Dr. Brahim Moussa (Universität Carthage/Tunesien) erhält ein Georg Forster-Forschungsstipendium für erfahrene Wissenschaftler von der Alexander von Humboldt-Stiftung, mit dem er am Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Paderborn forschen wird. Betreuer ist Prof. Dr. Michael Hofmann. Das nach dem Schriftsteller und Weltreisenden Georg Forster benannte Stipendium richtet sich an Postdoktoranden und erfahrene Wissenschaftler aus Entwicklungs- und Schwellenländern.
Herr Dr. Moussa hat von 1997 bis 2001 an der Universität La Manouba in Tunesien Deutsch auf Diplom (Maîtrise) studiert. Nach dem Abschluss im Jahr 2001 hat er ein Exzellenzstipendium der tunesischen Regierung für die Fortsetzung des Studiums in Deutschland bekommen. Im Jahr 2004 hat er das Magisterstudium in den Fächern Germanistik und Allgemeine Sprachwissenschaft an der Universität Münster abgeschlossen. Anschließend hat er bei Professor Moritz Baßler zum Thema Heterotopien im poetischen Realismus promoviert und 2011 den Promotionsstudiengang abgeschlossen. Seit 2010 ist er am Hochschulinstitut für Sprachen in Tunis (ISLT) an der Universität Carthage tätig, zunächst als Assistent, dann seit 2014 als Assistenzprofessor für Literaturwissenschaft und Übersetzung. Seine Forschungsschwerpunkte sind Literatur des Realismus, historische und parahistorische Literatur sowie postkoloniale Literaturwissenschaft. Aktuell arbeitet er an einer Habilitationsschrift zum Thema Parahistorische Narrationen in der deutschsprachigen Literatur. Seit 2011 ist er Mitglied im Forschungslabor Langue et formes culturelles am ISLT und seit 2015 bei der Internationalen Vereinigung für Germanistik.
In den letzten Jahren hat er an mehreren wissenschaftlichen Kooperationen zwischen deutschen und tunesischen Hochschulinstitutionen teilgenommen und mitgewirkt: z. B. an dem Erasmus+-Programm mit der Universität Paderborn, an dem DAAD-Projekt Verantwortung, Gerechtigkeit und Erinnerungskultur zwischen der Universität Kassel und der Universität La Manouba, und er wirkt als Mitkoordinator des DAAD-Projekts Migrationsdiskurse und -literaturen zwischen der Universität Aachen und der Universität Carthage. Seit 2014 besteht eine wissenschaftliche Kooperation mit Prof. Dr. Michael Hofmann im Rahmen der vom DAAD unterstützten Transformationspartnerschaft Nordafrika. Michael Hofmann freut sich auf die gemeinsame Zusammenarbeit am Institut: „Das Stipendium für Brahim Moussa ist eine Bestätigung für unsere jahrelange enge Kooperation mit tunesischen Universitäten. Ich bin sehr gespannt auf die Forschung meines tunesischen Kollegen, der sich an unserem Institut insbesondere mit parahistorischer Literatur beschäftigen wird.“