Publikationen
Christina Bartz, Jakob Cyrkel, Felix Hüttemann, Monique Miggelbrink (Hg.)
ComputerWohnen. Zur Geschichte des Computers in Wohnumgebungen zwischen Arbeit und Assistenz
27.06.2025, ca. 310 Seiten
ISBN: 978-3-8376-7115-5
Unter welchen historischen Bedingungen und mit welchen Auswirkungen wurde der Computer zum Bestandteil des Wohnalltags? Und wie verhält es sich dabei mit Praktiken des Wohnens und Wohnungseinrichtens? Die Beiträger*innen werfen einen Blick auf die Computerisierung des Zuhauses und zeigen, wie sie sich vollzieht. Der Fokus ihrer Analyse liegt einerseits darauf, wie Arbeit und Assistenz das Wohnen im Hinblick auf den Computer konfigurieren, andererseits stellen sie die Archäologie der (Wohn-)Umgebungen des Computers infrage - und geben so einen kompakten medienhistorischen Überblick über den Beginn des Smart Homes.
Felix Hüttemann, Monique Miggelbrink
Living-Environments as Assistive Environments? From Kitchen Computer to Home-Office
In: Philipp Macele/Jan Müggenburg/Anna-Lena Wiechern (Hg.): Assistive Media. Barriers and Interfaces in Digital Cultures
27.04.2025
ISBN: 978-3-8376-6472-0
Monique Miggelbrink
Ordnen und gestalten: Der IKEA-Katalog. Atmosphärisches Wohnen in Schweden und der Bundesrepublik Deutschland
In: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History 19
30.05.2022, Seite 578-599
DOI: doi.org/10.14765/zzf.dok-2474
Ein nicht nur für Historiker:innen alltagsnahes Thema ist die Geschichte des IKEA-Katalogs, dessen Druckausgabe 2020/21 eingestellt wurde. Nach Unternehmensangaben wurden »im auflagenstärksten Jahr« (2016) insgesamt »200 Millionen Exemplare des Katalogs in 69 verschiedenen Versionen und 32 Sprachen in über 50 Ländern vertrieben«.1 Über die Jahrzehnte hinweg hat sich ein reicher Quellenbestand zur Geschichte von Leitbildern des Wohnens angesammelt. Monique Miggelbrink untersucht in diesem Heft exemplarisch die schwedischen und deutschen Kataloge im Hinblick auf die Ordnungs- und Kreativitätsversprechen des Möbelhauses. Sie deutet den IKEA-Katalog als »Vermittlungsinstanz« für »Wohnen als Kulturtechnik«. IKEA präsentierte sich immer als »alternativ«, war und ist jedoch Teil des Massenkonsums.
Felix Hüttemann
Verbrühen, Schneiden, Hinlegen. Haushaltsunfälle und die Medialität von Wohnumgebungen.
In: Navigationen. Zeitschrift für Medien- und Kulturwissenschaften 22, Nr. 2, Themenschwerpunkt: Unfälle. Kulturen und Medien der Akzidenz. S. 79-92.
2022, Seite 79-92
DOI: doi.org/10.25969/mediarep/19026
Der Beitrag verfolgt die Akteur-Netzwerke von häuslichen Unfällen und fragt nach der Medialität von Wohnumgebungen in Bezug auf die agency non-humaner Agenten, in der Annahme, dass die Kontingenz medialer Gefüge von Wohnumgebungen in Unfallgeschehen entweder nicht vermittelt und keine Handlungsketten bildet oder, ebenso akzidentiell, mehr vermittelt oder auslöst als antizipierbar. Beide Fälle, Anti-Vermittlung und Über-Vermittlung, sind Faktoren der Störung und Gefährdung, die in Unfälle münden. Es wird konstatiert inwieweit das Heimische ein Ergebnis der Kulturen der Akzidenz ist und inwieweit sich das Akzidentielle im Besonderen aus einer Wechselbeziehung zum Heim als einem Topos der Sicherheit eruieren lässt. Die davon ausgehende These des Beitrages ist, dass der Haushaltsunfall in seinem akzidentiellen Charakter einen anderen Blick auf das Häusliche wirft und anders nach den Bedingungen der Möglichkeit von Umgebungen, Akteur-Netzwerken und Medialität fragen lässt.
