Neue Open-Ac­cess Pu­bli­ka­ti­on von Dr. Mo­ham­med Ab­del­ra­hem ver­füg­bar

Abdelrahem M. Auswirkung der Theologie auf das rechtsphilosophische Denken der Muʿtazila: Lektüre bei al-Qāḍī ʿAbd al-Ǧabbār. Zeitschrift für Recht und Islam / Journal of Law & Islam. 2022 (13/14):57-80.

Abstract:

Im Wesentlichen wird im Beitrag die Frage beantwortet, inwieweit die muʿtazilitisch-rationale Theologie die Rechtsphilosophie ʿAbd al-Ǧabbārs beeinflusst. Vor allem werden als Beispiele die Auseinandersetzung ʿAbd al-Ǧabbārs mit den verschiedenen Rechtsquellen und deren Aspekte systematisch-rechtlich dargestellt und die Frage nach der Zentralität des Menschen, dessen Vernunft und Wohl fokussiert. Dafür bedient sich der Beitrag der uṣūlitischen Werke und Beiträge ʿAbd al-Ǧabbārs, in denen dieser eine besondere, von seinem kalām-Ansatz stark geprägte Methodologie verfolgt. Mit seinen uṣūl-Werken konstruierte der šāfiʿitische Muʿtazilit ʿAbd al-Ǧabbār, Systematiker der muʿtazilitischen Dogmenlehre, eine rechtsphilosophische, rational geprägte Theorie und gilt damit als eine der bedeutendsten ›Stationen‹ auf dem Weg der Methodologie der Theolog:innen sowie des Verhältnisses zwischen der kalām-Lehre und den uṣūl al-fiqh. Bei seiner Beschäftigung mit den verschiedenen Rechtsquellen des islamischen Rechts führt er drei Voraussetzungen für ihre gesetzgebende Funktion an. Dabei handelt es sich um Aspekte, die die Rechtsbelege zu berücksichtigen haben und somit eine Art ethische Perspektive bilden: den Menschen als Empfänger des normativen Texts, die Vernunft als Instrument der Rechtswahrnehmung und das Wohl der Menschen als Ziel der Rechtsbelege.

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