Kaum eine Branche hat sich in den vergangenen Jahren so verändert, wie die Medienlandschaft. Streaming statt linearem Fernsehen, Soziale Medien ersetzen direkte Interaktion und Online-Nachrichten statt Print-Zeitungen. Dazu ist die Geschwindigkeit zur entscheidenden Größe geworden. Push-Mitteilungen verteilen die „Breaking News“ blitzschnell um den Globus. Wer hier Zweiter ist, ist schon der erste Verlierer.
Die Mehrzahl der „Deutschen“ vertraut nach wie vor den klassischen Medien - 62 % den regionalen Tageszeitungen und 58 % den überregionalen Tageszeitungen (laut Reader’s Digest-Studie „Trusted Brand 2021“). Doch welchen Einfluss haben Messenger, Blogs und Online-Medien auf die Nachrichtenlandschaft und welche Rolle spielt gut recherchierter Journalismus und vor allem die gedruckte Ausgabe der Tageszeitungen? Wie passt die gedruckte Zeitung, die morgens auf immer weniger Frühstückstischen der Republik liegt, da rein? Muss sich die Branche aktuell neu erfinden und was bedeutet das für den Beruf der klassischen Redakteure?
Bastian Klenke, Jahrgang 1975, ist Redakteur bei der Neuen Osnabrücker Zeitung. Nach Stationen in Mannheim, Köln, Bonn, Flensburg, Bremen und Basel kehrte der studierte Diplom Sozialwirt 2012 in seine Heimatstadt zurück und arbeitet seitdem für die Zeitung, die von kleinauf immer auf dem Frühstückstisch lag.Der Weg dahin führte aber über manchen Umweg und nicht über freie Mitarbeit und Volontariat zum Redakteur, sondern über Unternehmenskommunikation, Marketing, PR.