Neu­er­schei­nung: "Trans­pa­renz, Fair­ness, Ver­trau­en und Am­bi­va­lenz im Vor­be­rei­tungs­dienst..." (Kär­ner, Bon­nes, Maué, Gol­ler, & Schmidt, 2021)

Kärner, T., Bonnes, C., Maué, E., Goller, M., & Schmidt, V. (2021). Transparenz, Fairness, Vertrauen und Ambivalenz im Vorbereitungsdienst: Entwicklung eines Instruments zur Charakterisierung der professionellen pädagogischen Beziehung zwischen angehenden Lehrpersonen und deren Ausbildungslehrkräften. In E. Wittmann, D. Frommberger & U. Weyland (Hrsg.), Jahrbuch der berufs- und wirtschaftspädagogischen Forschung 2021 (S. 85-104). Opladen: Barbara Budrich.

Abstract:
Mittlerweile ist der Vorbereitungsdienst nicht mehr der bisher „vergessene Teil der Lehrerbildung“ (Terhart 2000, S. 17). So untersuchen Studien etwa die Bewertungspraxis in der zweiten Phase der Lehrerinnenausbildung (z. B. Autorinnen [1]; Strietholt & Terhart 2009) oder berufliche Beanspruchungen und Ressourcen angehender Lehrpersonen im allgemein- sowie berufsbildenden Bereich (z. B. Košinár 2013; Klusmann, Kunter, Voss & Baumert 2012; Schumann 2019; Warwas, Neubauer & Panzer 2016). Spezifische Belastungsfaktoren von Referendarinnen sind hierbei beispielsweise die wahrgenommene hohe Arbeitslast, der erlebte Leistungsdruck, Konflikte mit Kolleginnen und/oder Schülerinnen oder die als belastend empfundene Abhängigkeit von den Ausbilderinnen (z. B. Christ, Van Dick & Wagner 2004; Darius, Bunzel, Ehms-Ciechanowicz & Böckelmann 2020; Weiß, Schlotter & Kiel 2014; Wernet 2009).

In diesem Zusammenhang steht zunehmend die professionelle pädagogische Beziehung zwischen den Referendarinnen und ihren Ausbildungslehrkräften im Fokus (z. B. Weiß et al. 2014). Diese kann aufgrund der Doppelfunktion der Ausbildungslehrkräfte und der damit verbundenen Rollenambiguität zur Belastung für Referendarinnen werden, da diese die Beziehung möglicherweise als ambivalent erleben. Denn auf der einen Seite sollen die Ausbildungslehrkräfte beratend unterstützen und fördern und es soll eine vertrauensvolle, transparente und als fair wahrgenommene Beziehung zu den Referendarinnen aufgebaut werden. Auf der anderen Seite sind sie vielerorts als bewertende Instanzen in die für das berufliche Fortkommen folgenreiche Beurteilung der Referendarinnen im Zuge des zweiten Staatsexamens eingebunden (Warwas et al. 2016; Wernet 2009). Die Beziehung zwischen den Referendar*innen und deren Ausbildungslehrkräften kann aufgrund von fachlichen sowie persönlichen Rückmeldungen und Hilfestellungen jedoch gleichzeitig auch als Ressource im Vorbereitungsdienst für das Lehramt dienen (Drüge, Schleider & Rosati 2014; Richter, Kunter, Lüdtke, Klusmann & Baumert 2011; Schubarth, Speck & Seidel 2007).

Trotz ihrer Relevanz für die Ausbildung in der zweiten Phase der Lehrerinnenausbildung bestehen insbesondere hinsichtlich der Charakterisierung der professionellen pädagogischen Beziehung zwischen den Referendarinnen und deren Ausbildungslehrkräften Forschungslücken, welchen sich der vorliegende Beitrag widmet. Ziel des Beitrags ist es, diese Beziehung im Hinblick auf die Beziehungsfacetten Transparenz, Fairness, Vertrauen und Ambivalenz näher zu charakterisieren sowie in Form eines entwickelten Fragebogeninstruments empirisch zu modellieren.

Hier geht es direkt zur Publikation.

Neuerscheinung im Jahrbuch der berufs- und wirtschaftspädagogischen Forschung 2021