Logik und Einführung in die Grundlagen des Wissens. Die Macht der antiken Tradition in der Logik und die gegenwärtige Lage

Georg Misch: Logik und Einführung in die Grundlagen des Wissens. Die Macht der antiken Tradition in der Logik und die gegenwärtige Lage, hg. v. Gudrun Kühne-Bertram, Critique & Humanism Publishing House: Sofia 1999 (Studia Culturologica, Sonderheft 1999), 195 S., ISBN 954-587-059-1.

I

1994 haben Gudrun Kühne-Bertram und Frithjof Rodi mit ihrer verdienstvollen Edition der „Göttinger Vorlesungen über Logik und Einleitung in die Theorie des Wissens" von Georg Misch, die unter dem Titel Der Aufbau der Logik auf dem Boden der Philosophie des Lebens veröffentlicht wurden,1 die Mischsche Konzeption einer hermeneutischen Logik in ihren systematischen Aspekten einem breiteren Publikum vorgelegt. Es war wohl der Umfang des Vorlesungsmanuskripts -- immerhin umfaßt die Druckfassung nahezu 600 Seiten --, der es den Herausgebern geraten erscheinen ließ, sich auf den zweiten, systematischen Teil der Vorlesung zu beschränken und die Edition des einleitenden historischen Teils auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Das sich daraus ergebende Desiderat hat Gudrun Kühne-Bertram mit der nun erschienenen Ausgabe in mustergültiger Weise eingelöst. Es zeigt sich, daß diese Teile weit mehr leisten als die „[…] lebensphilosophische Logik Mischs in ihrer Entstehung in der Auseinandersetzung mit der Logik-Tradition sichtbar [...]" zu machen, wie es die Herausgeber in der älteren Edition angekündigt hatten.2 Der Text dokumentiert den Versuch, der Logik in integrativer Absicht eine neue Rolle im System der Philosophie zuzuweisen, offenbart dabei aber auch die ganze Sprachlosigkeit der Philosophen gegenüber der dynamischen Logikentwicklung im Bereich der Mathematik in den ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts. Er dokumentiert letztlich die Machtlosigkeit der Philosophie, die Einheit der Logik unter dem Dach der Philosophie zu wahren.

II

Nach einer umfänglichen Vorrede, in der Misch das Interesse der Lebensphilosophie an der Logik artikuliert, „dieses Wiederfinden der Logik in der gegenwärtigen sogenannten Philosophie des Lebens" (29), wendet er sich dem historischen Teil zu, den er unter die Überschrift „Die Macht der antiken Tradition in der Logik und die gegenwärtige Lage" stellt. Misch konzentriert sich auf fünf Aspekte: 1. Festigkeit und vermeintliche Fertigkeit der Logik im klassischen Altertum, 2. „Erstarrung" der antiken Logik in der Schulüberlieferung, 3. „Kampf gegen die aristotelische Tradition der Logik in der Neuzeit", 4. verschiedene Schichten in der logischen Tradition, Logik als Organon, als formale Logik, als Dialektik und schließlich 5. Übersicht über die zeitgenössische Logik (vgl. 36f.).

Die ersten beiden Aspekte erledigt Misch durch Berufung auf Autoritäten: zunächst die Autorität Kants mit seinem berühmten Diktum von der Abgeschlossenheit der Logik, einer Logik, die seit Aristoteles keinen Schritt rückwärts habe tun können, aber auch keinen Schritt vorwärts habe tun dürfen (KrV B VIII). Für die Behauptung der Erstarrung der aristotelischen Logik in der Schulüberlieferung greift Misch mehrfach und unkritisch auf „Goethes Verspottung des schulmäßigen Logik-Betriebs" (45) in der Schüler-Szene des Faust zurück.3 Es sind vier Eigenschaften der aristotelisch-scholastischen Logik, die Misch im Anschluß an Goethe besonders bemängelt: die starre Regel; die Behauptung, daß die Logik eine Kunstlehre des Denkens sei; die Manie, alles beweisen zu wollen, die er in der Syllogistik manifestiert sieht, und schließlich die daraus folgende „Veräußerlichung des Logischen zum Logismus", worin sich für Misch die Fixierung der überlieferten Logik auf fertig vorhandenes Wissen bei Vernachlässigung der Hervorbringung von Wissen besonders deutlich äußert (53ff.). Zudem werde auch der noch bei Aristoteles feststellbare Zusammenhang von Logik und Metaphysik aufgegeben.

