Candilejas - teatro universitario paderbornense

"El teatro es una escuela de llanto y de risa y una tribuna libre donde los hombres pueden poner en evidencia morales viejas o equívocas y explicar con ejemplos vivos normas eternas del corazón y del sentimiento del hombre."

(Federico García Lorca Charla sobre teatro)

Candilejas ist zurück! Nach langer Pause beginnt ab dem WS 2022/23 die Planung neuer Projekte!

Candilejas ist der Name unserer spanischen Theatergruppe an der Universität Paderborn.

Seit 2008 studiert Candilejas in regelmäßigen Abständen und mit verändertem studentischen Ensemble Theaterstücke spanischer und hispanoamerikanischer Autorinnen und Autoren ein.

Zu Beginn ist Candilejas als gemeinsames Projekt von Dr. Antonieta Sánchez-Llorente und Prof. Dr. Annegret Thiem entstanden, um Studierenden die Möglichkeit zu geben, Literatur selbst zu erfahren und sich auf einer Bühne auszuprobieren.

Seit 2012 spielt Candilejas unter der Leitung von Prof. Dr. Annegret Thiem und hat den Neubeginn mit einer Eigenproduktion (Monólogos tangueros, 2013) eingeläutet.

Lassen Sie sich und lasst Euch durch die aktuellen Ankündigungen und die Fotos vergangener Produktionen inspirieren und vielleicht sogar zum Mitmachen animieren!

Kontakt: thiem(at)mail.upb(dot)de

Federico García Lorca – Doña Rosita la soltera o el lenguaje de las flores

Aufführungstermine:

26. Juni 2019 Premiere

29. Juni 2019

1. Juli 2019

2. Juli 2019

4. Juli 2019

Federico García Lorca – Doña Rosita la soltera o el lenguaje de las flores

Doña Rosita o el lenguaje de las flores (Doña Rosita bleibt ledig oder Die Sprache der Blumen) erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die ihr Leben lang vergeblich auf die Rückkehr ihres Verlobten wartet. Der spanische Autor Federico García Lorca versetzt die Handlung des 1936 erschienenen Theaterstücks in ein volkstümliches andalusisch-granadinisches Ambiente, in eine Welt der Poesie und des cursi. Die Handlung ist angesiedelt zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert und Lorca entwirft in seinem Drama ein Lebensgefühl, das sich zwischen Tradition und Moderne sowie gesellschaftlichen Normen und Zwängen bewegt, die beide Geschlechter gleichermaßen treffen. Er zeichnet mit viel Liebe zum Detail einen bunten Reigen an Figuren, die, ebenso wie die Zuschauenden, das Warten der Hauptdarstellerin über 30 Jahre begleiten.

Leitmotiv ist dabei die Sprache der Blumen, allen voran die Rosa mutabile, eine Rose, die nur einen Tag lang blüht. Zeichen der Vergänglichkeit allen menschlichen Daseins, wird sie zum Ausgangspunkt für die Frage, warum Rosita das Warten nicht aufgibt und ihr Leben selbstbestimmt in die Hände nimmt. So sind die Zuschauenden Zeugen des Vergehens der Lebenszeit Rositas, aber auch Zeugen ihrer Standhaftigkeit, da sie gegen jedes gesellschaftliche Verständnis auf ihr eigenes Gefühl vertraut, der Liebe das Leben opfert und darin zugleich das eigene Leben transzendiert. Die Liebe steht über allem, ist Endzweck des Daseins. Am Ende bleiben die Zuschauer mit zwiespältigen Gefühlen zurück.

Mitwirkende

Doña Rosita: Clorinda Gaeta

El Ama: Stefanie Wiesemann Lemos

La Tía: Laura Nikolov

El Tío: Daniel Scherma

El Sobrino: Musab Torunoglu

Manola Primera: Franziska Stein

Manola Segunda: Enada Popaj

Manola Tercera: Katja Böning

Soltera Primera: Franziska Stein

Soltera Segunda: Marina Lieder

Soltera Tercera: Alina-Sophie Goedecke

Madre de las Solteras: Michelle-Talisa Mertens

Ayola Primera: Katja Böning

Ayola Segunda: Carina Doliwa

El Catedrático de Economía: Stefan Schreckenberg

Don Martín: Daniel Scherma

El Muchacho: Linus Hauser

Dos Obreros: Stefan Schreckenberg, Musab Torunoglu

Una Voz: Linus Hauser

 

