Forschung am Institut
DigHomE ist ein interdisziplinär ausgerichteter Forschungsverbund, der Aspekte informeller und non-formaler digitaler Bildung von Schüler*innen im Umfeld des Elternhauses hinsichtlich der informationsorientierten Internetnutzung für schulische Belange untersucht. Ziel dabei ist es, lernförderliche Prädikatoren elterlicher Unterstützung zu identifizieren. Das am Arbeitsbereich Medienpädagogik und empirische Medienforschung angesiedelte Teilprojekt nimmt die Vorgehensweisen von Kindern bei Internetrecherchen sowie das Unterstützungsverhalten ihrer Eltern empirisch in den Blick.
Das interdisziplinäre Projektteam KMU. Einfach Sicher. entwickelt eine online-Weiterbildungsplattform für Mitarbeitende in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) zu Themen rund um IT-Sicherheit.
Primäre Ziele des Projekts sind zum einen, ein kostenfreies Lernangebot zur Verfügung zu stellen, zum anderen, mittels einfacher Risikoanalysen Gefährdungsbereiche der adressierten Zielgruppe zu identifizieren. Der Arbeitsbereich Medienpädagogik und empirische Medienforschung übernimmt im Projekt die Entwicklung des mediendidaktischen Konzepts der Weiterbildungsplattform, deren multimediale Umsetzung und ihre Erprobung.
pb.re.pc ist ein seit Oktober 2011 laufendes Kooperationsprojekt des Arbeitsbereichs Medienpädagogik und empirische Medienforschung, des MTKJ e.V., des Jugendamtes der Stadt Paderborn, der Schulmaterialkammer der Diakonie Paderborn-Höxter e.V., des Caritasverbandes Paderborn und der ComBi (Computerbibliothek). Im Projekt werden Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 8 und 14 Jahren aus bildungsbenachteiligten Familien in ihrer digitalen Teilhabe unterstützt. Studierende der Universität Paderborn führen im Kontext eines Praktikums unter Anleitung medienpädagogische Schulungen durch, in deren Anschluss die beteiligten Kinder und Jugendliche einen voll funktionsfähigen und mit Open-Source-Software ausgestatteten Computer erhalten. Der Arbeitsbereich Medienpädagogik und empirische Medienforschung vermittelt und unterstützt die Studierenden und führt zudem verschiedene Begleituntersuchungen durch.
In dem Forschungsprojekt werden die Grundlagen, Praktiken und Effekte automatisierter Bewertung und Vergleichung in der Data Society untersucht. Leitende Forschungsfragen sind: Wie und weshalb gewinnen Praktiken der Vergleichung, des Rankings und Profilings (hier im Sinne einer automatisierten Verarbeitung personenbezogener Daten) so rasant an Bedeutung? Warum werden zuvor inkommensurable Eigenschaften zunehmend selbstverständlich miteinander verglichen?
Neben der Suche nach fairen und transparenten Methoden des Rankings sind im Rahmen des Forschungsprojekts Interviews mit Expert*innen im Bereich algorithmenbasierter sprachanalytischer Bewerbungsverfahren geplant, um Effekte automatisierter Bewertung und die damit verbundenen Sozioimaginationen einer standardisierten und vermeintlich Bias-freien, „objektiveren“ Beurteilung zu untersuchen. Das Forschungsvorhaben vereint Perspektiven der Science & Technology Studies, der Medientheorie, der Politikwissenschaft, der Informatik sowie des Machine Learnings.
Eines der dringendsten Probleme der internationalen Sicherheit und des Friedens ist die Entwicklung und Anwendung Autonomer Waffensysteme (AWS). Akteur_innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Militär und Wissenschaft debattieren kontrovers, ob und inwieweit mit der Ausweitung KI-basierter, maschineller Autonomie ein Verlust menschlicher Kontrolle wichtiger Kriegshandlungen droht. Das überregionale und interdisziplinäre Kompetenznetz 'Meaningful Human Control. Autonome Waffensysteme zwischen Regulation und Reflexion' mit Forscher_innen der Science & Technology Studies (UPB), Robotik (Ostfalia), Rechtswissenschaft (LUH), Soziologie (Univ. Hamburg), Physik (TU Dortmund), Gender Studies und Medienwissenschaft (UPB, Bonn) sowie interdisziplinären Fellows aus dem globalen Süden will bislang unverbundene Problembeschreibungen und disparate Konzepte kritisch sowohl historisch, soziotechnisch wie kulturell situieren und in einem interdisziplinären Forschungsprogramm zusammenführen.
Das Ziel des Projekts ist 1. ein umfassendes Verständnis der soziokulturellen Dimension von AWS, 2. ein komplexes Technikverständnis soziomaterialer Handlungsfähigkeit von KI-basierten AWS, 3. die Bündelung transklassischer Kompetenzen der Friedensforschung, 4. die Übersetzung der wissenschaftlichen Ergebnisse zu 'Autonomen Waffensystemen und Meaningful Human Control' in einen breiteren öffentlichen Diskurs.
Das DFG-Projekt „Einrichtungen des Computers. Zum Zusammenhang von Computer und Wohnen“ beobachtet wie der Personal Computer beginnend mit den 1980er-Jahren als Home Computer in Erscheinung tritt. Damit möchte das Projekt auf Fragen der Verhäuslichung des Computers eingehen und die Genese der Computerisierung des Zuhauses untersuchen. Ziel ist es in einer medienhistorischen Perspektive zu zeigen, wie stark dieser Prozess zusammenhängt mit sozialen Asymmetrien, die die Differenzierungskategorien gender, race, class, age und diversity generell betreffen, und wie dessen Auswirkungen digitale Kulturen bis heute prägen.