Der sich immer deutlicher abzeichnende Wandel von klassischen Arbeits- hin zu wissensorientierten Prozessen in ökonomischen Handlungsfeldern stellt eine, wenn nicht gar die zentrale strategische Herausforderung für Führungskräfte der nahen Zukunft dar. Die Folgen und Ausprägungen dieser Entwicklung sind in seiner vollständigen Dimension heute bestenfalls zu erahnen, aber keinesfalls voraussagbar. Diese Entwicklung führt zwangsläufig dazu, dass langfristige strategische Planungs- und Organisationsprozesse für und in Unternehmen nicht länger mit bloßem Instrumentalwissen bewerkstelligt werden können, das sich immer schneller selbst überholt.
Die Kernkompetenzen des Managements – Führen und Entscheiden – bleiben dabei trotz allem dieselben wie seit jeher. Entscheidungen in und für Unternehmen erfordern die stetige Reflexion eines größeren Kontexts, in dem ökonomische Gegenstandsbereiche mit außerökonomischen Zusammenhängen verwoben sind. Sie sind daher immer ethisch reflektiert und auf die sie leitenden Weltbilder hin zu diskutieren und zu evaluieren. Diese Fähigkeiten sind in vielen bereits bestehenden Arbeits- und Handlungsfeldern (allg. Management, Personal- und Organisationsmanagement etc.) unverzichtbar und werden mit der Entstehung neuer Felder zusätzlich an Wert gewinnen.
Wenn sich ökonomische Handlungsfelder verändern, die Kernkompetenzen innerhalb dieser Handlungsfelder aber unverändert bleiben, dann ändert sich zwangsläufig das Anforderungsprofil, das an angehende Führungskräfte gestellt wird. Wenn sich das Anforderungsprofil für Führungskräfte ändert, dann muss sich auch das Anforderungsprofil an die akademische Ausbildung ändern, die zukünftige Manager erhalten.
Vor dem Hintergrund dieser Modifikationen hat die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, vertreten durch Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Klaus Rosenthal, in Kooperation mit der Fakultät für Kulturwissenschaften, vertreten durch Frau Prof. Dr. Ruth Hagengruber, die Einbindung des Anteilsfaches Management in die im Master-Studiengang „Kultur und Gesellschaft“ angebotenen Fächer aus der Taufe gehoben. Dieses Anteilsfach lässt sich zukünftig innerhalb des Master-Studiengangs „Kultur und Gesellschaft“ mit dem Abschluss 'Master of Arts' (M.A.) der Fakultät für Kulturwissenschaften belegen. Somit wird in Zukunft eine Fächerkombination „Management & Philosophie“ im Rahmen dieses Master-Studiengangs möglich sein. Nähere Informationen zur Akkreditierung folgen bald.
Das Ziel dieses Anteilsfaches ist dabei ganz bewusst nicht die Ausbildung eines neuen Typus von Spezialisten, sondern ganz im Gegenteil die von im Denken selbst geschulten Generalisten. Denn so notwendig und hilfreich die Spezialisierung der Professionen auch ist, man darf nicht vergessen, dass das Spezielle immer im Kontext des Allgemeinen zu denken ist und Spezialisten daher letztlich immer von einem Generalisten geführt werden müssen. Der Manager kann und darf daher kein Spezialist sein.
Die akademische Landschaft hält hier derzeit noch wenige Angebote bereit. Gerade hierin liegt die Chance für alle angehenden Führungskräfte des ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Handelns!
Bei Fragen rund um das neue Anteilsfach können Sie sich gerne an Sören Middeke <link>(Soeren.Middeke@wiwi.upb.de) oder an Kevin Dear <link>(Kevin.Dear@upb.de) wenden.
„Managen heißt führen. Führen bedeutet Denken. Denken heißt ordnen. Ordnungen sind der Ausdruck von Werten. Ethik ist die Klammer von Wissensstrukturen und Werten. Philosophieren heißt, den Zusammenhang von Wissensstrukturen und Werten zu erkennen. Ökonomisch zu handeln bedeutet, diesen Zusammenhang zu verwerten.“ — Ruth Hagengruber & Klaus Rosenthal