Klavier: Alina-Sophie Goedecke

Gitarre: Stefan Schreckenberg

 

Bühnenbild: Pascal Ginzel

Technik – Beleuchtung: Tilman Studzinsky, Annegret Thiem

Kostüm und Foto: Cathrin Spönemann

Inszenierung: Annegret Thiem & Candilejas

Aufführungstermine:

5. Juni 2018 Premiere

6. Juni 2018

9. Juni 2018

11. Juni 2018

José Luis Alonso de Santos - Cuadros de amor y humor, al fresco

José Luis Alonso de Santos erzählt in mehreren Episoden kurze Geschichten über die unterschiedlichsten Formen der Liebe. In manchen Fragmenten bis zur Absurdität gesteigert, setzt der Autor die komplexe Gefühlswelt des Menschen in Szene und schafft es, das, was wir gemeinhin unter Liebe zu verstehen glauben, in Frage zu stellen. José Luis Alonso de Santos führt uns die Abgründe der alltäglichen zwischenmenschlichen Begegnungen mit schwarzem Humor und liebevoller Figurenzeichnung vor Augen, überzeichnet bewusst ritualisierte Handlungen und zeigt die fatalen Konsequenzen überzogener Erwartungen. Mag jede/r mit sich selbst ins Gericht gehen und horchen, welches Echo in den Zuschauerinnen und Zuschauern entsteht. 

Die spanische Theatergruppe Candilejas präsentiert Cuadros de amor y humor, al fresco in einer gekürzten Fassung des Originaltextes von José Luis Alonso de Santos in spanischer Sprache.

Mitwirkende:

Mujeres de vida fácil: Tobias Hägele, Antonia Risse

Un bocadillo de higadillos: Daniel Scherma

Confidencias de mujer: Walter Hunger, Antonia Risse, Malin Hintz

Profesionales: Tobias Hägele, Walter Hunger, Daniel Scherma

Carta de amor a Mary: Christoph Kuhn, Daniel Scherma

Amor divino, amor humano: Clorinda Gaeta, Malin Hintz, Jasmin Kramer, Christoph Kuhn, Antonieta Sánchez-Llorente

Agosto: Tobias Hägele, Daniel Scherma

Sinceridad: Clorinda Gaeta, Walter Hunger, Laura Nikolov

Domingo mañana: Tobias Hägele, Antonieta Sánchez Llorente

Promesa de amor: Jasmin Kramer

Una verdadera mártir: Antonieta Sánchez Llorente, Daniel Scherma

 

Technik/  Beleuchtung - Tilman Studzinsky, Annegret Thiem

Bühnenbild - Pascal Ginzel

Inszenierung - Annegret Thiem & Candilejas

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Premierenfeier:

Das Salsa Ensemble unter der Leitung von Prof. Dr. Heinrich Klingmann hat auf der Premierenfeier von Cuadros de amor y humor, al fresco von José Luis Alonso de Santos am 5. Juni 2018 vor einem begeisterten Publikum gespielt. Hier einige Eindrücke!

Copyright Fotos: Tobias Hägele

 

Aufführungstermine: 

23. Juni 2016 Premiere 

28. Juni 2016

29. Juni 2016

Ariel Dorfman – La muerte y la doncella

Der Tod und das Mädchen, ein in der Kunst häufig auftretendes Motiv, nimmt in dem 1991 erschienenen Theaterstück von Ariel Dorfman seine ganz eigene Wendung.

Wie würden wir reagieren, stünde uns unser Peiniger gegenüber, der uns über lange Wochen, Monate oder Jahre  hinweg gefoltert und gequält hat? Ist es überhaupt für alle diejenigen, denen diese Erfahrung erspart geblieben ist, denkbar, Folter unversehrt an Leib und Seele zu überstehen? Was bleibt von uns als Mensch?

Was mag in den Peinigern vor sich gehen, die zu diesen Taten in der Lage sind?  Und wie gehen sie damit um, wenn ein Regime, dem sie zu dienen geglaubt hatten, sein Ende findet? Können sie mit der Schuld leben, erkennen sie ihre Taten als Schuld?

Ariel Dorfman arbeitet in La muerte y la doncella die Begegnung zwischen Opfer und Täter heraus, begibt sich in die Untiefen der menschlichen Existenz und stellt über die drei Figuren die Zwickmühle dar, in der sich Staaten nach dem Ende von Gewaltregimen befinden.