Den nach Mischs Ansicht mit Kant anhebenden Kampf gegen die aristotelische Tradition der formalen Logik sieht er von verschiedenen wissenschaftlichen Richtungen vorangetrieben: von den Naturwissenschaften, vor allem durch den Empirismus (J. St. Mill), und von der Mathematik durch die mit Leibniz beginnende Mathematisierung und Kalkülisierung der Logik. Letztere läuft aber auf den von Misch abgewehrten Logismus hinaus. Beide Ansätze können für die Philosophie nicht im Mittelpunkt, sondern allenfalls an der Peripherie stehen. Daß die mathematischen Logiker jener Zeit ihre Richtung nicht mehr „Logik", sondern „Logistik" nennen (seit 1904), hält er da nur für konsequent (64).

Die Vertreter beider Richtungen teilen jedoch die Auffassung vom Primat der Logik; eine Auffassung, die erst von der Lebensphilosophie erschüttert wurde. Für Misch ist es Fichte, der den Umbruch vollzogen hat. Indem dieser in seiner Wissenschaftslehre nicht mit der reinen Logik, sondern mit einer Tathandlung beginnt (68f.), kann er die Einheit von Logos und Ethos herstellen (75f.). Es ist der Logos-Begriff Heraklits, den Misch an die Stelle des Primats der reinen Logik gesetzt sehen will. Dieser Logos-Begriff erlaubt es, auch „Irrationales oder Überrationales" in die Logik mit aufzunehmen (vgl. 110), also auch das Wissen vom Leben in Anerkenntnis der „totale[n] Irrationalität des Lebens" (77).

Die große Varianz von Logikbegriffen erörtert Misch im Abschnitt über die verschiedenen Schichten in der logischen Tradition: Er behandelt die Logik als Organon, die Logik als Theorie der Formen und Gesetze des Gedachten, also die formale Logik, und ihre Auffassung als Dialektik.

Im abschließenden fünften Teil der Einleitung gibt Misch einen Überblick über die damals aktuelle logische Literatur, wobei er u.a. kurz auf katholische Versuche der Restitution scholastischer Logik (109f.) und den davon unabhängigen Neo-Aristotelismus des einflußreichen Protestanten Adolf Trendelenburg eingeht (110f.). Ausführlicher setzt er sich mit Husserl auseinander, dessen katholische Einflüsse (Bolzano, Brentano) er nicht zu erwähnen vergißt (122f.). Die damals in Blüte stehende mathematische Logik bespricht Misch nur in einem Abschnitt von neun Zeilen (116). Seine Behauptung, daß sich diese „mit den Studien zur Leibnizschen Logik" entfaltet habe, ist zwar auch heute noch gelegentlich zu hören, hält aber einer historischen Prüfung nicht stand.4 Misch behauptet „den Durchbruch der Lebensphilosophie in der Logik", den er mit den Namen Schopenhauer, Nietzsche, Bergson, Simmel und Dilthey verbindet. Angesichts der Tatsache, daß er nicht ein Logiklehrbuch dieser Autoren nennen kann, wird wohl „Durchbruch" nicht im Sinne der Dominanz, sondern im Sinne eines ersten Aufscheinens gelesen werden müssen.

III

Die historische Darstellung Mischs läuft auf den Vorschlag einer umfassenden Logostheorie hinaus, die die unterschiedlichen Logikkonzeptionen umfaßt und für sich den Primat gegenüber eingeschränkteren Logikspielarten verteidigt. Dies könnte ein Vorschlag zur Güte sein, hätte sich Misch nicht einer durchaus zeittypischen Kampfesrhetorik5 bedient, in der nicht einmal klar herausgestellt ist, wer da überhaupt gegen wen kämpft. Soviel scheint sicher: alle kämpfen gegen die aristotelische Logik in ihrer scholastischen Überlieferung, nur war diese inzwischen, anders als noch zu Zeiten des Logikkritikers Descartes, ein Pappkamerad. Unter großzügiger Handhabung der Chronologie sieht Misch gleichwohl den „seit Kant vorwärtsgehende[n] Kampf gegen die aristotelische Tradition der formalen Logik" (62) von zwei Seiten eröffnet: von den modernen Naturwissenschaften und der Lebensphilosophie. Der „Gegenschlag der Gegenwart" (ebd.) wurde aber nach Mischs Ansicht auf naturwissenschaftlicher Seite schon sehr viel früher geführt, von Francis Bacon nämlich, „dem Erfahrungsphilosophen der Renaissance, der als ein Herold der neuen Zeit den Kampf der modernen Naturwissenschaften gegen die überlieferte Schullogik eröffnet hat" (82). Der Angriff der Lebensphilosophie scheint aber noch breiter geführt zu werden. Er ist nicht nur gegen die Schulphilosophie gerichtet, sondern auch gegen den „Angriff von Leibniz aus zu der modernen mathematisierenden Richtung der Logik hin", der zum Logismus führte und daher für Misch abzulehnen ist (64).