Monique Miggelbrink
Home Computer: Wohnen mit dem Computer in Einrichtungszeitschriften
In: Irene Nierhaus/Kathrin Heinz/Rosanna Umbach (Hg.): WohnSeiten
17.12.2021, Seite 298-316
ISBN: 978-3-8376-5404-2
How has the computer as a ‘universal medium’ come into the home? In popular sources from the 1980s, such as design, computer and home furnishing magazines and the advertising they contain, the computer is explicitly associated with the home and for the first time produced as the home computer. The text shows that the first tendencies toward this development can be discerned in the 1960s, when the kitchen became the locus of the computerisation of the home and media use. This paper seeks to show that this arrangement of heterogeneous elements produces specific connections between the computer and the household. This leads to the question of the status of sources relating to these early computer facilities, which can be conceptualised as a domestic imaginary, one that in a contradictory way asserts itself through the use of the computer.
Monique Miggelbrink
Batterien als Medien häuslicher Mobilität: Materialitäten und kulturelle Imaginationen der Überwindung des Zuhauses
In: Jan Müggenburg (Hg.): Reichweitenangst. Batterien und Akkus als Medien des Digitalen Zeitalters
29.11.2021, Seite 241-258
ISBN: 978-3-8376-4880-5
Monique Miggelbrink befasst sich in ihrem Beitrag mit dem Einzug von Batterien in das häusliche Umfeld der 1950er und 1960er Jahre. Anhand historischer Popularisierungsdiskurse in Einrichtungs- und Programmzeitschriften untersucht sie, wie Batterien als ›häusliche Akteure‹ zur Mobilmachung elektronischer Haushaltsgeräte beigetragen haben. Am Beispiel batteriebetriebener Radioempfänger analysiert sie den Zusammenhang von Design und Batteriestrom und unternimmt eine machttheoretische Analyse dieser geschlechts- wie schichtspezifisch codierten häuslichen Mobilität.
Christina Bartz, Monique Miggelbrink
Home-Office. Kulturelle Formationen häuslicher Arbeit
In: Laura Busse/ AndreasGehrlach/Waldemar Isak (Hg.): Selbstbehältnisse. Orte und Gegenstände der Aufbewahrung von Subjektivität
13.09.2021, Seite 113-125
ISBN: 978-3-9580-8335-6
Christina Bartz und Monique Miggelbrink verfolgen in ihrem Beitrag wohnund medienhistorische Spuren eines vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie wieder aktuell gewordenen Themas: dem Arbeiten von zu Hause aus. Ihr Fokus liegt dabei auf US-amerikanischen und deutschen Wohnkulturen und den spezifischen historischen Konstellationen, die Möbel und Medien etwa mit der Einbindung von Telefonen, Computern und Arbeitsecken in häuslichen Settings eingingen, und die zur Hervorbringung eines „zuhause arbeitenden und wohnenden Selbst“ beigetragen haben.
Felix Hüttemann
Der Dandy im Smart Home. Ästhetiken, Technologien und Umgebungen des Dandyismus
23. März 2021, 342 Seiten
ISBN: 978-3-8376-5496-7
Was ist ein Dandy? Und was hat diese Figur mit Technologie zu tun? Felix Hüttemann extrapoliert ausgehend von diesen Fragen eine (Medien-)Ästhetik, die dandyistische Prozesse für die Auseinandersetzung mit smarten Technologien (ubiquitous computing, calm technology, Internet der Dinge) fruchtbar macht. Die Relationen der Literatur, des Interieurs, der Dinge, der Technik und Medien sind hierbei Bezüge, anhand derer sich die Studie dem ästhetischen Paradigma »Dandyismus« annähert und zeigt: Die heutigen environmentalen Settings der Umgebungstechnologie revitalisieren Subjektivierungsprozesse, die im 19. Jahrhundert dandyistischen Figuren und Formierungen zu eigen waren.