Der Autor verbindet die Tragik der Geschichte mit den wunderbaren Klängen der Musik von Franz Schubert aus Der Tod und das Mädchen und zeigt, wie sehr Musik zum Träger von Erinnerung wird, in der sich Schönheit und Grausamkeit gleichermaßen die Waage halten.

Das 1991 erschienene Theaterstück La muerte y la doncella führt uns in das postdiktatorische Chile der 1990er Jahre. Der Anwalt Gerardo Escobar verbringt seinen Urlaub mit seiner Frau Paulina Salas in einem Haus am Meer. Er ist soeben vom Staatspräsidenten zum Vorsitzenden der chilenischen Kommission zur Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen gewählt worden. Als er eines Abends nach einer Autopanne von dem Arzt Roberto Miranda nach Hause gebracht wird, glaubt seine Frau Paulina in Miranda den Arzt zu erkennen, der sie während ihrer Zeit als Gefangene des Militärs gefoltert hat. Es beginnt ein tragisches Spiel, das drei Menschen auf engstem Raum miteinander konfrontiert, die sich zwischen Schmerz, Rachegefühlen, Hass, Verdrängung und Verantwortung bewegen. Wer ist nun Täter, wer Opfer, wer richtet und letztlich worüber? Ist es überhaupt möglich, derartige Verbrechen zu sühnen?

Ariel Dorfman gibt keine Lösung, sondern fordert die Betrachtenden dazu auf, selbst in die Tiefen dieser unaussprechlichen Gefühle hinabzusteigen.

Die spanische Theatergruppe Candilejas präsentiert La muerte y la doncella in einer gekürzten Fassung des Originaltextes von Ariel Dorfman in spanischer Sprache.

Mitwirkende

Gerardo Escobar - Uwe Feldhoff

Paulina Salas - Mireya Maldonado Cárdenas

Roberto  Miranda - Marco Amatulli

Technik – Beleuchtung - Patrick Hanebrink

Bühnenbild - Pascal Ginzel

Inszenierung - Annegret Thiem & Candilejas

Aufführungstermine: 

5. Februar 2015 Premiere 

7. Februar 2015

9. Februar 2015

Pedro Calderón de la Barca – La vida es sueño

Das Leben ein Traum – wer hat darüber nicht schon einmal nachgedacht? Im Spanien des 17. Jahrhunderts hat der große spanische Dramatiker Pedro Calderón de la Barca (1600-1681) die Frage nach dem Schicksal und der Freiheit des Menschen in seinem bekannten Theaterstück La vida es sueño in die Überlegung eingebettet, ob wir in der Lage sind, Realität von Traum zu unterscheiden.

Dem polnischen König Basilio haben die Sterne prophezeit, dass sein Sohn Segismundo ein tyrannischer Herrscher werden wird. Er hält ihn deswegen seit seiner Geburt in einem Turm gefangen. Da der König keinen weiteren Thronfolger hat, beschließt er, die Prophezeiung der Sterne zu überprüfen. Betäubt durch einen Schlaftrunk wird Segismundo an den Königshof gebracht, wo er als Herrscher empfangen wird. Sein bisheriges Leben im Turm wird ihm als Traum erklärt. Er verhält sich jedoch so, wie die Sterne es vorausgesagt haben: als unberechenbarer Tyrann, der sogar einen Diener tötet. Er wird, erneut betäubt, in den Turm zurückgebracht. Kurz darauf befreien ihn die Soldaten des Königs und ziehen mit ihm in die Schlacht gegen König Basilio. Segismundo wird schließlich doch ein weiser König.

Der recht komplexe Handlungsstrang ist in dieser Inszenierung stark gekürzt und hebt vor allem einen Aspekt hervor, der  die Gedanken der Menschheit immer schon geprägt hat. Können wir die Realität von unseren Träumen unterscheiden? Pedro Calderón de la Barca stellt diese Frage im 17. Jahrhundert und überlegt, ob ein solches Thema auch heute noch die Menschen zu fesseln vermag.

Die spanische Theatergruppe Candilejas präsentiert La vida es sueño in einer gekürzten Fassung des Originaltextes von Pedro Calderón de la Barca in spanischer Sprache.

