Auch beinahe 80 Jahre nach Kriegsende ebbt das Interesse am Zweiten Weltkrieg nicht ab - ganz im Gegenteil. Auf der größten Plattform für Langforn-Content ist Geschichte zwar ein Nischenfeld, innerhalb dieser Sparte können Creators, die sich mit dem Zweiten Weltkrieg beschäftigen, allerdings über Millionen von Klicks berichten. Sie erreichen somit ein gewaltiges Publikum und können mit Recht als entscheidende Multiplikator:innen von Geschichtsbildern betrachtet werden.
Doch wie unterscheidet sich eigentlich die Geschichtsbildproduktion auf einer aufmerksamkeitsökonomisch strukturierten Plattform wie YouTube, deren entscheidende Erfolgskriterien keineswegs Realitätsverwiesenheit und möglichst lückenlose Quellenaufarbeitung oder -interpretation sind, sondern viel mehr Vermarktbarkeit und Profitoption?
Dieser Vortrag stellt sich diesen Fragen und untersucht anhand einiger Beispiele das Feld der (De-)Thematisierung der Kriegsverbrechen durch die Nationalsozialisten.
Der Vortrag findet im Rahmen der Ringvorlesung der Arbeitsbereiche NNG und ZG im Raum E0.143 statt. Insgesamt acht Historiker*innen geben uns Einblicke in ihre laufenden Forschungsprojekte. Alle an Geschichte Interessierten sind zum Zuhören und Mitdiskutieren jederzeit willkommen.