Am Abend des 5. April beginnt für Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt das diesjährige Pessachfest. Dabei wird an die in der Bibel geschilderte Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei erinnert. Pessach beginnt mit dem Sederabend, der einer bestimmten Ordnung folgt. Dieser Ablauf ist in der Haggada (hebr. Erzählung) festgehalten, einem meist reich bebilderten Buch mit Texten, Liedern und Kommentaren, aus dem gemeinsam gelesen und gesungen wird.
Durch die Jahrhunderte entstanden viele verschiedene Haggadot, 2022 erschien dann die erste egalitäre Haggada im deutschsprachigen Raum. Sie wurde von Rabbinerin Elisa Klapheck mit Chasan Daniel Kempin und dem Egalitären Minjan in Frankfurt a. M. herausgegeben. In den Illustrationen des Hamburger Comickünstlers Simon Schwartz („Drüben“, „Ikon“, „Das Parlament“ u. a.) spiegelt sich die Diversität heutigen jüdischen Lebens – auch am Sedertisch.
„Egalitär“ bedeutet, dass jüdische Frauen und Männer, Jungen und Mädchen gleichberechtigt an den jüdischen Ritualen teilnehmen. Seit den 1990er Jahren feiert der Egalitäre Minjan in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main alljährlich den Seder mit viel Kreativität und Beteiligung seiner Mitglieder. Neben dem Lesen der Haggada und dem Singen der Pessach- Lieder spielen gerade auch Diskussionen über einzelne politische, religiöse, historische oder spirituelle Aspekte der Haggada sowie die heutige Bedeutung des Auszugs aus der Sklaverei eine zentrale Rolle. Diese langjährige Praxis ist in der Egalitären Haggada zusammengetragen.
Elisa Klapheck und Simon Schwartz werden am 29. März 2023 um 18.30 Uhr die Egalitäre Haggada vorstellen, über den Entstehungsprozess der Texte und Zeichnungen berichten und erläutern, was die Besonderheiten und Unterschiede zu anderen Haggadot sind.
Die Teilnahme ist kostenlos. Wir bitten um Registrierung für das Zoom-Webinar unter: https://us02web.zoom.us/webinar/register/WN_gNXrvbSGT7W6CGE_BE10EQ.
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