Mitwirkende

Pedro Calderón de la Barca - Walter Hunger

Rosaura - Coco Feige

Segismundo - Christian Schyja

Clotaldo - Uwe Martin Feldhoff

Estrella - Francisca Navarrete Sandoval

Clarín - Alejandro Cienfuegos Pérez

Basilio - Esther Aronés Rojas

Astolfo - Musab Torunoğlu

Soldados/ guardas - Daniela Töpler, Adrián Sanchez Murillo

Kostüme - Albertina Verlemann

Bühnenbild - Pascal Ginzel 

Technik - Patrick Hanebrink, Tobias Timpe

Inszenierung - Annegret Thiem, Niko Wicker

Aufführungstermine:

29. Januar 2014 Premiere

31. Januar 2014

4. Februar 2014

5. Februar 2014

Tirso de Molina - El burlador de Sevilla y convidado de piedra

Don Juan: Mythos des charismatischen Frauenhelden und gewissenlosen Draufgängers über die spanischen Landesgrenzen hinweg, der die Damen mit allen Mitteln zu erobern trachtet und dem die Damenwelt scharenweise zu Füßen liegt.

El burlador de Sevilla y convidado de piedra galt einstmals als didaktisch-moralisches Lehrstück, in dem die Figur des Don Juan im 17. Jahrhundert durch Tirso de Molina zum ersten Mal zum Leben erweckt wurde. Doch in dieser ersten Dramatisierung findet sich zugleich die Basis für den Mythos einer Figur, die, gewissenlos und mutig zugleich,  gesellschaftliche und moralische Grenzen überschreitet.

Neapel, Tarragona, aber vor allem Sevilla, die andalusische Stadt im heißen Süden Spaniens sind  Schauplatz des ersten In-Szene-Setzens dieser noch recht statisch wirkenden Figur, die über Jahrhunderte hinweg die Phantasie der Künstler bewegt hat. Die Handlung ist recht einfach. Ein Mann, vier Frauen: Isabela, Tisbea, Ana, Aminta. Ein Thema, in schneller Handlungsfolge mehrfach variiert. Don Juan lebt Verführung als Betrug im Hier und Jetzt, ohne Vergangenheit, ohne Zukunft. Täuschen, Besitzen, Fliehen: ¡Qué largo me lo fiáis! So verkörpert er zugleich die Schnellebigkeit des modernen Menschen. Ein Mann des Augenblicks.

Unzählige Veränderungen der Figur haben versucht, den Mythos in die Knie zu zwingen, und doch, der Mythos lebt… Die Frage, wann ein Mythos aufhört ein solcher zu sein, erübrigt sich, wenn er Don Juan heißt. Bis heute hat er nichts von seiner Faszination eingebüßt.

Die spanische Theatergruppe Candilejas präsentiert El burlador de Sevilla y convidado de piedra in einer gekürzten Fassung des Originaltextes von Tirso de Molina in spanischer Sprache und damit ihre Sicht des Mythos Don Juan.

Mitwirkende

Don Juan Tenorio - Tobias Hägele

La duquesa Isabela - Jennifer Stania

La reina de Napolés - Kim Annika Seidel

Don Pedro Tenorio / Don Gonzalo de Ulloa - Christian Schyja

El Duque Octavio - Christian Riepen

El Rey de Castilla - Ricardo Hurtado

Don Diego Tenorio - Dominik Jeroch

Tisbea - Scherin Halabi

Catalinón - Uwe Feldhoff

El Marqués de la Mota - Michele Tomea Mallorquin

Aminta - Monica Curino-Rosa

Batricio - Pajtim Krasniqi

Doña Ana/ mujer/ criado /enlutado - Hilal Cansay

Ripio/ criado/ enlutado - Nora Bunse

Guarda - Niko Wicker

Technik - Akif  Akkus

Inszenierung - Annegret Thiem, Niko Wicker

 

Aufführungstermine:

7. Januar 2013

9. Januar 2013

10. Januar 2013

Monólogos tangueros - Tangoimpressionen

Tango, Buenos Aires und die Seele der Vorstadt, el arrabal. Ernst und traurig, einsam und verloren, aber auch leidenschaftlich und kämpferisch. Verruchter Tango, Männlichkeitsideale, Gewalt, unterwürfige Weiblichkeit. Leidenschaftlicher Tango, Liebe, Virilität, Femininität. Kampf der Geschlechter, Kampf der Leidenschaften. Kunstwerk unterschiedlicher Couleur in Musik, Tanz und Gesang. Eine Kunstform, die Faszination ausübt und die wie nichts anderes der argentinischen Kultur die Seele beflügeln. Die frühe Ära um Carlos Gardel, der, ein Mythos, einer Gottheit gleich, bis heute verehrt wird, die Veränderungen um Astor Piazolla, tango nuevo. Bis in unsere heutigen Tage lassen die großen Künstler dieser Welt den Tango nicht unbeachtet.

