab Februar 1933 publizierten Monatszeitschrift des BDM „Das Deutsche Mädel“ kam hierbei eine zentrale Rolle zu, wurden doch in propagandistischer Manier ideologische Wertvorstellungen und geschlechtsspezifische Rollenbilder an die heranwachsenden Mädchen herangetragen. Mit dem Ziel, die weibliche Jugend für die übergreifenden Zwecke des Regimes nutzbar zu machen und damit in die „Volksgemeinschaft“ einzugliedern, ging auch eine gewisse Form der Emanzipation aus traditionellen Familienordnungen einher. Dies wirft Fragen einer möglichen ambivalenten Deutung geschlechtsspezifischer Rollenvorstellungen der weiblichen Jugend zu Zwecken der nationalsozialistischen Herrschaftserhaltung auf.

Der Vortrag thematisiert diese konstruierten Formen von Weiblichkeit und damit einhergehende Vorstellung eines „idealtypischen BDM-Mädels“ vor dem Hintergrund sich wandelnder gesellschaftlicher Bedingungen für Frauen während des Zweiten Weltkrieges.

Interessierte sind herzlich eingeladen!