Die Kampfesrhetorik ist kohärent, wenn man wie Misch Kants Behauptung, daß die formale Logik abgeschlossen sei, zum akzeptierten Ausgangspunkt nimmt. Eine solche fertige Theorie steht als nicht-revidierbares Bollwerk da, gegen das sich neue Ansätze immer als Ganzes richten müssen.6 Die symbolische Logik des ausgehenden 19. Jahrhunderts hatte da allerdings ein sehr viel unverkrampfteres Verhältnis zur logischen Tradition. Ein Modus Barbara blieb zwar auch in den damals debattierten alternativen Logiken gültig, aber das sprach noch nicht für eine Abgeschlossenheit der traditionellen Logik. Die traditionelle Logik wurde als Theorie wie jede andere angesehen. Diese konnte also weiterentwickelt und um neue Hinsichten erweitert werden. Das beste Beispiel lieferte schon Leibniz, den Heinrich Scholz zu Recht „den konservativsten Revolutionär der abendländischen Geistesgeschichte" genannt hat,7 weil er die scholastische Überlieferung aufnahm, um sie in sein visionäres System einer rationalistischen Metaphysik zu integrieren. George Boole ging in seinen Laws of Thought,8 auch in Ermangelung einer lebendigen logischen Tradition in Großbritannien, auf das aristotelische Organon direkt zurück. Er zitiert es im griechischen Urtext. Auch der deutsche Algebraiker der Logik Ernst Schröder legte Wert darauf zu zeigen, daß sein algebraischer Umfangskalkül alles das leistete, was die Schullogik konnte, aber eben auch noch sehr viel mehr.9 Dies ist kein Kampf gegen Schulmeinungen, dies ist Weiterentwicklung bestehender Theorien.

Es lohnt sich, den „Gegenschlag der Gegenwart", die Logikreformdiskussion im Deutschland des 19. Jahrhunderts, einmal etwas genauer anzusehen. Diese Diskussion wurde durch Adolf Trendelenburg ausgelöst, den Neo-Aristoteliker und Anti-Hegelianer. Wenn Trendelenburg gegen etwas kämpfte, so war es die Hegelsche Gleichsetzung von Logik und Metaphysik. In der von Trendelenburg inaugurierten Diskussion wurde eine Rehabilitierung der formalen Logik im System der Philosophie angestrebt, wobei allerdings ein weitgehender Konsens darüber herrschte, daß eine Restitution der aristotelisch-scholastischen Logik nicht in Frage kam. Die Situation war also von einer zweifachen Frontstellung geprägt, einerseits gegen Hegel, andererseits gegen die Schullogik, zumindest insofern, als letztere nicht Zielpunkt der Reformbestrebungen war.

IV

Für den heutigen Leser nur schwer nachvollziehbar wird Mischs Rekonstruktion der logischen Situation seiner Zeit, wenn er, wieder einer damals geläufigen rhetorischen Figur folgend, den „Kampf in der Logik" als geistesgeschichtliche Auseinandersetzung zwischen Katholizismus und Protestantismus deutet, wenn er z.B. schreibt: „Mit Fichte beginnt das Neue, in Aristoteles verkörpert sich das Alte. Fichte und Aristoteles --- geistesgeschichtlich gesprochen: Protestantismus und Katholizismus sind die beiden Mächte, die heut um die Logik streiten" (76). Misch betont (108):

Aber diese Unterwühlung des alten logischen Baues ist nun vornehmlich eine protestantische Angelegenheit, formelhaft gesprochen: Fichte im Gegensatz zu Aristoteles. Demgegenüber ist man im katholischen System zunächst schnell zur Beruhigung gekommen, indem der antike Fremdkörper Logik in dieses bei aller Festigkeit so bewegliche und anpassungsfähige katholische Lebenssystem eingefügt wurde.