Dem Melancholie liebenden europäischen Kontinent bietet der Tango über die Landesgrenzen Argentiniens hinaus einen imaginären Raum, welcher der Fantasie viel Spiel läßt.  Aber auch der Klang der Worte hat im Tango seinen besonderen Reiz, ist Tango auch außerhalb von Musik und Gesang ein vielzitiertes literarisches Sujet. Die Beschäftigung mit dem Thema nicht nur großer Autoren - wie Jorge Luis Borges, der nicht viel von dem melancholischen Erbe des Tangos hielt -, zeugt von der Wichtigkeit dieser kulturellen Ausdrucksform für die Literatur. Zitate unterschiedlicher argentinischer Autorinnen und Autoren bilden daher den Rahmen für die Inszenierung der Monólogos tangueros.

Die spanische Theatergruppe Candilejas hat sich der Herausforderung gestellt, in Monólogos tangueros die vielen Facetten der Emotionen, die der Tango sprachlich heraufbeschwört, in Szene zu setzen. In einer Collage aus Fragmenten literarischer Texte sowie musikalischen Elementen wird vor allem die - Europa so bekannte  -  melancholische Seite des Tangos spürbar, die in jedem Monologpart ihren eigenen Schwerpunkt bildet. Die Monologe changieren dabei zwischen Erinnerung, zeitgenössischem Bezug und Abstraktion und lassen in den Texten unterschiedliche Gefühle aufleben, die Individualität aber auch Grundsätzliches der conditio humana in den Blick rücken.

Mitwirkende

Melanie  Arnold

Tanja Becker

Coco Feige

Uwe Feldhoff

Andrea Friedrich

Scherin Halabi

Pajtim Krasniqi

Vincent Nickelé

Tobias Timpe

Niko Wicker

Maske - Tanja Teske

Musik und Choreographie - Jennifer Stania

Technik - Torben Treibel, Paul Walle

Inszenierung - Hans Möller, Annegret Thiem

Aufführungstermine in der Studiobühne:

21. November 2011

23. November 2011

24. November 2011

TEJAS VERDES

Chile in den 1970er Jahren. Nachdem der am Putsch gegen den damaligen Präsidenten Salvador Allende beteiligte General Augusto José Ramón Pinochet Ugarte die Regierung übernommen hat, führt er das Land in eine Diktatur, in der keine Oppositionellen geduldet werden und Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung sind. Viele tausend Ermordete und Verschwundene haben tiefe Spuren im Leben der Menschen hinterlassen und die Angehörigen bleiben in Ungewissheit über das Schicksal der Opfer.

Im Mittelpunkt von Tejas Verdes steht Colorina, eine junge Frau, die von den Militär-behörden festgenommen wurde, weil sie den Oppositionellen Miguel liebte. Im Gefängnis Tejas Verdes, das heute eine Militärakademie ist, erleidet sie mit vielen anderen Mitgefangenen grausame Folter, um Informationen preis zu geben.

Der spanische Theaterautor Fermín Cabal zeigt in diesem Theaterstück aus dem Jahre 2004 die unterschiedlichen Facetten eines Systems, in dem Menschen zu Tode gequält werden. Anhand verschiedener namenloser Personen, die in das Verschwinden Colorinas involviert sind, hebt er menschliches Verhalten angesichts existentieller Bedrohung in das Bewußtsein des Zuschauers, ohne dies zu werten. So setzen die verschiedenen Stimmen in Tejas Verdes das Mosaik einer verschwundenen Existenz wieder zusammen, geben ihr eine Identität zurück und stehen stellvertretend für alle Täter und Opfer der Pinochet-Diktatur: die compañera, eine Leidensgenossin in der Gefängniszelle, die sich an ihre gemeinsame Zeit erinnert, die doctora, die das ärztliche Gutachten über Colorinas unter der Folter erlittenen Verletzungen geschrieben hat, die enterradora, welche die Situation aus der Sicht der Friedhofsgärtner beschreibt, die gezwungen waren, die namenlosen Ermordeten zu begraben, der delatador, der unter der Folter Colorina verraten hat und schließlich el abogado, der den General und seine Vorgehensweise als notwendige Maßnahme für eine funktionierende Gesellschaft verteidigt. Eingerahmt ist all dies von der Stimme der desaparecida Colorina, die am Ende als alma en pena Klage gegen das Vergessen dieser Zeit erhebt.

