„Was ist denn dann jetzt eigentlich Inklusion?“
Mit dieser Frage schloss die 9. Jahrestagung des Vereins für Konstruktivismus in Theologie und Religionsdidaktik, die am 22. und 23. Februar 2018 im InVia Hotel, Paderborn zum Thema „Heterogenität im Klassenzimmer“ mit 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Tschechien stattfand. Einerseits zeugt diese Frage davon, dass der Anspruch der Tagung, einen Zwischenstopp in der eher aktionistischen inklusiven Praxis einzulegen und aus kritischer Distanz Konzepte und Umsetzungsmöglichkeiten zu reflektieren, gut erfüllt wurde. Andererseits zeigt sie die Komplexität des Themas auf, die systematisch aufgearbeitet wurde. Die Beiträge beschäftigten sich auf vielfältige Weise mit der Herausforderung Inklusion: In theoretisch-reflexiven Momenten unterschieden die Referentinnen und Referenten verschiedene Modelle von Inklusion und deren Konsequenzen für die Praxis, bedachten die Pro- und Contra-Argumente für die Leichte Sprache im Religionsunterricht, die elementaren Anfänge für das Gleichnis vom verlorenen Schaf oder dekonstruierten den Mythos um Feuser und Vygotskij zum gemeinsamen Gegenstand und analysierten Arbeitshilfen auf ihren inklusiven Anspruch. In praktischer Perspektive stellten die Vortragenden Unterrichtsprojekte vor zur religiösen Heterogenität, zum heterogenen Lerngegenstand und zur Möglichkeit über die Bilddidaktik der Heterogenität im Klassenzimmer gerecht zu werden. In wohlwollender Atmosphäre kamen so zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern anspruchsvolle und intensive Gespräche zu Stande, die Vorstellungen hinterfragten, neue Bilder entwickelten und vor allem Fragen generierten.
Die Tagungsbeiträge werden im „Jahrbuch für Konstruktivistische Religionsdidaktik“, Bd. 9, im September 2018 veröffentlicht.
<link file:102815>Tagungsbericht</link>