Kulturen des Kleinen
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Kleine Formen gewinnen im Zuge kultureller Transformationsprozesse der vergangenen Jahrzehnte immer mehr an Bedeutung. Aus literaturwissenschaftlicher Perspektive lassen sie sich nicht mehr nur auf kanonisierte Kleingattungen wie Aphorismen, Anekdoten, Embleme, Fabeln beziehen; denn in der Moderne und Postmoderne nehmen sie Formate an, die über feste Gattungsgrenzen hinausgehen, Gattungen hybridisieren und diese auf mediale Diskurse hin öffnen: ob als literarische ´Bilder´, Stenogramme, Mikrogramme, Betrachtungen, Denkbilder oder als Feuilletons mit kulturkritischem Zuschnitt. Wo sich künstlerische Prozesse der Überkreuzung, Überlagerung und Umcodierung abspielen, wie z. B. in installativen Kunstwerken, in Modellen, Miniaturen oder in inszenierten Schaukontexten (Documenta, Biennale) rücken Mikro- und Makroebenen ins Blickfeld, pendelt das Dargestellte zwischen Verfügbarkeit und Entzug, treffen unterschiedliche Praktiken aufeinander, die ausgehandelt werden müssen. Das Machen und Zeigen Kleiner Formen im Kontext von Gegenwarts- und Globalkunst verdeutlicht einerseits das Potenzial von Entgrenzung und Transformation und trägt andererseits zur Erweiterung von Handlungskompetenz bei. Auch im Bereich der Medien (Werbespots, serielle Formate im Fernsehen, Snapshots, Videoclips) eignet Miniatur- und Mikroformaten eine kulturkritische und kulturpolitische Funktion. Der Band versteht sich als ein interdisziplinärer Beitrag, der Einsichten in die Potenziale Kleiner Formen vermitteln und zu einem besseren Verständnis in solche Kulturen des Kleinen beitragen möchte.