Fermín Cabal gelingt es, mit Tejas Verdes ein Stück chilenischer Zeitgeschichte zu dokumentieren, das er mit Hilfe historischer Dokumente, Geständnisse und Erfahrungsberichte von Überlebenden in einem fiktionalen Raum verortet, der die Mechanismen von Gewalt offenbart und den Windungen der menschlichen Psyche in Extremsituationen nachspürt.

Mitwirkende:

LA DESAPARECIDA: Ann-Christin Rahe

LA  COMPAÑERA: Jennifer Stania

LA DOCTORA: Franziska Förster

LA ENTERRADORA: Lorena Abarca Letelier

EL DELATADOR: Dieter Wolf

EL ABOGADO: Salvador Acosta Arellano

EL ALMA EN PENA: Ann-Christin Rahe

Beleuchtung und Spezialeffekte: Dominik Linke

Inszenierung, Bühnenbild, Kostüme, Außenwandplakat und Programmheft:

Theatergruppe „CANDILEJAS“ unter der Leitung von Antonieta Sánchez Llorente und Annegret Thiem

Aufführungstermine:

15. Dezember 2009

17. Dezember 2009

UNTERDRüCKTE LEIDeNSCHaFTEN
La casa de Bernarda Alba
- Das Haus der Bernarda
Alba - wird der Trilogie der ländlichen Tragödien von
Federico García Lorca zugeordnet und gilt neben
Bodas de sangre (1933) und Yerma (1934) zu den
sogenannten "Frauendramen" des Autors. Das Stück,
das als sein Meisterwerk betrachtet wird, entsteht kurz
vor dem gewaltsamen Tod Lorcas im Jahre 1936 und
wird posthum in Buenos Aires uraufgeführt. Die
Auseinandersetzung mit dem spanischen Ehrenkodex
und der repressiven Erziehung junger Frauen in
einem andalusischen Dorf, bieten Spielraum für
verschiedene Interpretationsansätze. Sie verweisen
nicht nur auf die Kritik an einer Gesellschaft, in der
sich das Individuum seiner Natur gemäß nicht frei
entwickeln kann, sondern sie zeigen auch die
tragischen Folgen einer die Instinkte und Gefühle des
Einzelnen unterdrückenden Gesellschaft, der man nur
durch den Tod entfliehen kann. Die psychologischen
Unterschiede der einzelnen, ausschließlich weiblichen
Figuren, machen das Stück immer wieder zu einer
Herausforderung für das Theater.

Bernarda Alba verhängt nach dem Tod ihres zweiten
Mannes eine achtjährige Trauer über ihr Haus und
ihre fünf Töchter Angustias, Magdalena, Amelia,
Martirio und Adela. Eingesperrt im Haus, dessen
Fenster und Türen verschlossen sind, ertragen die jungen Frauen die
Sommerhitze kaum und haben keine andere Beschäftigung als an ihrer
Aussteuer zu nähen. Die bevorstehende Hochzeit der 39-jährigen Tochter
Angustias mit dem jungen Pepe el Romano, den aber die jüngste Tochter
Adela liebt, führt schließlich zur Eskalation der angespannten Situation und
macht alle Beteiligten zu Opfern ihrer unterdrückten Leidenschaften.
Verweist der Untertitel des Stücks Drama de mujeres en los pueblos de
EspOlia zwar direkt auf die soziale Situation der Frau, kann aber die Frau
durchaus auch als Symbol für die allgemeine Unterdrückung
Andersdenkender verstanden werden, wie sie sich im Jahre 1936 in Spanien
zu manifestieren beginnt. Lorca zeigt eindringlich, wohin herzloses Beharren
auf Äußerlichkeiten führen kann, und nimmt damit sein eigenes Lebensende
vorweg, das ihn als Republikaner, Homosexuellen und Intellektuellen
"subversiver" Werke vor ein faschistisches Erschießungskommando führt.