Monique Miggelbrink
Ecken, Systeme, Funktionsbereiche. Eine Medienkulturgeschichte des Filter(n)s im Kontext von Wohnräumen
In: Navigationen – Zeitschrift für Medien- und Kulturwissenschaften 20, Nr. 2, Themenschwerpunkt: Filter(n) – Geschichte Ästhetik Praktiken
2020, Seite 39-56
DOI: doi.org/10.25969/mediarep/14948
Monique Miggelbrink nimmt in ihrem Artikel die Kulturtechnik des Wohnens als Ausgangspunkt, um anhand derer erste Überlegungen zu einer Materialgeschichte des Filterns anzustellen. Der Beitrag »Ecken, Systeme, Funktionsbereiche. Eine Materialgeschichte des Filterns im Kontext von Wohnräumen« fragt zunächst nach den materiellen Filterungen wie sie in Wohnräumen zu beobachten sind, um sie anschließend in Bezug zu verwandten Fragen der sozialen Filterung von Körpern und Dingen zu setzen. Miggelbrink richtet ihr Augenmerk damit nicht alleine auf das materielle Prozessieren von Innen- und Außenverhältnissen wie sie etwa kennzeichnend für die Gardine oder den Teppich sind. Sie verhandelt den Übergang von diesen analogen Filtertechniken des Wohnens hin zu digitalen Prozessen des Speicherns und Prozessierens von Daten bzw. Informationen im Wohnraum. Dabei, so kann sie überzeugend zeigen, handelt es sich beim Wohnen um eine Kulturtechnik, die seit jeher stark auf Operationen des Filterns angewiesen ist und in der sich gegen Ende der 1970er Jahre in der BRD ein entscheidender Bedeutungswandel abzeichnet, indem Computer nicht länger in Allianz mit dem Material in Form von Textilien verhäuslicht werden, sondern die Filter-Funktion selbst auf den Computer übergegangen ist. Damit verändert sich nicht nur ganz konkret die Regulierung von Innen- und Außenräumen, die fortan zunehmend digital (gesteuert) werden. Auf einer theoretischen Ebene wird zudem das Filteroperationen inhärente und komplexe Verhältnis von Analog und Digital adressiert, dem im Kontext von Miggelbrinks Text ein Häuslichkeitsdispositiv zugrunde gelegt wird und das gleichsam die Verkürzung von Filtertechniken auf das Digitale anmahnt.
Monique Miggelbrink
Fernsehen und Wohnkultur. Zur Vermöbelung von Fernsehgeräten in der BRD der 1950er- und 1960er-Jahre
13. September 2018, 378 Seiten
ISBN: 978-3-8376-4253-7
Warum treten Medien auch als Möbel in Erscheinung? Ausgehend von der Beobachtung des Fernsehens als Möbel entwickelt Monique Miggelbrink eine eigene Herangehensweise für die Untersuchung von Medien des häuslichen Gebrauchs. Die »Vermöbelung« des Fernsehens zeigt sich weniger in Formen und Funktionen des technischen Geräts, sondern vielmehr an seinem Gehäuse-Design und entsprechenden Einrichtungspraktiken. Anhand von historischem Quellenmaterial aus Einrichtungs- und Programmzeitschriften, Werbeanzeigen und Fernsehfibeln geht die Studie in einem Kulturvergleich mit den USA den geschlechts- und schichtspezifischen Bedeutungen nach, die sich im Design und Gebrauch von Fernsehgeräten als Möbel in der Wohnkultur der BRD der 1950er- und 1960er-Jahre herausbilden.
