Ende der 1970er-Jahre wird der Personal Computer gleich noch einmal erfunden, und zwar als Home Computer. Es ist diese Perspektive auf den Personal Computer als Home Computer, die sowohl in medien- und geschichtswissenschaftlichen Diskursen als auch in populären Erinnerungskulturen stark vernachlässigt wird. Stattdessen wird sich gemeinhin der Suggestion des Wortes Personal Computer ergeben und auf die Personalisierungs- und Intimisierungstendenzen in der Computerentwicklung abgehoben.
Demgegenüber möchte die Tagung die Genese der Computerisierung des Zuhauses untersuchen und wie sich die Computerisierung in der Umgebung des Zuhauses vollzieht. Unter Bezugnahme auf die Gefüge aus Arbeit, Assistenz und Komfort als Konfigurationen von (Wohn-)Umgebungen kann der Computer als häuslicher Aktant konzeptualisiert werden und zeigt somit dessen Verbindungen zu weiteren Haushalts- und Einrichtungsgegenständen auf. Mit Blick auf die Designgeschichte lässt sich etwa die Gehäusegestaltung als Ort der Vermittlung zwischen Technik und Heim und die Wohnungsgestaltung mit dem Medienensemble Computer thematisieren.
Zusammengenommen bilden Gehäuse und häusliche Netzwerke eine entselbstverständlichende Perspektive auf die Verhäuslichung des Personal Computers, die im Folgenden nicht von der Technik als weitestgehend stabile Größe, die Einzug in den Haushalt hält, konstatieren lässt; sondern vielmehr interessiert sich die geplante Tagung für die Hervorbringung des Home Computers als eine mehr oder weniger gefestigte Einheit, als mediales Gefüge innerhalb von Wohnumgebungen und als Bestandteil von häuslichen Ensembles.
Wann: Donnerstag, den 20. April 2023 um 14:00 - 18:00h und Freitag, den 21. April 2023 um 9:30 - 13:00 Uhr
Wo: E5.333, Universität Paderborn
Veranstaltende: Christina Bartz, Jakob Cyrkel, Felix Hüttemann, Monique Miggelbrink
Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Wir bitten um vorherige Anmeldung bis zum 18. April 2023 unter: wohnen@mail.uni-paderborn.de
Kontaktadresse bei Rückfragen: felix.huettemann@upb.de