Ausgangspunkt des Vortrags ist die Beobachtung, dass ein signifikanter Teil der vor 1933 erschienenen programmatischen Hauptschriften aus dem Umfeld der nationalsozialistischen Bewegung explizit oder implizit entlang einer (auto-)biographischen Erzählung entwickelt wird. Dieser Umstand hat in den beiden in diesem Kontext zunächst einmal einschlägigen Disziplinen – den Geschichtswissenschaften und den Literaturwissenschaften – bisher erstaunlicherweise kaum Beunruhigung ausgelöst.
Hier wird der Vortrag ansetzen und konzentriert die Funktion des autobiographischen Erzählens im Kontext des nationalsozialistischen Politikverständnisses in den Blick nehmen. Leitend ist dabei die These, dass zwischen autobiographischem Narrativ einerseits sowie wichtigen Elementen und bestimmten Strukturen – oder kurz: dem Design – der NS-Weltanschauung in ihren verschiedenen Spielarten andererseits ein signifikanter Zusammenhang besteht und dies weitreichende Konsequenzen für u.a. Aspekte der politischen Mobilisierung wie auch der politischen Praxis hat.
Der Vortrag findet im Rahmen der Ringvorlesung der Arbeitsbereiche NNG und ZG im Raum O1.224 statt. Insgesamt sieben Historiker*innen geben uns Einblicke in ihre laufenden Forschungsprojekte. Alle an Geschichte Interessierten sind zum Zuhören und Mitdiskutieren jederzeit willkommen.