Monique Miggelbrink
Von „Idiotenlaternen“ und „Kulturmaschinen“ – klassenspezifische Vermöbelung von Fernsehapparaten in den 1950er/60er-Jahren im interkulturellen Vergleich
In: Zeitschrift für Medienwissenschaft 19, Themenschwerpunkt Klasse
September 2018, Seite 62-71
DOI: doi.org/10.25969/mediarep/1301
Der Beitrag fokussiert am Gegenstand von Fernsehmöbeln kulturelle Differenzen in der Verhäuslichung des Mediums Fernsehen in den USA und der BRD in den 1950er/60er-Jahren. Ein solches komparatistisches Verfahren kann dabei helfen, Klasse als medienanalytische Kategorie zu schärfen. Hierfür wird das Gehäuse-Design von Fernsehmöbeln verstanden als Aushandlungsort von sozialen Asymmetrien, insbesondere von Klasse. Statt im Sinne eines Dispositivs Fernsehen von der Medientechnik auszugehen, werden Architekturen und Einrichtungen des Fernsehens verstanden als integraler Bestandteil eines sich formierenden Häuslichkeitsdispositivs. Unter einer solchen Perspektive werden etwa Schrankwände zum zentralen Bezugspunkt des Fernsehens im Wohnraum, die eine kulturell divergierende klassenspezifische Prägung des Mediums Fernsehen indizieren.
Christina Bartz
Der Computer in der Küche
In: Medien- und Kulturforschung 9
09. Februar 2018, Seite 13-25
ISBN 978-3-7873-3587-9
Der Honeywell Kitchen Computer von 1969 ist einer der ersten Rechner, der für den Heimgebrauch hergestellt wurde. Schon allein aufgrund seines wenig benutzerfreundlichen Interfaces, das im Widerspruch zur nicht-professionellen Nutzung in der häuslichen Sphäre steht, stellt er eine Kuriosität dar. Zugleich weist er Aspekte auf, die die Idee eines Computers zu Hause plausibilisieren. Dazu gehört u.a. die Gestaltung des Interfaces, aber auch die Küche als Ort der heimischen Arbeit.
Christoph Neubert, Christina Bartz, Monique Miggelbrink, Timo Kaerlein (Hg.)
Gehäuse: Mediale Einkapselungen
14. Juli 2017, 374 Seiten
ISBN: 978-3-7705-6019-6
Erst das Gehäuse macht aus einem technischen Apparat ein Objekt, das sich gestalten und im Alltag gebrauchen lässt. Ausgehend von dieser Beobachtung diskutiert der Band das Gehäuse als Medium.
In den Medien- und Kulturwissenschaften sind der Funktionalität und dem historischen Wandel von Gehäusen bislang nur am Rande Aufmerksamkeit gewidmet worden. Eher ist es üblich, Gehäuse als sukzessiv abzutragende Hüllen und Blenden zu verstehen, die den Blick auf das entscheidende Innere gerade verstellen. Damit wird das Gehäuse zur systematischen Leerstelle im Diskurs. Der Band unternimmt eine erste kulturwissenschaftliche Annäherung an Gehäuse in Technik, Architektur, Design und Kunst. Ziel ist es, die Medialität von Gehäusen zu analysieren, ohne dabei einer einfachen Dichotomie von Innen und Außen, Oberfläche und Tiefe zu folgen.
Christina Bartz
Einrichten
In: Matthias Bickenbach/Heiko Christians/Nikolaus Wegmann (Hg.): Historisches Wörterbuch des Mediengebrauchs
2015, Seite 195-208
ISBN: 978-3-412-22152-2
Christina Bartz, Monique Miggelbrink (Hg.)
Zeitschrift für Medienwissenschaft 9: Themenschwerpunkt Werbung
Februar 2013, 200 Seiten
ISBN 978-3-03734-464-4
Werbung hat im Rahmen von Medienwissenschaft nicht nur die Funktion der Illustration oder Plausibilisierung. Und sie dient auch nicht lediglich als Schlagwortgeberin. Vielmehr scheint es so, dass sich die Medienwissenschaft der Werbung zuwendet, weil in ihr ein kulturelles Wissen über Medien sichtbar wird.