Misch muß zugeben, daß der „Rückgang auf Aristoteles natürlich nicht auf die katholische Kirche beschränkt [ist] als eine Schul- oder Glaubenssache" (110). Er kann natürlich nicht an Adolf Trendelenburg vorübergehen, durch dessen Schule, wie Misch feststellt, fast alle führenden Denker „der vorigen Generation", Brentano, Cohen, Dilthey und Eucken, gegangen sind (ebd.). Damit ist die Reichweite dieser Art analysierender Geistesgeschichte gehörig eingeschränkt, und sie läßt sich noch weiter einschränken, denn führende Vertreter der sich an das aristotelische Vorbild anschließenden mathematischen Logik waren Anglikaner (z.B. Boole, Jevons, Venn) oder Protestanten (z.B. Leibniz, die Gebrüder Graßmann, Frege, Schröder).

Warum verwendet Misch dann diese Rhetorik überhaupt? Offenbar nahm er Debattierweisen seiner Zeit auf, in denen inhaltliche und methodische Differenzen in der Philosophie, Psychologie und anderen Bereichen als Auseinandersetzungen zwischen katholischer und protestantischer Weltanschauung stilisiert wurden. Damals aktueller Hintergrund war wohl der Feldzug von Papst Pius X gegen den „Modernismus". In seiner Enzyklika Pascendi domini gregis vom 8. September 1907 hatte er den Kantianismus als Agnostizismus verdammt und die Ausschließlichkeit des Thomismus als Philosophie des Katholizismus bekräftigt, gleichzeitig aber auch u.a. diejenigen Funktionsträger der katholischen Kirche mit dem Verlust ihrer Ämter bedroht, die die Scholastik, die Kirchenväter oder die Lehren der Kirchen kritisierten. Dies mußte natürlich Widerspruch provozieren und zwar nicht nur von protestantischer, sondern auch von katholischer Seite, war doch dieser Antimodernismus vor allem gegen „moderne" Katholiken gerichtet.10 Mischs Äußerungen sind in diese bis zum Ersten Weltkrieg aktuelle Debatte einzuordnen und daher eher kulturpolitisch als kulturphilosophisch zu sehen.

V

Das hier dargelegte Programm Mischs entbehrt nicht einer gewissen Tragik. Obwohl es unter seiner integrativen Zielsetzung den Dialog zwischen verschiedenen logischen Richtungen hätte eröffnen können, offenbart es in der Ausführung die Unfähigkeit zum Dialog. Die Diskursblockade zwischen hermeneutischer und formaler (mathematischer) Logik wird offensichtlich, wenn Otto Friedrich Bollnow die hermeneutische Logik „Göttinger Logik" nennt.11 Jeder Vertreter der formalen Logik wird bei diesem Terminus sofort die logischen Erzeugnisse der sogenannten Hilbertschen Schule konnotieren, also des Kreises von mathematischen Logikern und Grundlagenforschern um den weltberühmten Göttinger Mathematiker David Hilbert. Zu diesem Kreis gehörten so bekannte Philosophen, Logiker und Mathematiker wie Paul Bernays, Wilhelm Ackermann, Heinrich Behmann und Gerhard Gentzen. Sie stehen für die Entwicklung der Beweistheorie, also einer Metatheorie, die den mathematischen Beweis selbst zum Gegenstand hat. Sie etablierten damit eine Richtung in der mathematischen Logik, die bis heute zu deren wichtigsten Gebieten gehört. Die Göttinger mathematische Logik war in den zwanziger Jahren in eine international sehr weit beachtete Debatte verstrickt, die als „Neue Grundlagenkrise der Mathematik" die weitere Entwicklung der Philosophie der Mathematik prägte. Diese Seite der Göttinger Logik kommt in der Darstellung Mischs, abgesehen von der einmaligen Erwähnung von Hilberts Namen, nicht vor. Dies ist sicherlich eine der Konsequenzen aus den zeitgenössischen Diskussionen um eine Abgrenzung der Geistes- von den Naturwissenschaften, in deren Folge sich geisteswissenschaftlich orientierte Philosophen allzu leichtfertig aus angestammten Gebieten philosophischer Reflexion wie formaler Logik, Philosophie der Mathematik und der Naturwissenschaften zurückzogen und diese Gebiete praktisch kampflos Mathematikern und Naturwissenschaftlern bzw. den „wissenschaftlichen Philosophen" des Logischen Empirismus überließen.

Insgesamt bleibt festzuhalten, daß es sich Misch bei dem Versuch, seinen Schülern ein Hilfsmittel an die Hand zu geben, „in diesem heutigen Durcheinander [konkurrierender Logiksysteme] sich zurechtzufinden" (135), doch etwas zu einfach gemacht hat. Gleichwohl ist es sehr zu begrüßen, daß der Text nun vorliegt. Mischs Ausführungen sind zwar, wie gezeigt wurde, dem zeitgenössischen Diskussionsstil verpflichtet und kulturpolitisch kontaminiert. Aber gerade darin läßt sich ihr historischerWert erblicken, denn sie machen die politisch-sozial aufgeladene Dynamik in der Logikentwicklung der ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts sehr anschaulich.