Mitwirkende:

Bernarda - Irena Tadic
Maria Josefa - Vera Sudermann
Angustias - Snezana Kovacevic
Magdalena - Susanne Lehmann
Amelia - Dinah Grüterich
Adela - Lisa Meiercord
La Poncia - Katharina Breder
La Criada - Franziska Förster
Prudencia - Olga Weiß
Mendiga - Judith Gees
Mujeres de luto - Alexandra Gabriel, Lena Rimrod, Sara Strauss, Martina Welling
Muchacha - Verena Wecker
Sänger - Christoph Escherhaus, Christopher Rolland, Thomas Träger

Inszenierung - Antonieta Sánchez Llorente, Annegret Thiem

Bühnenbild - Andreas Merkert

Kostüme - Antje Torff

Beleuchtung und Spezialeffekte - Christoph Escherhaus, Christopher Rolland, Thomas Träger, Rüdiger Meyer

Außenwandplakat und Programmheft - Lisa Meiercord

Aufführungstermine:

12. Dezember 2008

13. Dezember 2008

Am 12. Dezember 2008 feierte die Theatergruppe Candilejas ihre Premiere mit Paloma Pedreros Stück La isla amarilla („Die gelbe Insel“) in der Studiobühne unserer Universität.

Über Paloma Pedrero, eine zeitgenössische spanische Theaterautorin, sagt die Theaterkritik, dass sie die Schutzlosen und Hilfsbedürftigen einer egoistischen und konkurrenzorientierten Welt mit einer besonderen Sensibilität zu zeichnen weiß; ihre Figuren fordern die individuelle Freiheitsnische, die ihnen zusteht.

Das auf spanisch aufgeführte Stück La isla amarilla (1988) zeigt illustrativ und nicht ohne eine Portion Ironie einige Sünden unserer Gesellschaft, darunter die fehlende menschliche Kommunikation, die Verkomplizierung des Alltags, den hohen Stellenwert des Geldes, die Reduktion des Menschen auf seinen Intellekt… Die Autorin lässt die Handlung auf einer Insel in der idyllischen Südsee spielen. Dort berichtet eine Gruppe von Inselbewohnern, die von einer Expedition in die Zivilisation zurückgekehrt sind, dem Rest des Stammes über unglaubliche und mit ihrer eigenen Welt unvereinbare Erlebnisse. Die Frage, die der Stammesführer letztendlich stellt, lautet, ob die Insel ihre Schätze gegen die angeblichen Vorzüge der zivilisierten Welt eintauschen soll.

Candilejas, deren Mitglieder Studenten der Hispanistik sind, wurde im Frühling 2008 gegründet und verfolgt eine kreative Auseinandersetzung mit Texten in spanischer Sprache. Neue engagierte Mitglieder sind gerne willkommen.

Mitwirkende:

Kuavi: Katharina Breder, Olga Weiß
Nei: Susanne Lehmann
Kalita: Dinah Grüterich
Asur: Christoph Escherhaus
Nazin: Christopher Rolland
Puta und Chulo: Katharina Breder und Christopher Rolland
Trabajador(es) de la fábrica und Empresario: Snežana Kovačević und Petronilla Zullo
Banquero und Cliente del Banco:  Christopher Rolland und Dinah Grüterich
Intelectual und Luchador: Christoph Escherhaus und Christina Murmann
Calvo und Culona: Snežana Kovačević und Petronilla Zullo
Acnesica und Velluda: Franziska Förster und Jennifer Stania
Locutor de televisión, Señora María und Espectador (=marido): Olga Weiß, Christina Murmann,  Christopher Rolland
El Hombre del periódico und Mujer policía: Katharina Breder und Dinah Grüterich
Amigo 1 und Amigo 2: Snežana Kovačević und Petronilla Zullo
El pensador: Christoph Escherhaus
Investigador 1 und Investigador 2: Olga Weiß und Christina Murmann
Anciano en silla de ruedas: Christina Murmann
Esposa und Marido: Franziska Förster und Jennifer Stania
Novio und Novia: Snežana Kovačević und Petronilla Zullo
Desesperado und Desesperada: Franziska Förster und Jennifer Stania
Enamorado und Enamorada: Snežana Kovačević und Petronilla Zullo
Dependiente und Cliente tartamudo: Franziska Förster und Jennifer Stania
Anciano und Anciana: Snežana Kovačević und Petronilla Zullo