Der Band wird durch ein „Nachwort des Herausgebers der Zeitschrift Studia Culturologica", Dimitri Ginev, beschlossen (179-195), der um eine Herausarbeitung des integrativen Charakters der Mischschen Logik für „die Suche nach der Überwindung der Kluft zwischen philosophischen und empirischen Kulturforschungen" bemüht ist. Damit will er Mischs Bedeutung für die Zielsetzung der Zeitschrift, „phänomenologische, hermeneutisch-ontologische, lebensphilosophische und philosophisch-anthropologische Ansätze für die gegenwärtigen Diskussionen in den interpretativen Kulturwissenschaften fruchtbar zu machen," (179f.) herausstellen. Die bei aller Integration offenbar werdende Differenz Mischs zu den „nicht-interpretierenden Wissenschaften", insbesondere zu den exakten Wissenschaften wird nicht berührt.

Volker Peckhaus, Erlangen

Anmerkungen

1 Georg Misch, Der Aufbau der Logik auf dem Boden der Philosophie des LebensGöttinger Vorlesungen über Logik und Einleitung in die Theorie des Wissens, hg. v. Gudrun Kühne-Bertram und Frithjof Rodi, Verlag Karl Alber: Freiburg/München 1994.

2 Gudrun Kühne-Bertram und Frithjof Rodi, „Vorbericht der Herausgeber", in: Misch, Der Aufbau der Logik, a.a.O., 23-47, zit. S. 32.

3 Goethe, Faust I, Verse 1911-1917. Für eine neuere kritsche Analyse der Szene vgl. Gottfried Gabriel, Logik und Rhetorik der Erkenntnis. Zum Verhältnis von wissenschaftlicher und ästhetischer Weltauffassung, Ferdinand Schöningh: Paderborn u.a. 1997, 26-28.

4 Vgl. Volker Peckhaus, Logik, Mathesis universalis und allgemeine Wissenschaft. Leibniz und die Wiederentdeckung der formalen Logik im 19. Jahrhundert, Akademie-Verlag: Berlin 1997.

5 Paradigmatisch sei auf Friedrich Paulsens Sammlung seiner Polemiken verwiesen: Philosophia militans. Gegen Klerikalismus und Naturalismus. Fünf Abhandlungen, Reuther & Reichard: Berlin 1901.

6 Der katholische Philosoph Joseph Geyser motiviert dann auch die Titelgebung seines Buches Auf dem Kampffelde der Logik. Logisch-erkenntnistheoretische Untersuchungen, Herder: Freiburg i.Br. 1926, wie folgt: „‚Auf dem Kampffelde der Logik' habe ich mein Buch benannt, um schon durch den Titel das Bekenntnis abzulegen, nicht zu denen zu gehören, welche meinen, die Logik sei schon seit Aristoteles in das Stadium der Endgültigkeit eingetreten" (V).

7 Heinrich Scholz, „Leibniz" (1942), in: ders., Mathesis universalis. Abhandlungen zur Philosophie als strenger Wissenschaft, hg. v. H. Hermes, F. Kambartel und J. Ritter, Wissenschaftliche Buchgesellschaft: Darmstadt 1961, 128-151, zit. S. 129.

8 George Boole, An Investigation of the Laws of Thought, on which are Founded the Mathematical Theories of Logic and Probabilities, Walton & Maberly: London 1854.

9 Vgl. Ernst Schröder, Vorlesungen über die Algebra der Logik (exakte Logik), Bd. 2, Tl. 2, B.G. Teubner: Leipzig 1905, §§42-44, über die „Syllogismen der Alten".

10 Vgl. Franz Padinger, „Die Enzyklika ‚Pascendi' und der Antimodernismus", in: Christliche Philosophie im Denken des 19. und 20. Jahrhunderts, hg. v. Emrich Coreth SJ/Walter M. Neidl/Georg Pfligersdorffer, Bd. 3: Rückgriff auf scholastisches Erbe, Styria: Graz/ Wien/ Köln 1988, 349-361.

11 Otto Friedrich Bollnow, „Zum Begriff der hermeneutischen Logik", in: Festschrift für Josef König, hg. v. Harald Delius und Günther Patzig, Göttingen 1964, 20-42.